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Das Elbmonster (German Edition)

Das Elbmonster (German Edition)

Titel: Das Elbmonster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerner, Károly
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Verhältnissen der ökonomische Terror. Dieser ist ausgesprochen brutal und streckenweise unmenschlich. Im Übrigen ist wohl kaum zu leugnen, dass wir selten derart belogen, betrogen und hintergangen worden sind, wie es unter marktwirtschaftlichen Bedingungen ringsumher praktiziert wird. Nach alledem hilft uns vielleicht folgende Einstellung: Wir sollten das Beste hoffen, aber das Schlechteste erwarten. Daraufhin kann man nur noch positiv enttäuscht werden!
    In Bezug auf die mittlerweile erdumspannend grassierende Finanzkrise wäre noch zu betonen, dass ihre Hauptverursacher eindeutig in den USA zu finden sind. Mein Hinweis richtet sich namentlich an die Adresse derjenigen, die immer noch meinen, von den lieben Amis käme nur Löbliches.
     
    Und nun Ihre geschätzte Reaktion, Herr Vaatz?
    Wie immer sie auch ausfallen möge, man sollte dem umtriebigen Arnold zugutehalten, dass er vormals im Lande blieb, sich mutig und engagiert auf die Seite oppositioneller Gruppierungen stellte, während manch andere ihrer persönlichen Vorteile wegen beizeiten das Weite suchten und sich daher teils sogar als Helden gebärden. Zudem wissen wir, dass es sich bei ihm fraglos um einen gescheiten Kopf handelt, denn wer Mathematik studiert, muss schon etwas auf dem Kasten haben. Doch absolut unfehlbar ist garantiert keiner, nicht einmal der liebe Gott, denn selbst er musste einst sein Testament ändern, nachdem er verbindlich zu Kenntnis nahm, dass sein Sohn Jesus vom jüdischen Glauben zum christlichen wechselte, respektive diesen begründete.
    Ach, wenn doch die erwähnten Persönlichkeiten und gleichgesinnte Mitläufer nur annähernd die moralische Größe etwa des Pfarrers Friedrich Schorlemmer hätten! Er ist für mich einer der klügsten, mutigsten und humansten Publizisten, die sich gegenwärtig im deutschen Blätterwald äußern, weil er zum Glück keine ideologischen Scheuklappen trägt. Wahrlich eine löbliche Ausnahme!
    Jetzt aber genug davon und wieder standhaft hin zum weiter oben bereits angerissenen Themenfeld!
     
    Solange reichlich Fördergelder für private Investitionen in die neuen Bundesländer flossen und dadurch manche westdeutsche Unternehmen auch die Chance hatten, unliebsame Konkurrenten auszuschalten oder sogar einen beträchtlichen Teil der „geschenkten Werte“ in ihren Stammwerken zu nutzen, was im Grunde genommen nichts anderes ist, war es für sie ein trächtiger Standort. Aber das entsprechende Füllhorn ist spürbar dünner geworden. Die üppige Fruchtbarkeit der „Aufbruchjahre“ weicht zunehmend einer bevorstehenden Dürreperiode. Und so ist es durchaus begreiflich, dass verschiedene Unternehmensbosse nach geeigneteren Verwertungsbedingungen des Kapitals suchen, die sie natürlich auch finden. Ergo werden selbst einige mit hochmoderner Technologie ausgerüstete Betriebe zielstrebig geschlossen beziehungsweise in andere Länder verlagert. Dieser Prozess ist bereits in vollem Gange, was nicht zuletzt von einer wachsenden Heimatlosigkeit des Wirtschaftslebens zeugt.
    Irgendwelche moralische Bedenken dürften den meisten Managern dabei absolut fremd sein. Dafür werden sie auch nicht bezahlt. Sie könnten sich höchstens in ihrer Privatsphäre gewisse Sentimentalitäten leisten. Ansonsten haben sie bedingungslos für die Maximierung des Profits zu sorgen. Aber deshalb sind es noch lange keine bösen Subjekte. Das System verlangt es von ihnen, wie Roboter ohne Seele zu handeln, dem eigentlichen Sinn bürgerlichen Gewinnstrebens zu dienen, indem sie die Arbeitskraft der Menschen gezielt als Mittel zum Zweck nutzen, nämlich soviel wie irgend möglich aus ihr herauspressen. Oder sie sind kurzerhand weg vom Fenster.
    Dennoch: Wer von uns wollte nicht einen derart begehrten Posten übernehmen, falls das lukrative Angebot käme und man die erforderliche Fähigkeit dazu hätte? Hier soll also mit Blick auf die einschlägigen Akteure weder falsches Mitleid noch eine dubiose Missgunst geweckt werden. Es ist vielmehr der abermalige Versuch, entsprechende Geschehnisse so zu sehen, wie sie sich einem jeden offenbaren, der sie ohne eine vorherbestimmte Meinung zur Kenntnis nimmt (sofern dies überhaupt möglich ist).
    Nur der Laie schüttelt zuweilen ungläubig den Kopf. Er kann überhaupt nicht verstehen, dass angesichts derart fragwürdiger Ereignisse selbst die gewählten „Volksvertreter“ fast hilflos zusehen. Deshalb ist meine obige Feststellung hinsichtlich der Elementarpflicht aller bürgerlichen

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