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Das Ende Der Ausreden

Titel: Das Ende Der Ausreden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Roser
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irritieren. Dadurch wird der Raum für Neues geschaffen, damit Sie flexibler, situationsoffener, freier werden können. Alle Komponenten hängen zusammen, insofern: Was immer Sie der scheinbar unumstößlichen Routine Ihres Denkens, Handelns und Fühlens entreißen und neu und anders beleben, ist gut und wirkt sich auch in den anderen Bereichen aus.

Was ist typisch für Sie?
    Betrachten wir zunächst einmal das für Sie typische Verhalten. Wahrscheinlich sind Sie sich dessen weitgehend bewusst: Wie Sie auf Stress reagieren, ob Sie Vorgesetzten gegenüber eher diplomatisch, konkurrierend, kratzbürstig oder gleichgültig reagieren. Sie können einschätzen, ob Sie eher streng oder nachgiebig in der Erziehung agieren, in Gruppen eher schüchtern oder der Draufgänger sind. Ob Sie in Konflikten eher aufs Gas treten, nach vorn gehen und Pflöcke einschlagen oder erst mal in Ruhe und mit Abstand beobachten, ehe Sie handeln.
    Sollte es Ihnen schwerfallen, Ihr Verhalten selbst zu charakterisieren, wenn Sie sich das noch nie ernsthaft überlegt haben – dann beginnen Sie genau hier. Achten Sie eine Weile darauf, was für Sie typisch ist. In lässigen und in angespannten Situationen. An Ihren besten und Ihren weniger guten Tagen. Beobachten Sie sich aufmerksam, machen Sie sich am besten Notizen. Fragen Sie einige Menschen, die Sie gut kennen, was diese spontan als Ihre typischsten Verhaltensweisen benennen würden. Das kann spannend sein …
    Schreiben Sie dann auf, welche zehn Verhaltensweisen charakteristisch für Sie sind. Das werden sowohl Verhaltensweisen sein, auf die Sie stolz sind, als auch solche, die Sie als Sorgenkinder oder Lernfelder für sich definieren würden. Sie können mit beiden Sorten vorankommen.

Meine zehn typischen Verhaltensweisen:

    Ich schlage Ihnen vor, sich jetzt nach und nach jeweils einer Ihrer typischen Tendenzen zuzuwenden und für einige Zeit (sechs Wochen sind gut) ein Experiment zu machen.
    Um zu entscheiden, womit Sie beginnen, gehen Sie die Liste Ihrer typischen Handlungsweisen in Ruhe durch und wählen Sie ein Verhalten aus, das Sie gerne ändern würden. Wenn es Ihnen so geht wie den meisten meiner Seminarteilnehmer, dann sitzen Sie nun vor dieser Liste und denken: Das ist schwierig! Verbindliche sechs Wochen lang anders handeln? Worauf kann man denn tatsächlich verzichten? Ihnen wird vielleicht gerade bewusst, wie vertraut und richtig sich anfühlt, wie Sie normalerweise agieren. Auch wenn Sie das eine oder andere für nicht optimal halten, Sie haben dennoch schließlich Ihre Gründe, warum Sie es tun. Und ob es anders wirklich besser wird, das wissen Sie nicht. Nehmen Sie das sehr aufmerksam wahr – das ist gemeint mit: Sie haben sich mit dem Muster identifiziert...
    Beim Lesen der ersten Kapitel haben Sie vielleicht manchmal ungeduldig darauf gewartet, wann denn endlich konkrete Vorschläge kommen, was Sie wie ändern könnten. Und nun? Jetzt sind Sie wahrscheinlich gar nicht so wild darauf, mit den Renovierungsarbeiten loszulegen. Sie werden erst einmal sehr bedächtig prüfen, welche Veränderung Sie sich im Ernst vorstellen können, welche Verabredung Sie mit sich selbst eingehen wollen. Mag sein, dass Sie in dieser Situation ahnen, dass Sie sich zwar ein noch besseres, stress- oder sorgenfreieres Leben wünschen – aber am liebsten, ohne selbst etwas Grundlegendes ändern zu müssen. Es ist leicht, nur darüber zu sprechen, dass man gerne energischer, gelassener, optimistischer, weniger ungeduldig oder empfindlich – souveräner eben! – wäre. Wenn man dann aber konkret plant, auf welche Weise, wird es ungemütlich. Das »Ich bin eben so« bekommt sofort neuen Charme …
    Tun Sie es trotzdem. Wählen Sie etwas aus, das Sie normalerweise tun und womit Sie aufhören wollen; oder etwas, was Sie bisher nicht tun, womit Sie nun einmal beginnen könnten.
    Nehmen Sie etwas, das keine dramatische Relevanz hat. Spannen Sie den Bogen nicht zu weit, sonst beweisen Sie sich nur, dass es sowieso nicht klappen kann. Nehmen Sie etwas überschaubar Schwieriges. Sollten Sie sich beispielsweise darüber ärgern, dass Sie sich oft unterbrechen lassen: Legen Sie sich einen Satz zurecht, mit dem Sie in den nächsten Wochen auf Unterbrechung antworten werden, um dann Ihren Faden wieder aufzunehmen. Oder wenn Sie beim Einparken auf einer viel befahrenen Straße lieber anderen den Vortritt lassen, als in Ruhe zu manövrieren und dabei den Verkehr aufzuhalten: Erlauben Sie sich jetzt einmal

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