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Das Ende der Einsamkeit

Das Ende der Einsamkeit

Titel: Das Ende der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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samtbraunen Augen, umrahmt von dichten schwarzen Wimpern … Augen, in deren Tiefen man sich verlieren konnte. Ein Mund, der zum Küssen einlud … Energisch rief Megan sich ins Gedächtnis, dass er verlobt war und bald heiraten würde.
    „Wahrscheinlich war sie nur etwas erstaunt über dein Kommen“, knüpfte sie wieder an das Gespräch an. „Und das Weihnachtsessen … war es lecker?“
    Alessandro winkte ab. „Ein erstklassiges Essen schmeckt so gut wie das andere.“ So wie es zur Gewohnheit wurde, eine Million nach der anderen zu verdienen. Richtig wichtig war nur die erste. Wie gebannt betrachtete Alessandro das zarte, herzförmige Gesicht vor sich mit den ausdrucksvollen blauen Augen und den vollen, sinnlichen Lippen.
    „Was für ein Luxus, das sagen zu können!“ Plötzlich lag ein spürbares Knistern in der Luft. Befangen stand Megan von ihrem Hocker auf. „Ich … sollte jetzt gehen.“
    Er wollte nicht, dass sie ging. Was, zum Teufel, hatte das zu bedeuten? Durch all die vorgeschobenen Gründe – seine Schuldgefühle, seine Sorge um ihr Wohl oder der vernünftige Umgang mit der Tatsache, dass sie sich in London gelegentlich über den Weg laufen würden – stieß plötzlich die beunruhigende Erkenntnis, dass er sie immer noch sehr attraktiv fand. Er konnte den Blick kaum von ihrem hinreißenden Körper wenden, wobei er unwillkürlich daran denken musste, welche Erfüllung er in ihren Armen gefunden hatte.
    Was bedeutete das für sein Verhältnis mit Victoria?
    Er würde mit ihr reden müssen. Das schuldete er ihr und sich. Trotzdem war es gut, dass Megan jetzt gehen wollte.
    An der Haustür drehte sie sich noch einmal um und wünschte ihm alles Gute, weil sie nicht annahm, dass man sich so bald wiedersehen würde. Alessandros Blick verriet er, dass er es plötzlich eilig hatte, sie gehen zu sehen. Wahrscheinlich hatte sie ihn bei der Arbeit gestört.
    Es tat ihr weh, wie schnell er ihrer überdrüssig wurde. Wahrscheinlich hatte er damals vor allem mit ihr Schluss gemacht, weil sie ihn gelangweilt hatte. Und plötzlich hatte Megan es auch sehr eilig wegzukommen. Hastig drückte sie Alessandro das Jackett in die Hand, das er ihr tatsächlich immer noch nicht abgenommen hatte. „Du wirst es reinigen lassen müssen …“
    „Warte, ich rufe dir ein Taxi“, bot er an.
    „Nein, danke, aber ich kann gut mit Bus oder U-Bahn fahren.“
    „Unsinn. Am zweiten Weihnachtstag bist du da ewig unterwegs.“
    Alessandro nahm das Sakko und spürte sofort das Gewicht des kleinen Gegenstandes in der Innentasche. Dort, wo er oft sein eigenes Handy verstaute und wo er gestern Victorias Handy hingesteckt hatte. Er hatte es völlig vergessen, selbst, als Victoria es beim Weihnachtsessen vermisst und ihn gefragt hatte, ob er vielleicht wüsste, wo sie es gelassen hätte. Was nur bewies, wie sehr ihn das Wiedersehen mit Megan aus dem Gleichgewicht gebracht hatte.
    Ganz automatisch zog er das Handy nun hervor und klappte es auf. Das Display zeigte fünf eingegangene Nachrichten an, die Alessandro, ohne zu überlegen, öffnete und las.
    Nervös beobachtete Megan, wie Alessandro schweigend dastand und unverwandt auf das kleine Mobiltelefon in seiner Hand starrte. Sie räusperte sich. „Was ist nun … mit dem Taxi?“
    Sein seltsamer Blick ließ sie ahnen, dass seine Geduld mit ihr nun wirklich an ihre Grenzen stieß. Sie würde sich diesen Anblick einprägen und als heilsame Erinnerung wieder hervorholen, sollte sie noch einmal Gefahr laufen, schwach zu werden. Langsam wich sie zur Tür zurück. Alessandro schien mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein.
    „Ach ja, das Taxi.“ Unvermittelt klappte er das Handy wieder zu und schob es in die Tasche seiner Jogging-Hose. „Vielleicht geht es ja schneller, wenn ich mit dir zur Straße komme und eines anhalte.“
    „Alles in Ordnung, Alessandro?“
    „Wie? Ja!“, antwortete er gereizt. „Warum? Hast du vor, Krankenschwester zu spielen?“
    „Kein Grund, mich so anzumachen!“, entgegnete sie gekränkt und zog ihren Mantel an. „Ich habe ja nur gefragt.“
    „Weil es dir trotz der vorgespielten Abneigung eigentlich wichtig ist, wie es mir geht, stimmt’s?“ Er umklammerte Victorias Handy, das ihm förmlich ein Loch in die Hosentasche brannte, und bot all seine Willenskraft auf, um die Beherrschung zu wahren. „Aber ich bin unhöflich. Verzeih. Du hast mir einen Gefallen getan, indem du mir mein Jackett wiedergebracht hast. Vielen Dank.“
    „Keine Ursache“,

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