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Das Ende der Galaxis

Das Ende der Galaxis

Titel: Das Ende der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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herstellte, und wurde damit innerhalb weniger Jahre reich.
    Aber beruflich war er trotzdem ruiniert. Wie sollten die Leute auch glauben, daß er das Messer wirklich neben Tonscherben und primitivsten Werkzeugen gefunden hatte? Marshall wartete ab, bis sich der erwartete finanzielle Erfolg eingestellt hatte; dann rüstete er eine neue Expedition nach Yukatan aus.
    Er nahm nur zwei Wissenschaftler mit. Burroughs, der nie aus der Ruhe zu bringen war, wußte mehr als jeder andere über primitive Kulturen. Apsley war weniger spezialisiert, aber er hatte schon früher archäologische Probleme durch reine Intuition gelöst. Er war auf seine Weise brillant.
    Diese drei Männer verließen New York mit Unmengen wissenschaftlicher Geräte, landeten in einem kleinen Hafen auf der Halbinsel Yukatan und machten sich an die Arbeit. Marshall war ein begabter Organisator. Er mietete ein Dutzend Mulis, ließ sie beladen und heuerte zwanzig Indianer als Maultiertreiber und Arbeiter an. Nur fünf Tage nach Ankunft der drei Wissenschaftler setzte sich der Zug in Bewegung und verschwand im Dschungel.
    Vier Tage später hatte die Expedition die Stelle erreicht, wo Marshall angeblich damals das Messer gefunden hatte. Die Gräben und Löcher waren bereits halb verfallen und vom Dschungel überwuchert. Marshalls Arbeiter räumten sie wieder aus und gruben weiter. Marshall sprengte einen großen Krater ins Erdreich und ließ von dort aus neue Gräben ziehen. Verrückt? Keineswegs, denn auf diese Weise brauchten die Indianer die Erde nicht nach oben zu schaffen – sie fuhren sie einfach zum Krater und leerten dort die Schubkarren aus. Das ging schneller, erforderte weniger Anstrengung und sorgte für zufriedene Gesichter bei den Eingeborenen.
    Marshall ließ natürlich nicht das gesamte Gebiet umgraben. Er suchte nach etwas, wollte aber nicht die ganze Ausgrabungsstätte freilegen lassen. Und er fand, wonach er suchte – oder er fand vielmehr nicht, was er nicht zu finden erwartet hatte. Er fand keine weiteren Messer.
    Die Überreste der alten Siedlung waren unverkennbar vorhanden, und die Expedition befaßte sich oberflächlich mit ihnen. Die Funde wurden an Ort und Stelle fotografiert, freigelegt und verpackt. Sobald alles katalogisiert war, wurde der Graben weiter vorangetrieben. Das war Archäologie ohne große Umstände, aber Apsley und Burroughs waren trotzdem zufrieden. Sie hatten genügend Material für eine gründliche Darstellung dieser vorgeschichtlichen Kultur, deren Existenz bisher in wissenschaftlichen Kreisen nicht einmal vermutet wurde. Anscheinend war sie spurlos in späteren Kulturen aufgegangen. Und Apsley behauptete, achttausend Jahre seien viel zuwenig; seiner Meinung nach waren die Funde zwanzig- bis fünfundzwanzigtausend Jahre alt.
    »Hmm«, sagte Marshall nach Abschluß der Ausgrabungen. »Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet, daß wir weitere Messer finden würden. Das eine, das ich damals gefunden habe, ist entweder eingetauscht oder erbeutet worden. Diese Leute hätten es auf keinen Fall selbst herstellen können.«
    »Richtig«, stimmte Apsley zu, »das ist ausgeschlossen. Haben Sie das Messer tatsächlich hier gefunden?«
    Marshall nickte gelassen.
    »Ich war von Anfang an der Überzeugung, es sei anderswo hergestellt worden. Deshalb habe ich die Umgebung in fünfzig Kilometer Umkreis aus der Luft fotografieren und vermessen lassen. Das hat eine schöne Stange Geld gekostet! Da ich annehme, daß die Indianer früherer Zeiten ebenso faul wie ihre heutigen Nachkommen waren, habe ich den bequemsten Weg für Händler oder Krieger herausgesucht. Wir brechen morgen früh auf.«
    Alles war hervorragend organisiert. Sechs Mulis wurden mit ihren Treibern zur Küste zurückgeschickt; sie transportierten die Ausgrabungsfunde und würden mit Vorräten beladen ins nächste Lager kommen. Die anderen Tiere und die restlichen Arbeiter waren bereits dorthin unterwegs.
    Sie folgten drei Tage lang schmalen Dschungelpfaden und bahnten sich schließlich selbst einen Weg. Marshall ließ am dritten Tag anhalten, sah sich um, schüttelte den Kopf und packte ein Minensuchgerät aus, das er vorsorglich mitgebracht hatte. Dies war das erstemal, daß ein Minensuchgerät, das Marshall allerdings verbessert und empfindlicher gemacht hatte, für archäologische Zwecke eingesetzt wurde. Er verbrachte einige Stunden damit, die nähere Umgebung abzusuchen, wobei er sich von den Arbeitern schmale Pfade bahnen ließ. Auf diese Weise

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