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Das Ende der Galaxis

Das Ende der Galaxis

Titel: Das Ende der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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alles eine abgekartete Sache sein müsse. Als ich Dir vom Boden aufhelfen wollte, bekam ich einen gewaltigen Schlag auf die Nase und wurde an die Wand geschleudert. Dann hattest Du plötzlich einen Stuhl in der Hand – das weiß ich von Ginny – und wolltest Dich auf mich stürzen.
    Zum Glück kam mir in diesem Augenblick Deine Verlobte Ginny zur Hilfe, die nicht zulassen wollte, daß ihre Zukunft auf diese Weise beeinflußt wurde. Sie ergriff einen in der Ecke stehenden Hartleballschläger und setzte Dich damit außer Gefecht. Als sie die Schnur an meinem Gürtel sah, löste sie den Knoten und band sie an einen Stuhl, um später darauf zurückzukommen.
    Laki stieß einen schrillen Schrei aus. Dein Vater hörte ihn und kam mit einem Erste-Hilfe-Kasten hereingerannt. Er kam gerade noch rechtzeitig, um Ginny mit erhobenem Hartleballschläger über Dir stehen zu sehen. Du lagst bewußtlos vor ihr.
    Dein Vater stotterte vor Aufregung. »W-w-w-a … w-was …?«
    Und Ginny erklärte ihm gelassen: »Dieser Mann ist entfernt mit Charles verwandt, und Charles hat ihn niedergeschlagen. Das war nicht nett von ihm – deshalb habe ich eingegriffen.«
    »Was soll das heißen?« fragte Dein Vater verständnislos. »Wie soll ich das …?«
    Harl und Stan versuchten es ihm gleichzeitig zu erklären. Ich öffnete die Augen und sah Ginny. Der letzte Anblick, an den ich mich deutlich erinnerte, war der einer riesigen Faust gewesen, die auf meine Nase zuschoß. Ginny stellte eine hochwillkommene Abwechslung dar. Ich richtete mich auf und starrte sie an. Mein Mund stand offen, bis ich ihn mit einiger Anstrengung schloß.
    »Hör zu, Engel!« sagte ich dann zu ihr. »Es ist doch nicht wahr, daß es im Himmel keine Ehen gibt, oder? Das wäre ein gemeiner Trick, wenn du ständig in der Nähe bist.«
     
    *
     
    Und Ginny küßte mich. Das war in diesem Augenblick durchaus richtig und angemessen. Sie hatte diesen Brief gelesen; sie wußte genau, daß sie mich heiraten würde – das war ihr schon beim ersten Anblick klar gewesen –, und sie glaubte sogar zu wissen, daß ich selbst zwei Jahre später noch stolz darauf sein würde, sie für mich gewonnen zu haben. Dieser Verdacht hat sich bestätigt; ich bin noch jetzt so glücklich darüber wie am ersten Tag.
    Ginny war natürlich noch mit Dir verlobt, Charles, aber diese Verlobung konnte seit meiner Ankunft als gelöst gelten. Sie wurde durch eine wesentlich ältere Vereinbarung ersetzt. Ich bin zwar kein Anhänger allzu langer Verlobungszeiten, kann aber aus eigener Erfahrung berichten, daß Ginny und ich mit unserer vierzehnhundert Jahre langen Verlobungszeit ganz zufrieden waren.
    Du kamst wieder zu Bewußtsein. Ich war noch immer da. Ginny stand dicht neben mir, und ich hatte ihr einen Arm um die Schultern gelegt. Dir fiel nichts Besseres ein, als einen Schrei auszustoßen und erneut über mich herzufallen. Diesmal konnte ich mich mit einem kräftigen Schlag auf Deine Nase revanchieren – sie sieht meiner übrigens sehr ähnlich –, dann hielten Stan, Harl und Dein Vater Dich fest, während Ginny meinen Arm umklammerte. In diesem Augenblick waren alle kriegerischen Impulse verflogen. Ich liebte plötzlich die ganze Welt. Ich hätte vielleicht sogar Dir zumindest vorläufig verziehen, daß Du mich angegriffen hattest, weil Du Ginny für Dich behalten wolltest.
    »Augenblick, wir können doch vernünftig miteinander reden!« sagte Dein Vater eindringlich. Er drückte Dich auf den nächsten Stuhl und warf mir einen zweifelnden Blick zu. Meine Aufmachung war für seine Begriffe wohl etwas exotisch. Stan und Hari sprachen wieder gleichzeitig auf ihn ein und wollten ihm alles erklären.
    Aber du warst nicht zu beruhigen. »Das ist alles nur Schwindel!« riefst du immer wieder. »Ein Trick! Lauter Lügen! Ein dummer Streich! Wartet nur, ich bringe den Kerl um und …«
    »Am besten rufen wir die Polizei«, schlug Laki zitternd vor. »Wenn er wirklich der Mann ist, der er zu sein behauptet … in dem Buch steht auch, daß er …«
    Du warst bereits auf den Beinen. »Okay, ich hole die Polizei! Du hältst diesen Schwindler hier fest, Vater, und ich zeige diesen Idioten, daß ich mich nicht hereinlegen lasse!«
    Damit liefst du hinaus. Dein Vater fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn.
    Ich wandte mich ruhig an Ginny, die noch immer dicht neben mir stand. »Wo bin ich überhaupt? Das spielt allerdings keine große Rolle.«
    Ginny sah zu Stan hinüber und streckte die Hand aus. Er

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