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Das Ende der Galaxis

Das Ende der Galaxis

Titel: Das Ende der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Stahl, der offenbar in dieser Stadt hergestellt wurde. Wir müssen also annehmen, daß hier früher eine moderne Zivilisation existiert hat. Wodurch ist sie zerstört worden? Was war dazu imstande, sie zu vernichten?«
    Burroughs schüttelte nur den Kopf. Apsley hielt die Augen halb geschlossen.
    »Es war keine menschliche Zivilisation, Marshall«, behauptete er plötzlich. »Davon bin ich fest überzeugt!«
    »Das stellt sich bald heraus«, antwortete Marshall gelassen. »Wir fangen am Seeufer an – die Stadt hat bestimmt am See gelegen – und suchen von dort aus weiter. Falls die bisher georteten Metallmengen ein Hinweis sind, haben wir es mit einer ziemlich großen Stadt zu tun. Aber vielleicht können wir wenigstens feststellen, wie weit sie sich über die Ebene erstreckt.«
    Bisher hatten sie nur einen handgreiflichen Beweis für die Existenz einer Zivilisation gefunden. Alles andere war Dschungel, unter dem das Minensuchgerät Metall angezeigt hatte. Aber die drei Wissenschaftler wußten, was sie zu erwarten hatten; sie machten sich schweigend auf den Weg.
    Das Seeufer war sumpfig. Hier gab es kein Unterholz, so daß sie ihre Macheten nicht brauchten. Unglaublicherweise war hier kein Metall zu orten. Auch hundert Meter landeinwärts im Dschungel veränderte sich das Signal des Minensuchgeräts noch nicht. Dann folgten die ersten schwachen Anzeichen – und plötzlich lag soviel Metall unter ihnen, als ob hier früher eine moderne Stadt gelegen hätte, die nach ihrer Zerstörung vom Dschungel überwuchert worden war.
     
    *
     
    »Dieser See kommt mir irgendwie komisch vor«, behauptete Marshall am gleichen Abend. »Ich würde ihn gern einmal ausloten. Man könnte fast glauben, hier habe früher eine Stadt gestanden, die von einer einzigen Bombe mit fünfzig oder sechzig Kilotonnen Sprengkraft zerstört worden sei. Das wäre eine Erklärung für den See und das fehlende Metall in Ufernähe – der See wäre dann ein Bombenkrater …«
    Plötzlich begann die Luft um sie herum wieder zu pulsieren. Das unerklärliche Dröhnen wurde rasch stärker, dann hörten sie die eingeborenen Arbeiter draußen rufen.
    »Senores! Senores! Un aeroplano! Monstroso!«
    Als die drei Wissenschaftler aus dem Zelt stürzten, wurde das Dröhnen ebenso rasch schwächer. Die Indianer kamen aufgeregt heran.
    Sie redeten alle gleichzeitig. Ihre Erregung war nicht ganz verständlich. Schließlich hatten sie schon oft genug Flugzeuge gesehen. Aber dieses Flugzeug schien außergewöhnlich gewesen zu sein. Sie beschrieben es als ein riesiges, leuchtendes Ding mitten über dem See. Es war un aeroplano, obwohl sie keine Flügel erkannt hatten. Und es war plötzlich verschwunden. Es mußte wirklich sehr schnell sein.
    Apsley war leichenblaß geworden. Aber er beherrschte sich und versuchte die Erscheinung objektiv zu diskutieren. Keiner der drei Wissenschaftler hatte sie gesehen, und die Indianer beschrieben sie alle unterschiedlich.
    Die Diskussion brachte kein Ergebnis.
     
    *
     
    Am folgenden Morgen nahmen sie die Bodenerhebung etwa einen Kilometer vom See entfernt in Angriff. Unter ihrer Oberfläche lag Metall, viel Metall. Sie trugen einen Meter Erde ab, stießen auf eine senkrechte Wand und fanden dort einen Eingang. Diese Öffnung war kaum eineinhalb Meter hoch und führte zu einem dunklen Gang, den Marshalls Taschenlampe nicht ganz ausleuchtete.
    Zwei der Arbeiter wurden ins Lager zurückgeschickt, um Handscheinwerfer zu holen. Dann konnten die Wissenschaftler durch den Gang vordringen, bis sie den gewaltigen Innenraum erreichten, der die Jahrtausende fast intakt überdauert hatte. Die Wände waren mit Stahlplatten verkleidet; die Decke schien aus dem gleichen Material bestanden zu haben, war jedoch unerklärlicherweise nicht unbeschädigt erhalten. Niedrige Durchgänge führten zu weiteren Räumen oder wieder ins Freie. Überall wuchsen Wurzeln herein, ohne den Raum füllen zu können.
    »Großer Gott!« sagte Marshall. »Stahl und Beton! Vor zwanzigtausend Jahren!«
    Er ging allein weiter und verschwand in einem der nächsten Räume. Die Indianer versammelten sich eifrig schwatzend vor einem lebensgroßen Wandbild, das einen Mann darstellte, der sich vor Schmerzen wand. Auch Apsley und Burroughs blieben davor stehen.
    »Subjektive Kunst«, stellte Apsley fest. »Dadurch lassen sich Gefühle direkt darstellen.«
    »Hmm, das muß der Schädelform nach ein Angehöriger der prähistorischen Kultur sein, deren Überreste wir gefunden

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