Das Elbmonster (German Edition)
sich das in absehbarer Zeit wohl kaum nennenswert ändern. Es handelt sich schließlich um ein Gesellschaftssystem, das auf Gewinnstreben beruht und mit Gerechtigkeitsempfinden wenig im Sinn hat. Moral ist da selten gefragt.
Allein was soll’s? Da helfen weder Klagelieder noch Schimpfkanonaden. Wir müssen mit den Tatsachen leben. Es sei denn, man verfügt über den erforderlichen Mut und die nötige Kraft, ernsthaft aufzubegehren. Dafür braucht es Verbündete.
Fazit:
Es hat eben jeder Mensch seine Eigenheiten, so auch Herr Steinbrück. Trotz vorgebrachter Bedenken ist ihm aber zuzutrauen, dass er das Staatsschiff nicht weniger clever durch die gewiss noch bevorstehenden, teils überaus heftigen Stürme lotsen könnte als die bereits mehrfach bewährte Kapitänin Angela. Wir werden ja bald erfahren, wer den deutschen Ozeanriesen künftig manövriert und was dabei herauskommt.
In diesem Zusammenhang dürfte nicht uninteressant bleiben, welche Rolle der am 14. April 2013 neu gegründeten „Partei für Deutschland“ zukommt. Es ist stark anzunehmen, dass sie noch für heftige Überraschungen sorgen wird, denn sie verfügt fraglos über ein anderes Kaliber als die Piratentruppe. Mal sehen, wohin die Reise geht.
Jetzt aber ohne Umschweife wieder hin zu den oben angedeuteten religiösen Fragen!
Wer für seine verbindlich eingesaugten Glaubensbekenntnisse bestimmte Riten und Bräuche will oder benötigt, soll sie auch haben. Solange derartige Gepflogenheiten niemandem schaden, ist ja nichts Ernsthaftes gegen sie einzuwenden. Lasst doch jeden Menschen die Privatsphäre gestalten, wie es seinem individuellen Verlangen entspricht!
Und ich wiederhole: Ehre all denjenigen, die es aufrichtig meinen mit ihrer Religion und dabei auch noch tolerant bleiben gegenüber Andersdenkenden, indem sie dem verhängnisgeschwängerten Fanatismus edelmütig widerstehen.
Es ist heute nicht wesentlich anders als früher: Wer die humane Botschaft des Evangeliums, den biblischen Dreiklang von Glaube, Liebe, Hoffnung versteht und bewahrt, wird auch danach handeln und sich nicht durch gelegentlichen Missbrauch kirchlicher Macht fehlleiten lassen.
Dagegen sollten wir für das scheinheilige Getue opportunistischer Mitläufer jedweden Kalibers keinerlei Verständnis aufbringen! Allerdings ist einzuräumen, dass sich im normalen Alltag die charakteristischen Unterschiede nicht ohne Weiteres offenbaren und es daher den Prinzipienlosen häufig gelingt, sich über einen längeren Zeitraum chamäleonartig zu tarnen, ihre wahren Absichten selbst den Nächsten gegenüber zu verbergen. Es sind Halunken!
Sonach dürften wir gut beraten sein, einer altbewährten Devise zu folgen. Sie lautet: „Vertrauen ist gut, Kontrolle jedoch besser.“
Wenn nämlich inzwischen bei uns landesweit zu beobachten ist, wie das gesamte gesellschaftliche Leben unverkennbar von spirituellen Begehren durchdrungen wird, müsste Skepsis sehr wohl angebracht sein. Nicht nur, weil solche Praktiken von tatsächlichen Problemen meist ablenken, sondern im Endeffekt auch die freigeistige Kultur mannigfacher Art gezielt infrage stellen. Sicher, wo der Profit dominiert, werden (Schein-)Bedürfnisse des Volkes von den Herrschenden gern vernommen und mitunter auch bewusst gefördert, speziell nach dem traditionell bewährten Motto: „Nimm hin dein irdisches Schicksal und vertraue auf Gott!“ Umso mehr stehen wir in der Pflicht, fortwährend wachsam und couragiert zu bleiben!
Warum um Himmels willen befallen mich andauernd derart ketzerische Gedanken? Bin ich etwa schon definitiv zeitlebens davon verseucht? Oder ergeht es mir ebenso wie unzähligen Erdenkindern, die letztlich nur begreifen und akzeptieren, was sie selbst für richtig halten? Hinzu kommt, dass wir allenthalben Staubgeborenen begegnen, die sich prompt angegriffen fühlen, sobald jemand eine Meinung äußert, die nicht ihrer persönlichen Auffassung entspricht. Ob es mir im Laufe dieser Darbietung gelingt, bei mir und anderen wenigstens eine Spur daran zu rütteln?
Nichtsdestominder bekenne ich hier unverblümt: Schon seit Langem fasziniert mich die einzigartige Lehrgedichtsfolge „Über die Natur der Dinge“ vom altrömischen Poeten und Philosophen Lukrez auf besondere Weise. Als erklärter Jünger Epikurs versuchte der Gelehrte, die Menschen von ihrem törichten Aberglauben zu befreien, indem er anschaulich auf die naturbedingte Existenz aller Dinge und Erscheinungen sowie auf deren
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