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Das Ende der Galaxis

Das Ende der Galaxis

Titel: Das Ende der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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menschliche Zivilisation gegeben, was die ganze Sache noch beunruhigender machte.
    »Nun, was halten Sie davon?« fragte Marshall seine Kollegen.
    Burroughs starrte das Ding verblüfft an. »Offenbar handelt es sich um eine Art Maschine«, meinte er zweifelnd, »aber ich kann mir keinen Verwendungszweck vorstellen.«
    Apsley runzelte die Stirn. »Ich habe das Gefühl, daß es besser wäre, so schnell wie möglich zu verschwinden.«
    Marshall warf ihm einen fragenden Blick zu.
    »Ich kann dieses Gefühl nicht erklären«, fuhr Apsley fort, »aber wenn es nach mir ginge, würden wir das Lager abbrechen und noch heute zurückmarschieren.«
    Marshall nickte langsam. »Sie haben recht, es ist wirklich unheimlich, dieses … Fahrzeug zu betrachten. Ist Ihnen aufgefallen, daß es zwei Sitze hat?«
    »Aber das kann kein Fahrzeug sein!« widersprach Burroughs. »Es ist viel zu klein.«
    »Ja, für Menschen«, stimmte Marshall zu.
    Burroughs schluckte trocken. Apsley und er hatten es bisher sorgfältig vermieden, über diesen Punkt nachzudenken. Schon die Messergriffe waren eigenartig gewesen. Nun hatten sie dieses Fahrzeug vor sich, das zwei Sitze enthielt, die für erwachsene Menschen offensichtlich zu klein waren.
    Die drei Wissenschaftler rafften sich schließlich auf und begannen mit der Untersuchung. Das Fahrzeug schien keinen Motor zu haben, obwohl sie danach suchten. Sie fanden nur korrodierte Metallmassen, aber weder Getriebe noch Kolben noch andere Bestandteile, die zu einem Motor hätten gehören können. Marshall deutete schließlich auf den grünlich gefärbten Rost am Ende einer blanken Metallwelle.
    »Vielleicht war das ein Motor«, behauptete er dabei, »einer von vielen Motoren. Wer Legierungen herstellen kann, die selbst nach Jahrtausenden noch blank sind, ist bestimmt nicht mehr auf Getriebe zur Kraftübertragung angewiesen. Er würde die Motoren dort unterbringen, wo ihre Kraft tatsächlich gebraucht wird.«
    »Das sind nur Vermutungen«, warf Burroughs ein, »aber wir können jedenfalls vermuten, daß wir es nicht mit Primitiven zu tun haben.«
    »Wohl kaum!« stimmte Marshall zu. »Hier, sehen Sie sich diese Verzierungen an!«
    Apsley warf einen Blick auf die Verzierungen, die Marshall eben am oberen Rand des Fahrzeugs freigelegt hatte, und mußte sich plötzlich übergeben. Den anderen ging es nicht viel besser. Die in Metall gegossenen Verzierungen erinnerten an unheimliche Vexierbilder; aber sie täuschten nicht nur das Auge des Betrachters, sondern erzeugten auch Illusionen. Man glaubte feste Linien vor sich zu haben, aber sobald man sie zu deuten versuchte, waren einander widersprechende Gefühlsbewegungen das Ergebnis. Der Gesamteindruck war erschreckend – und beschämend für den Betrachter.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Verzierungen von Menschenhand hergestellt wurden«, behauptete Marshall entschieden. »Die Menschen sind nicht so schlecht, wie gelegentlich behauptet wird, und wenn wir bösartig sind, beschränken wir uns meistens auf ein Gebiet. Wir kombinieren unsere bösartigen Züge nicht zu einem geschlossenen Ganzen, um es wie hier zur Schau zu stellen.«
    »Wir haben es nicht mit Primitiven zu tun«, wiederholte Burroughs unnötigerweise. »Das hier ist ein zivilisiertes Kunstwerk; es verkörpert einen hohen Entwicklungsstand – aber es entspricht nicht dem menschlichen Geschmack. Die … die Lebewesen, die für dieses Erzeugnis verantwortlich sind, waren bestimmt keine angenehmen Zeitgenossen.«
    »Jedenfalls sind sie jetzt tot«, stellte Marshall fest. »Suchen wir lieber weiter – vielleicht ist in der Nähe noch etwas zu finden.«
    »Ich bin dafür, daß wir nicht hier an dieser Stelle bleiben«, warf Apsley ein. »Ich kann keinen vernünftigen Grund dafür angeben, aber diese Sache gefällt mir einfach nicht.«
    Marshall warf ihm einen nachdenklichen Blick zu. Er kannte Apsley lange genug, um zu wissen, daß der andere weder furchtsam noch übermäßig nervös war. Deshalb tat er dieses ungute Gefühl nicht einfach mit einer Handbewegung ab. Es war eine Tatsache, und er mußte alle Tatsachen berücksichtigen.
    »Wir bleiben noch über Nacht hier«, entschied er. »Ich stelle für alle Fälle einige Wachen auf, und wir machen uns gleich morgen früh an die Arbeit. Vielleicht finden wir doch einen Hinweis darauf, weshalb eine Zivilisation dieser Art spurlos verschwunden ist.«
    Nachts wachten die drei Wissenschaftler abrupt auf. Sie hörten ein seltsames Dröhnen. Es

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