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Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
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Du kommst jeden Tag zu mir, damit ich es abstempeln kann. Dann bekommst du von mir eine Eintrittskarte, mit der gehst du zu einem der Grottenführer, der bringt dich dann ins Emanatorium.“
    „Danke sehr!“
    „Am besten du wartest mit den anderen Besuchern, bis die nächste Führung aufgerufen wird. Das ist in ungefähr 15 Minuten.“
    „Danke, auf Wiedersehen!“ Till nahm seine Karte und schaute sich neugierig um. Das Erste, was ihm ins Auge fiel, waren die Zwerge und Wichtelmänner, die hier überall in den lustigsten Varianten zum Kauf angeboten wurden.
    „Wissen sie denn von Grindelwarz?“, fragte er sich. „Wahrscheinlich nicht wirklich, aber das liegt laut Oma Gertrude daran, dass die Menschen im Allgemeinen die Wahrnehmung für Naturgeister und Zauberwesen verloren haben. Doch die Geschichten darüber, die sind geblieben.“
    Aus einem kleinen Café duftete es nach selbstgebackenem Kuchen und Kaffee, doch Till verspürte keinen Hunger. Interessiert betrachtete er die Auslagen in einem kleinen Souvenirgeschäft namens „Grottenlädchen“, in dem es jede Menge hübscher Dinge gab. Er mustere die zierlichen Nachbildungen der Feen und Elfen und fand, dass sie Alrick in ihrer Zartheit durchaus ähnelten.
    Am Sammelpunkt für die Führungen warteten schon einige Besucher, zu denen Till sich gesellte. Von diesem Platz aus hatte er einen guten Blick auf den „Feenweltchen-Park“, der eine weitere Attraktion für Kinder darstellte. Schon der Eingang, der über eine geschwungene Brücke führte, sah abenteuerlich aus. Plötzlich ertönte der Aufruf zur nächsten Führung aus dem Lautsprecher und Till folgte dem Besucherstrom zum Grotteneingang.
    Ein junger Mann in einer traditionellen Bergmannsuniform schickte die Besucher zum Mantelverleih. Er erklärte, dass die herabfallenden Tropfen Flecken auf der Kleidung verursachten und half jedem der Gäste, einen passenden Mantel überzuziehen. Till zeigte ihm seine Karte, woraufhin der Mann ihn bat, neben der Tür stehen zu bleiben und auf eine Kollegin zu warten, die er über ein Funkgerät herbeirief. In der Zwischenzeit stellten sich die gut gelaunten Besucher zu einem Erinnerungsfoto auf, das jeder von ihnen am Ende der Führung kaufen konnte. Till trat vor Ungeduld von einem Bein aufs andere. Seine Gedanken weilten nur bei Alrick und natürlich bei Huckeduûster Grindelwarz. Was, wenn ich im Heilstollen nicht allein bin? Was, wenn ich den Zwerg bei diesem Gewusel von Menschen nicht finde? Was, wenn alles nur ein Traum ist? Je mehr Till das bunte Treiben der Touristen beobachtete, umso mehr begann er daran zu zweifeln, dass hier der Eingang zum Feenreich war. Unmöglich! Wie sollte hier in aller Öffentlichkeit etwas so Geheimes verborgen bleiben? Hunderte von Augenpaaren wanderten tagtäglich durch die alten Gänge, unmöglich etwas vor ihnen zu verstecken!
    „Bist du der Junge fürs Emanatorium?“
    Till schrak aus seinen Gedanken. „Ja, hallo!“
    „Du bist heute der einzige Patient“, sagte die junge Frau. „Wirst du dich auch nicht fürchten? Es dauert eineinhalb Stunden!“
    „So lange …“ Till jauchzte innerlich. Damit musste sich doch etwas anfangen lassen! Er zog seinen MP3-Player aus der Tasche und die junge Frau verstand.
    „Na dann kann’s ja losgehen. Komm, wir brauchen nicht warten, bis die Leute hier auf die Sicherheitsvorkehrungen hingewiesen wurden.“ Mit klopfendem Herzen folgte Till der jungen Frau in den Eingangsstollen. Es dauerte eine Weile, bis sich seine Augen an das Halbdunkel im Berg gewöhnt hatten. Till atmete die klare kühle Luft und war froh, einen dicken Pullover angezogen zu haben.
    „Du darfst dich nicht aus dem Heilstollen entfernen, klar? Wer den Weg nicht kennt, der kann sich hier unten verlaufen!“
    „Ja!“ Till kreuzte zwei Finger hinter dem Rücken.
    „Und du darfst nicht an den Lichtschaltern spielen.“
    „Ja“, sagte Till wiederum und fühlte nach der kleinen Taschenlampe in seiner Hosentasche.
    Am Eingang war die Öffnung ein wenig erweitert worden, aber je weiter sie gingen, umso niedriger und enger wurde der Stollen. Was für eine Arbeit, dem Fels diesen Durchgang abzuringen! Kein Wunder, dass die Bergleute ihn nicht größer als unbedingt nötig gemacht hatten. Der Weg war nass und führte sacht bergab. Till hätte gern gefragt, wie tief hinein sie gehen würden, aber die junge Frau kam ihm zuvor:
    „Warst du schon einmal in den Feengrotten?“
    „Nein, ich bin erst vor Kurzem von Hamburg

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