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Das Ende der Einsamkeit

Das Ende der Einsamkeit

Titel: Das Ende der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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erwiderte Megan kühl. Sie waren inzwischen an der Straße angekommen, und obwohl es winterlich kalt war und ein unangenehmer Wind wehte, schien Alessandro nicht zu frieren. Megan hatte Mühe, mit seinen langen Schritten mitzuhalten, als sie ihm in Richtung Kings Road folgte, wo auch am zweiten Weihnachtstag und zu dieser relativ frühen Stunde schon ein buntes Gewimmel herrschte.
    Natürlich schaffte Alessandro es mühelos, ihr ein Taxi heranzuwinken, und sie beeilte sich einzusteigen, betroffen von seinem Stimmungsumschwung. Stolz wollte sie protestieren, als er die Brieftasche zückte, aber Alessandro drückte dem Fahrer unbeirrt einen Geldschein in die Hand, bevor er sich wortlos abwandte und zu seinem Haus zurückjoggte.
    Während der Rückfahrt nach Shepherd’s Bush versuchte Megan, das Geschehene als heilsame Erfahrung abzuhaken. Das erste Wiedersehen mit Alessandro nach so vielen Jahren hatte ihren Seelenfrieden zwar empfindlich in Gefahr gebracht, aber jetzt war sie auf dem Weg der Besserung, jawohl!
    Erstens waren Alessandro und Victoria ein Paar, und genau so würde sie in Zukunft von den beiden denken. Dabei war es völlig unwichtig, dass es sich bei dieser Beziehung offenbar um ein Geschäftsarrangement handelte.
    Zweitens hatte Megan am eigenen Leib erfahren, wie schnell er die Geduld mit ihr verlieren konnte. Ein deutlicher Beweis, dass er sich wirklich um Welten von ihr entfernt hatte. Drittens hatte sie bewiesen, dass sie sich ganz normal mit ihm unterhalten konnte, was sicher bedeutete, dass sie endgültig über ihn hinweg war. Viertens … auf Anhieb fiel ihr kein Viertens ein, aber das war nur eine Frage der Zeit.
    In ihrer Erinnerung beschwor sie das Bild herauf, wie er vorhin in seinem noblen Haus urplötzlich durch sie hindurchgeschaut hatte, als wäre sie unsichtbar geworden.
    Ja, sie konnte sich kein besseres Weihnachtsgeschenk machen als all diese Gründe, warum es höchste Zeit war, Alessandro endgültig zu vergessen … in Geschenkpapier verpackt und mit einer großen Schleife obendrauf!

5. KAPITEL
    Alessandro stieg aus, schickte den Fahrer mit dem Wagen weg und blinzelte gegen den Regen zu Megans Haus hinüber. Es gab mehrere gute Gründe, warum er gar nicht hier sein sollte. Zunächst einmal hatte er einen Whisky zu viel getrunken. Dann war es nach elf Uhr abends, und zu so später Stunde lagen die meisten normalen Menschen schon im Bett. Aber er baute darauf, dass Megan noch nie zu der normalen Kategorie gezählt hatte, zudem waren im Haus noch Lichter an.
    Er gab sich keine Zeit, lange zu überlegen, denn das schien ihm neuerdings nicht gut zu bekommen. Ohne zu zögern, ging er zu Haustür. Der eisige Regen klatschte ihm ins Gesicht und drang durch seinen Mantel und Pullover bis auf die Haut. Alessandro klopfte dreimal so energisch, als wollte er damit Tote erwecken. Er lauschte kurz und hörte drinnen gedämpfte Geräusche. Gerade hob er die Hand, um erneut gegen die Tür zu donnern, da wurde sie geöffnet.
    „Lieber Himmel, was tust du denn hier?“
    „Ich hole mir eine Lungenentzündung.“ Alessandro hielt die Tür mit einer Hand offen, als Charlotte ihm wenig gastfreundlich den Weg versperrte. „Lass mich rein.“
    „Megan ist nicht da.“
    Er drückte die Tür weiter auf. „Du bist noch genauso unverblümt wie früher.“
    „Ich beschütze nur meine Freundin. Sie will dich nicht sehen.“
    „Will sie mich nicht sehen, oder ist sie nicht da? Du solltest dich entscheiden.“
    Eine Antwort erübrigte sich, weil in diesem Moment Megan hinter Charlotte auf der Treppe erschien, die blonden Locken ein wenig zerzaust, die blauen Augen groß und fragend in ihrem verschlafenen Gesicht.
    „Alessandro! Lieber Himmel, was tust du denn hier?“
    „Habt ihr beide aus demselben Drehbuch gelernt? Verdammt, ich bin schon bis auf die Haut durchnässt!“
    „Weißt du, wie spät es ist?“
    Er blickte theatralisch auf die Uhr. Allmählich bekam er Kopfschmerzen. „Lass mich einfach rein, Megan. Bitte!“
    Bitte war das Zauberwort. Für gewöhnlich war es nicht Alessandros Art zu bitten, und dass er es jetzt tat, verriet Megan, dass irgendetwas nicht stimmte. Sie schob Charlotte beiseite.
    „Soll ich bleiben, Megan?“ Die Freundin hatte die Arme vor der Brust verschränkt und beäugte Alessandros durchnässte Gestalt mit unverhohlenem Argwohn.
    „Nein, nein, schon gut. Ich hör mir nur an, was er will, und dann geht er wieder.“
    „Schön, wenn du meinst.“ Charlottes Ton ließ

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