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Das Elfenportal

Titel: Das Elfenportal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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dunkeläugigen Captains durchbohrte sie, wanderte weiter zu Kitterick, dann wieder zurück. »Ist Ihr Besuch durch Mr Chalkhill genehmigt worden?«
    »Ähm, nein«, sagte Blue, »aber – «
    »Können Sie sich ausweisen?«
    »Also genau genommen – «, begann Blue.
    Kitterick wandte den Kopf und biss in die Hand auf seiner Schulter.
     
    »Ist er tot?«, fragte sie und starrte auf den Körper am Boden.
    Kitterick schüttelte den Kopf. »Nein, aber er wird für mehrere Stunde im Koma bleiben. Und gewaltige Kopfschmerzen haben, wenn er aufwacht. Gliederzittern, leichte Lähmungserscheinungen. Sehstörungen. Beeinträchtigtes Hörvermögen, ein paar Ticks im Gesicht. Leichte Übelkeit, Appetitmangel, gelegentliche Halluzinationen, Blähungen, Rückenschmerzen. Die Nervenschäden werden in ein paar Jahren von selbst weggehen. Vorausgesetzt, er hütet das Bett, versteht sich.«
    »Und was machen wir jetzt mit ihm?«
    »Wenn Sie mir freundlicherweise behilflich wären, ihn unter dieses Gebüsch zu ziehen. Ich bezweifle, dass sein Fehlen innerhalb der nächsten Stunde bemerkt wird. Bis dahin dürften wir mit Mr Chalkhill fertig sein. Auf die eine oder andere Art.«
     
    Blue hämmerte das Herz, als sie die Terrasse am Pool betraten. Chalkhill erblickte sie sofort.
    »Ja, so was! Besuch!«, rief er aus. »Wie überraschend. Wie interessant.« Er nahm die Sonnenbrille ab und starrte Blue an. »Ein junger Mann – wie reizend.« Sein Blick wanderte zu Kitterick weiter. »Und eine kleine orangefarbene Person.« Er kämpfte sich von seiner Liege hoch. »Ich wollte gerade hineingehen. Begleiten Sie mich? Ich finde, zu viel Sonne ist absolut zerstörerisch für die Haut.« Er zögerte und sah Blue an. »Oder möchten Sie lieber draußen bleiben?«
    »Nein danke«, sagte sie schnell.
    »Sehr schön«, sagte Chalkhill. Er zog sich einen Bademantel über. »Gehen wir hinein und lassen uns von Raul Eistee mit ganz viel Zucker bringen.« Er lächelte und seine Zähne glitzerten und funkelten. »Dann können Sie mir sagen, wer Sie sind und warum ich heute das Vergnügen Ihrer Gegenwart habe.«
    Blue warf einen Blick auf Kitterick und sah, dass er seine Fingernägel begutachtete. Sie folgten Chalkhill in einen Raum, der von einem rosafarbenen Piano und mehreren Singstühlen in gebrochenem Weiß beherrscht wurde. »Mr Chalkhill«, sagte sie. »Ich bin Sluce Killman und das ist Mr Kitterick. Wir vertreten den bekannten Kosmetikhersteller Panjandrum. Der Grund unseres Besuches ist, dass unsere Zauberer eine erstaunliche neue Hautcreme auf der Basis natürlicher Tachyonen entwickelt haben, die ein Feld aufbauen, in dem die Zeit dauerhaft umgekehrt abläuft.« Sie holte tief Luft und begann mit ihrem Vortrag für das neue Wunderprodukt.
    Chalkhill saß verzückt da und machte »Oh« und »Ah«, während sie die Vorzüge ihrer angeblichen Creme pries. Für den Fall, dass er das Wunder einmal mit eigenen Augen sehen wollte, hatte sie zwei Proben dabei, die zum Großteil aus Talg bestanden. Aber er wollte nicht. »Diese Creme«, sagte er. »Die ist doch nicht nur für das Gesicht?«
    »Aber nein.« Blue nickte strahlend, als Raul mit einem Tablett Eistee zurückkam. Er stellte es vor Chalkhill auf einen kleinen Tisch, und die beiden wechselten einen merkwürdigen Blick.
    »Was für eine raffinierte kleine Geschichte«, sagte Chalkhill, als Raul wieder gegangen war. »Ich muss schon sagen.«
    Blue blinzelte. »Bitte?« Aber Chalkhill verwandelte sich vor ihren Augen. Er war immer noch derselbe Mann in dem grotesken Badeanzug und dem weißen Bademantel, aber er wirkte irgendwie gerader, größer, und seine Augen hatten ein stählernes Glitzern angenommen.
    »Sie wollen also – wie war es noch? – Sluce Killman sein? Sie sind ja nicht einmal ein junger Mann, trotz all der schönen Kleidung. Wenn ich mich nicht sehr täusche, dann seid Ihr Eure durchlauchtigste Hoheit Holly Blue Iris, Prinzessin und Kaiserstochter, auf einem Eurer berühmten Streifzüge durch das wahre Leben. Ach, nun schaut nicht so überrascht. Euren einzelgängerischen Bruder hätte ich vielleicht nicht erkannt, aber Ihr seid doch wohlbekannt dafür, Euch in wechselnder lächerlicher Verkleidung unters gemeine Volk zu mischen. Ihr wollt mir doch nicht weismachen, Ihr hättet im Ernst geglaubt, Eure Untertanen wären so dumm, darauf hereinzufallen?« Er verdrehte die Augen und schmunzelte. »Meine Liebe, in gewissen Kreisen seid Ihr immer wieder für einen Lacher gut.« Das

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