Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Elbmonster (German Edition)

Das Elbmonster (German Edition)

Titel: Das Elbmonster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerner, Károly
Vom Netzwerk:
unbelehrbar bleiben, sollte man sich jedwede Mühe sparen, sie besorgt aufhalten zu wollen.
    Ihnen entgegenkommend zuzurufen: „Genießt den Augenblick, denn er kehrt nicht wieder!“ oder „Verloren der Tag, an dem ihr nicht wenigstens einmal lacht!“, wäre ein törichtes Unterfangen. Und darum werden sie auch künftig ohne Rast und Ruh bis zu ihrem physischen Ende an der Oberfläche des unwägbaren Stroms menschlicher Existenz fieberhaft dahinplätschern oder beizeiten untergehen. In diesem Falle würde sie die Lücke, welche sie vielleicht hinterlässt, nahezu vollkommen ersetzen. Dessen ungeachtet dürfte in absehbarer Zeit auch hierzulande so etwas wie eine „neue Bescheidenheit“ vonnöten sein. Doch über gut gemeinte Appelle an die Vernunft ist sie offensichtlich nicht zu haben.
    Auch eine noch so edel bestückte Rede unseres Bundespräsidenten Gauck, wie er sie unter dem Titel „Vertrauen erneuern - Verbindlichkeit stärken“ am 22. Februar 2013 in Berlin vor auserwähltem Publikum salbungsvoll abspulte, wird die Adressaten in Deutschland und Europa kaum ernsthaft berühren, geschweige denn, sie umgehend charakterlich läutern. Unabhängig davon blieb in seinen teils kritisch anmutenden Äußerungen manches ziemlich nebulös, denn er nannte für die vorhandenen Missstände in Politik und Wirtschaft weder Ross noch Reiter. Vielleicht sollte man das von einem Staatsoberhaupt gar nicht erwarten, denn wer sägt schon an einem Ast, auf dem er selbst sitzt.
     
     
     
     

23
     
     
    Jetzt aber sofortiger Szenenwechsel zur hoffentlich angenehmeren Atmosphäre!
    Wie ich jüngst mit köstlichem Staunen vernahm, will ein schottischer Forscher verbindlich herausgefunden haben, dass die Intelligenten innerhalb des zarten Geschlechts deutlich länger leben als die nur mäßig Begabten.
    Na, da sollten wir doch genau beobachten, wie viele Erdenjahre unserer schönen Verona Ploth (einst Feldbusch) insgesamt reell zustehen! „Hier werden Sie geholfen“, tönte es ja häufig genug aus ihrem werbewirksamen Mund. Doch die soeben als Scherz gemeinte Aussage postwendend wieder beiseite, denn hübsch anzusehen ist sie allemal und möglicherweise auch ein wenig klüger als manche Neiderinnen es vorbehaltlos wahrhaben oder gar freiweg eingestehen wollen. Selbst wenn inzwischen ihr Ehegespons Franjo, den sie in Zeiten noch beflügelnder Liebe mehrfach öffentlich als Göttergatten lobpreiste, tatsächlich einen Schuldenberg von siebenundzwanzig Millionen Euro angehäuft haben sollte, sich demzufolge als dilettantischer Hasardeur preisgibt, könnte meine absichtlich wohlwollende Einschätzung durchaus richtig sein. Genau weiß ich das freilich nicht. Mittlerweile fragt man sich ohnehin, wie es denn kommt, dass beide immer noch als selbstbewusste Paradiesvögel umherstolzieren.
    Darüber hinaus gerate ich ein wenig ins Grübeln, weil Deutschlands Pionierfeministin Alice Schwarzer jeden Mann als ziemlich „doof“ abstempelt, der an Veronas Erscheinungsbild halbwegs Genuss empfindet. Nun, wie dem auch sei, ich will hiermit aufrichtig bekunden, dass ich sie auch gern in Augenschein nehme. Lebensfreude kennt gottlob kein Alter!
    Und möge sich die stolze Löwenmähne unserer zweifellos wackeren Alice nach derartigen Beteuerungen noch so sträuben, ich stehe uneingeschränkt zu meinen Empfindungen. Ergo, Achtung gebietende „Emma“-Chefin, kämpfe strebsam und zielgerichtet weiter, doch sei möglichst ein bisschen weniger ehrpusselig, denn ich hoffe sehr, du versteigst dich nicht etwa noch während eines gemütlichen Frühstücks darauf, man reiche dir bitte mal „die Salzbecherin“! Es lässt sich eben alles übertreiben.
    Sollte übrigens die obige Aussage des tollkühnen Schottenkopfes auch auf die Männerwelt zutreffen, müsste ich schon längst tot sein, denn mir ist durchaus klar, dass ich im Grunde genommen beinahe nichts weiß. Doch auf sich bezogen, wissen viele nicht einmal das, und dieser unbestreitbare Tatbestand wirkt auf mich zuweilen etwas tröstend.
     
    Goethe meinte einmal, der Kenner schätze das einfach Schöne, Verziertes hingegen spräche der Masse zu. Wie dem auch sei, die Geschmäcker waren, sind und bleiben verschieden, und da es niemandem schadet, sollte auch keiner ernsthaft daran rütteln, zumal der Weimarer lediglich seine Meinung ausdrückte, die man teilen kann oder auch nicht. Einen Menschen wegen seiner besonderen Verdienste gebührend ehren, ist das eine, ihm hingegen Götzendienste

Weitere Kostenlose Bücher