Das Ende der Einsamkeit
Ausflug mit Megan tatsächlich Spaß gemacht hatte. Es war wundervoll gewesen, wie sie mit leuchtenden Augen die schönsten Kleider für ihn vorgeführt hatte. Unbezahlbar.
„Du kannst alles zurückgeben, wenn du dich dann besser fühlst“, sagte er lächelnd. „Allerdings verstaubt es dann nur in irgendeinem Schrank, denn ich habe wirklich keine Verwendung für Damenkleider und Schmuck.“
Megan sah ihn an. Dies war ein ganz anderer Alessandro … elegant, weltgewandt und so reich, dass er sich wirklich alles leisten konnte. Ihr kam in den Sinn, dass sie jetzt noch weiter von ihm entfernt war als vor sieben Jahren. Damals waren sie wenigsten beide arme Studenten gewesen.
Doch sie schob diesen Gedanken beiseite, denn sie wollte den Rest des Tages und den bevorstehenden Abend mit Alessandro genießen. Also erwiderte sie sein Lächeln und schwieg. Aber die köstlichen Garnelen auf ihrem Teller wirkten plötzlich nicht mehr ganz so verlockend.
„Wer kommt denn heute Abend mit ins Theater?“, wechselte sie das Thema und legte Messer und Gabel beiseite. „Jemand Interessantes?“
„Außer mir, meinst du?“, fragte Alessandro neckend.
„Was für ein Ego! Wenn es noch größer wird, passt du nicht mehr durch den Theatereingang.“
„He, was ich meine, ist, dass du dich sowieso nur für mich interessieren sollst, Darling.“
„Und was, wenn ich dort einen richtig tollen Mann entdecke?“
„Willst du etwa andeuten, dass du dich nach anderen Männern umschaust?“
Der warnende Unterton war nicht zu überhören. „Ich bin nicht dein Besitz, Alessandro“, hielt sie sofort dagegen.
„Ich halte nichts davon zu teilen, wenn es um eine Frau geht.“
„Und ich gehe nicht mit mehreren Männern gleichzeitig ins Bett und fühle mich beleidigt, dass du es auch nur in Erwägung ziehst“, erwiderte sie kühl.
Nach kurzem Zögern lächelte er versöhnlich. „Du hast recht. Gut, dass wir uns in diesem Punkt verstehen.“ Alessandro winkte der Kellnerin, um die Rechnung zu bezahlen, wie üblich mit einem großzügigen Trinkgeld. Obwohl er danach wieder die Liebenswürdigkeit in Person war, dauerte es eine Weile, bis Megan zu ihrer unbeschwerten Laune von vorher zurückfand.
Kurz vor sechs stand sie dann ziemlich nervös vor dem Spiegel. Das kostbare Kollier funkelte an ihrem Hals, das sündhaft teure Modellkleid schmiegte sich reizvoll an ihre schlanke Figur, die gewagt hohen Pumps verliehen ihr zusätzlich Eleganz. Alles zusammengenommen, fühlte sie sich in diesem Outfit wie eine Märchenprinzessin – erst recht, als sie anmutig die Treppe hinunterschritt und Alessandros Gesichtsausdruck sah.
„Vielleicht sollten wir das Taxi noch etwas warten lassen“, schlug er vielsagend vor.
Lachend berührte Megan die glitzernden Diamanten an ihrem Hals. „Ich möchte nicht eine Minute dieses Stückes verpassen, Alessandro Caretti!“
„Soll das heißen, dass dir eine Horde Bühnenschauspieler wichtiger ist als ich?“
„Ich fürchte, ja“, erwiderte sie mit gespieltem Bedauern.
„Dir ist doch klar …“, er küsste zart ihren schlanken Hals, „… dass du das später wieder gutmachen musst?“
Sie erschauerte erregt. „Ach wirklich?“
Natürlich ging er davon aus, dass sie die Nacht in seinem Haus verbrachte. Es wäre wirklich unpraktisch gewesen, mitten in der Nacht vom West End zu ihr hinauszufahren. Megan hatte das unbestimmte Gefühl, allmählich die Kontrolle über die Ereignisse zu verlieren.
„Ja“, versicherte Alessandro nun. „Und wenn du nichts dagegen hast, vergewissere ich mich, dass du auch in die richtige Stimmung kommst …“
Ehe sie wusste, wie ihr geschah, schob er die Hand unter den Rock ihres Kleides, streichelte ihre schlanken Oberschenkel hinauf und berührte den seidenen Spitzenslip, der ihm nicht mehr aus dem Kopf ging, seit er ihn in dem exklusiven Dessous-Laden für Megan gekauft hatte.
Wenn das Taxi nicht schon draußen gewartet hätte, wäre er ernsthaft versucht gewesen, Megan dort auf der Stelle in der Diele zu nehmen. Noch nie in seinem Leben hatte er eine Frau derart leidenschaftlich begehrt. Doch die Vernunft gewann die Oberhand. Mit einem bedauernden Seufzen zog er seine Hand zurück und strich den Rock ihres Kleides wieder nach unten.
Megans Wangen waren zart gerötet, die vollen Lippen einladend geöffnet.
„Hör auf damit“, bat Alessandro rau.
„Womit?“
„So verdammt sexy auszusehen!“
In diesem Moment rief der Taxifahrer auf Alessandros Handy an
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