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Das Elbmonster (German Edition)

Das Elbmonster (German Edition)

Titel: Das Elbmonster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerner, Károly
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Schicht findet. Das wiederum ist in erster Linie eine Frage der persönlichen Überzeugung.
     
    Derartige Ereignisse sollten niemanden unberührt lassen. Darum ist es notwendig, irgendwie Partei zu ergreifen, selbst wenn man sich mitunter vorkommt wie ein einsamer Rufer in der Wüste. Sicher, Politik gleicht oftmals einem üblen Sumpf. Doch je mehr sich von ihm abwenden oder fernhalten, statt ihn nach Maß gegebener Möglichkeiten säubernd einzudämmen, desto schneller breitet er sich aus. Ganz trockenlegen kann man ihn freilich nicht. Aber Unachtsamkeit gegenüber bereits absehbar negativen Ereignissen oder schon existierenden Missständen war noch niemals ein guter Ratgeber. Und falls es auch nur annähernd zutrifft, was der sozialkritische Buchautor Jürgen Roth in „Der Deutschlandclan“ anprangert, so stünde es äußerst bedenklich um die gegenwärtigen Zustände im gelobten Vaterlande, denn er schreibt unter anderem:
    Die Situation sei gekennzeichnet durch „ein Netzwerk hochrangiger Politiker, Konzernchefs und Justizbehörden, die mit kriminellen Methoden den Rechtsstaat aushöhlen und Gemeinsinn durch die Macht des Kapitals ersetzen“. Hierauf grüßte uns im Februar 2008 bestätigend, jedoch mit einem scheinbar völlig unschuldigen Lächeln, Klaus Zumwinkel, langjähriger Repräsentant der Deutschen Post.
    Sonach brauchte sich eigentlich niemand mehr zu wundern, wenn inzwischen mehr als die Hälfte aller Landsleute unsere politische und wirtschaftliche Führungselite geradezu verschmäht und obendrein längst demokratiemüde ist. Dessen ungeachtet verkündete die vermeintliche Glücksfee der Nation kurz vor Weihnachten 2007 im Brustton selbstgefälliger Überzeugung, der Aufschwung wäre angekommen bei den Menschen. Ja, worauf zielte sie denn mit ihrer dubiosen Aussage, die beflissene Angie? Meinte sie etwa die allenthalben skrupellos praktizierte Preistreiberei, welche dem mündigen Bürger nun wahrlich nicht mehr als eine nur gespürte suggeriert werden kann, denn sie ist tatsächlich vorhanden: Unsere Kaufkraft sinkt ständig, weil die Lebenshaltungskosten fortlaufend steigen. Wer könnte das heutzutage noch ernsthaft bestreiten?
    Vielleicht dachte Frau Merkel an bestimmte Managergehälter oder an teils enorme Unternehmensgewinne, wenn nicht gar an die fast jederzeit praktikable Anpassung respektive Erhöhung von Diäten der Parlamentarier, da sie ja an der Futterkrippe sitzen und sich de facto selbst bedienen können? Die überwiegende Mehrheit des Volkes kann jedenfalls nicht gemeint sein.
    Im Übrigen erinnerte mich ihre nahezu tollkühne Bescherung zum damals bevorstehenden Christfest unversehens an ehemalige DDR-Zeiten, als sich nämlich einige von den Oberen bisweilen in punkto vermessener Schönfärberei gegenseitig übertrafen. Doch je mehr sie den Boden unter den Füßen verloren, desto tiefer und schmerzhafter war ihr plötzlicher Sinkflug und Absturz.
    Dies möge selbstredend unserer verehrten Kanzlerin immerdar erspart bleiben!
    Das wünscht man ihr unter keinen Umständen, im Gegenteil: Ich bin sogar der Auffassung (selbst wenn uns dies vorerst noch so irreal anmutet), dass bundesweit niemand besser entlohnt werden dürfte als sie, zumindest, sofern es nach persönlicher Leistung und Verantwortung für das Gemeinwohl ginge. Oder haben womöglich verschiedene Wirtschaftsbosse und Börsenspekulanten, einzelne Spitzensportler und Künstler, am Ende gar extravagante Mannequins eine höhere soziale Verpflichtung zu schultern als die Regierungschefin?
    Nicht, dass ich etwa die Auffassung vertrete, ihr Jahresgehalt von gegenwärtig circa zweihundertachtzig Tausend Euro wäre vollkommen unangemessen. Das wird sicherlich geboten sein. Und die Erlauchte ist nach eigener Bekundung vom Januar 2011 auch durchaus zufrieden damit, indem sie meint: „Eine Bundeskanzlerin verdient ja nun wirklich nicht schlecht.“ Aber im Vergleich dazu erhalten einige Mitbürger von den vorhin genannten und ähnlichen Professionen entschieden zu viel. Solcherart Auswüchse sind hierzulande eindeutig Symptome inhumaner Verhältnisse, speziell, wenn man bedenkt, dass es auf der anderen Seite immer häufiger Menschen gibt, die unverschuldet in bitterer Armut leben, darunter Kinder, wovon derzeit mehrere Tausend auf der Straße vegetieren. Ein himmelschreiender Skandal!
    Mit dem oftmals sarkastisch benutzten Wort „Sozialneid“ hat meine kritische Bemerkung indessen nicht das Geringste zu tun, denn ich verkünde

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