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Das Elfenportal

Titel: Das Elfenportal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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uns nicht sagen willst, warum du hier bist, dann werden wir es dir entlocken müssen.«
    »Ich hab ihm gesagt, warum ich hier bin!«, rief Pyrgus. Er fragte sich, ob er einen Ausfall zur Tür machen sollte. Chalkhill sah zu fett aus, um eine Schildkröte einholen zu können, aber da waren immer noch Pratellus und die beiden Wachen, die er vor der Tür postiert hatte. »Ich bin von ein paar Männern verfolgt worden, die Lord Hairstreak mir auf den Hals gehetzt hat!«
    »Ich verstehe allmählich, warum Sie ihm nicht glauben«, sagte Chalkhill zu Pratellus. Er wandte sich wieder an Pyrgus. »Lord Hairstreak ist ein Freund von mir – ein Busenfreund. Er hat weit Besseres zu tun, als seine Männer hinter kleinen Jungs herzuhetzen. Paphia steckt dahinter, nicht wahr?«
    Pyrgus blinzelte. »Paphia?«
    »Argynnis Paphia«, spie Chalkhill. »Er plagt uns schon seit Jahren, den armen Mr Brimstone und mich. Mach dir gar nicht erst die Mühe, es zu leugnen – deine Blicke sprechen Bände, und bald werden das auch deine Lippen tun, wart’s nur ab.« Er legte sich einen Handrücken an die Stirn. »Aber ich hatte eine unruhige Nacht. Ich bin viel zu abgespannt, um mich eigenhändig um dich zu kümmern. Captain Pratellus – «
    »Ja, Sir?«, sagte Pratellus dienstbeflissen.
    »Wir werden ihn zu Mr Brimstone bringen, Captain. Mr Brimstones Dämonen werden es schon aus ihm herauskriegen.«
     

Sechs
     
    D ie zweite Person, die du erblickst…
    Chalkhill war die erste – schade eigentlich, wenn man es recht bedachte –, doch als Brimstone die Tür weiter aufzog, sah er in ein unbekanntes Gesicht. Es gehörte einem rothaarigen Jungen, der einen von diesen grünen Kampfanzügen trug, die die jungen Leute heutzutage absurderweise kleidsam fanden. Gut aussehend war er entgegen Chalkhills Behauptung nicht, aber angenehm waren seine Züge schon, wenn auch auf eine irritierende Weise. Brimstone verstand sich nicht auf das Schätzen von Lebensjahren, aber dass dieser Bursche älter als vierzehn war, hielt er für ausgeschlossen.
    Eine viel versprechende Opfergabe für Beleth.
    Gleich hinter dem Jungen stand dieser hirnlose Speichellecker Pratellus, und hinter diesem wiederum kamen zwei Schafsköpfe von der Wache. Alle machten sie ein strenges Gesicht, außer Chalkhill.
    »Ach, Silas, mein lieber Kompagnon, wir brauchen dringend deine Freunde.« Chalkhill nickte und versuchte über Brimstones Schulter zu linsen. Im Dachzimmer spuckten und zischten gebundene Blitze. »Sind gerade ein paar zu Besuch? Oder hast du sie alle mit deinem müffelnden Gras nach Hause geschickt?«
    »Worum geht es denn?«, fragte Brimstone. Bei Chalkhill musste man vorsichtig sein.
    »Es geht darum, Silas, dass Argynnis Paphia diesen Jungen geschickt hat, um unsere jüngste Unternehmung zu behindern. Zum Glück hat Pratellus ihn auf frischer Tat ertappt.«
    »Wobei?«, schnappte Brimstone.
    Chalkhill sah verblüfft aus und wedelte schlaff mit den Händen. »Dabei, wie er… wie er… unsere jüngste Unternehmung behindert hat.«
    »Und das hat er dir gesagt, ja?«
    »Was hat er mir gesagt?«
    Brimstone seufzte. »Dass Argynnis ihn geschickt hat.«
    »Nein, das hat er natürlich nicht gesagt, Silas – was für ein Dummerchen du doch bist! Er hat alles abgestritten. Natürlich hat er alles abgestritten. Aber an dieser Stelle kommst du ins Spiel, nicht wahr? Du und deine kleinen Freunde.«
    »Du möchtest, dass ich die Wahrheit aus ihm heraushole?«
    »Ja«, sagte Chalkhill.
    »Na dann«, sagte Brimstone. Diese Wendung der Ereignisse kam ihm absolut gelegen. Dieser Knabe war die zweite Person, die er gesehen hatte, nachdem er aus dem Kreis getreten war, dieser Knabe wäre also Beleths Opfergabe. Wenn Brimstone dieses Opfer vollzogen hatte, konnte er immer noch behaupten, der Junge sei während der Befragung gestorben. Das würde Chalkhill akzeptieren. Er brachte ja selbst ständig Leute um. Das war einer der Gründe, warum sie ins Leimgeschäft eingestiegen waren – die Fabrik war bestens geeignet, störende Leichen diskret zu beseitigen.
    Chalkhill blinzelte. »Dann tust du es also?«
    »Ja.«
    »Du überlässt ihn deinen kleinen Dämonen?«
    Brimstone nickte. So klein nun auch wieder nicht, aber… »Ja.«
    »Du sorgst dafür, dass sie ihn angemessen foltern?«
    »Ja.«
    »Sie werden…« Er leckte sich die Lippen. »Sie werden medizinische Experimente an ihm durchführen, nicht wahr?«
    Brimstone zuckte die Schultern. »Wahrscheinlich.« Das war für Dämonen

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