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Das Ende der Einsamkeit

Das Ende der Einsamkeit

Titel: Das Ende der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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dass du etwas getrunken hast?“, fragte Megan skeptisch.
    „Drück dich nicht an der Tür herum. Wie ich schon sagte, ich beiße nicht. Ich bin hergekommen, weil ich mit dir reden muss, und ich kann nicht mit dir reden, wenn du da wie ein Feldwebel Wache stehst.“
    „Am besten stecke ich deine Sachen in den Trockner, dann kannst du sie in zwanzig Minuten wieder anziehen.“ Zögernd trat sie vor und hob die nassen Sachen vom Boden auf, um sich damit in den Wirtschaftsraum zu flüchten und alles in den Trockner zu stopfen. Nachdem sie zwanzig Minuten auf höchster Stufe eingestellt hatte, blieb sie noch einen Moment mit geschlossenen Augen stehen, um ihren Mut zu sammeln, bevor sie ins Wohnzimmer zurückkehrte.
    Alessandro hatte sich inzwischen auf dem Sofa ausgestreckt. Er sah hundemüde aus. Megan ging zu ihm und blickte auf ihn herab.
    Er öffnete die Augen und sah sie an. „Victoria und ich haben uns getrennt.“
    „Ihr habt was ?“
    „Und um deine Frage von vorhin zu beantworten: Ja, ich habe etwas getrunken, aber ich bin nicht betrunken. Zwei Whisky, zugegebenermaßen ziemlich schnell.“
    „Und jetzt willst du bei mir deinen Kummer weiter ertränken?“, fragte Megan sarkastisch.
    „Willst du nicht wissen, warum Victoria und ich Schluss gemacht haben?“
    „Ich will nicht in dein Privatleben hineingezogen werden, Alessandro.“ Ihre Vernunft ließ sie die richtigen Worte sagen, aber ihr Herz wollte etwas ganz anderes. Es drängte sie danach, sich hinzusetzen und bis ins kleinste Detail zu erfahren, warum Alessandro sich von seiner perfekten Traumfrau getrennt hatte.
    „Nun, dir bleibt gar keine Wahl. Weil es nötig ist, dass du es erfährst.“
    „Was redest du da?“
    „Setz dich.“
    Megan zog sich den nächstbesten Sessel heran, einen altmodischen Lehnstuhl, den ihr eine Tante geschenkt hatte. Nicht besonders ansehnlich, aber sehr bequem.
    „Schon besser.“ Alessandro sah sie nachdenklich an, während er überlegte, was und wie viel er ihr sagen sollte. „Hast du mich vermisst?“, fragte er unvermittelt und beobachtete zufrieden, wie sie errötete und vergeblich um Fassung rang. „Ich meine, nachdem wir uns getrennt haben … hast du mich da vermisst?“
    „Was soll diese Frage?“
    „Beantworte sie einfach.“
    „Na, was glaubst du? Ja, natürlich habe ich dich vermisst. Wolltest du das hören?“
    Alessandro lächelte entwaffnend. „Es genügt fürs Erste. Hast du dir je vorgestellt, dass wir uns wiedersehen würden?“
    „Nein, ganz bestimmt nicht.“ Das gedämpfte Licht ließ seine markanten Züge weicher wirken. Wie er so in seinen alten Sportsachen aus Universitätstagen dalag, fühlte Megan sich fast in die Zeit zurückversetzt.
    „Ich auch nicht“, gestand Alessandro schroff. „Nicht, dass ich mich nicht hin und wieder gefragt hätte, was du wohl machst. Aber mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass du einmal Schottland verlassen und sogar nach London ziehen würdest.“
    „Ich weiß, weil ich ein Bauerntrampel war, der sowieso nur auf dem Land leben konnte.“
    „Weildu immer so ein Theater darum gemacht hast, wie schrecklich doch das Leben in der Großstadt sei. Deshalb hätte ich nie gedacht, dass du dir ausgerechnet London aussuchen würdest.“
    Sie seufzte genervt. „Alessandro, das sind doch alte Geschichten. Wenn du hergekommen bist, um dir etwas von der Seele zu reden, dann komm endlich zum Punkt. Erzähl mir, was zwischen dir und Victoria passiert ist, und dann geh wieder nach Hause. Wie bist du übrigens hergekommen? Doch nicht etwa gefahren?“
    „Ich habe meinen Fahrer nach Hause geschickt.“
    „Mit anderen Worten, du bist jetzt auf ein Taxi angewiesen? Um diese Zeit?“
    „Wir kommen vom Thema ab.“ Ehe sie wusste, wie ihr geschah, nahm er ihre Hand in seine und streichelte sie sanft.
    Megan blickte ihn wie gebannt an. „Was tust du da?“, flüsterte sie, zog die Hand jedoch nicht zurück, wie es vernünftig gewesen wäre.
    „Wonach sieht es denn aus? Ich berühre dich. Gefällt es dir?“
    Sie räusperte sich. „Ich denke nicht …“ Ihr versagte die Stimme, weil sein zartes Streicheln ein erregendes Kribbeln beschwor. Leise Panik wallte in ihr auf.
    „Das ist gut.“
    „Was?“
    „Nicht zu denken.“ Ohne sie aus den Augen zu lassen, streichelte er ihr zartes Handgelenk. Sie trug einen rosa Morgenrock, ganz ähnlich wie der, den sie schon zu ihren Studiumszeiten getragen hatte. Auf jeden Fall die gleiche Farbe. Sie hatte schon immer Rosa

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