Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Ende der Galaxis

Das Ende der Galaxis

Titel: Das Ende der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
Vom Netzwerk:
Vernunft gebracht worden – und er wäre vermutlich daran gestorben. Wer Jimmy und Jane gekannt hat, kann deshalb mit diesem Ende zufrieden sein; die Tatsachen sind unmöglich, aber schließlich doch befriedigend.
    Haynes wüßte allerdings gern, warum das alles nur in diesem einen Fall passiert ist, der Jimmy und Jane betraf. Es muß eine logische Erklärung dafür geben, die er bisher noch nicht gefunden hat.
    Alles begann etwa drei Monate nach dem Unfall, bei dem Jane ums Leben gekommen war. Jimmy hatte sich ihren Tod sehr zu Herzen genommen. Auch dieser Abend schien sich nicht von allen vorhergegangenen zu unterscheiden. Jimmy kam wie gewöhnlich nach Hause und hatte wie gewöhnlich einen Klumpen im Hals, als ihm einfiel, daß Jane ihn nicht mehr an der Tür erwartete. Heute war dieses Gefühl besonders stark, und Jimmy fragte sich, ob er diese Nacht schlafen und ob er wieder träumen würde.
    Manchmal träumte er von Jane und war sehr, sehr glücklich, bis er aufwachte – und dann hätte er sich am liebsten den Hals durchgeschnitten. Aber heute abend hatte er diesen Punkt noch nicht erreicht.
    Später erklärte er Haynes, er habe die Haustür aufgeschlossen und habe den Flur betreten wollen. Als er statt dessen gegen die geschlossene Tür prallte, hatte er sie geistesabwesend zum zweitenmal aufgeschlossen und stand bereits im Flur, bevor ihm auffiel, was passiert war. Er schloß die Tür hinter sich und blieb nachdenklich stehen.
    Dann spürte er einen Luftzug. Die Tür war offen. Er mußte sie zum zweitenmal schließen.
    Das war der einzige Unterschied zwischen diesem Abend und allen übrigen. Jimmy dachte noch einige Zeit darüber nach. Er war der Überzeugung, die gleiche Tür zweimal geöffnet zu haben – und sie zweimal geschlossen zu haben.
    In dieser Nacht träumte er zum Glück nicht. Als er morgens aufwachte, mußte er sich erst wieder mit dem Gedanken vertraut machen, daß er Jane nicht neben sich finden würde, wenn er sich jetzt umdrehte. Er blieb noch einige Minuten mit geschlossenen Augen liegen und dachte wieder an die Tür. Aber die Sache war ihm noch so unerklärlich wie am Abend vorher.
    Jimmy frühstückte in einem Cafe und fuhr dann zur Arbeit. Er war froh, wenn es viel zu tun gab, weil ihn das ablenkte. Aber gelegentlich passierte etwas, das er normalerweise Jane erzählt hatte, und Jimmy wurde wieder daran erinnert, daß es sinnlos war, sich etwas für sie zu merken. Jane war tot.
    An diesem Tag dachte er häufig an die Tür, und als er abends nach Hause ging, ahnte er, daß ihm eine schlimme Nacht bevorstand.
    Er öffnete die Tür und wollte über die Schwelle treten. Statt dessen prallte er gegen die Tür. Er blieb verblüfft stehen und suchte mit dem Schlüssel nach dem Schloß. Aber die Tür mußte doch offen sein! Er hatte sie selbst aufgeschlossen. Wie konnte er da gegen die Tür prallen? Aber seine Stirn schmerzte, wo er an die Tür gestoßen war, die fest geschlossen war, bis er sie jetzt zum zweitenmal aufschloß.
    Aber im Augenblick konnte er nichts dagegen tun. Er betrat den Flur, hängte seinen Mantel auf und ließ sich im Wohnzimmer in einen Sessel fallen. Er zündete sich seine Pfeife an und warf das Streichholz in den Aschenbecher. Dabei fiel ihm auf, daß der Aschenbecher Zigarettenstummel enthielt. Janes Marke. Eben erst geraucht.
    Er berührte sie mit dem Zeigefinger. Sie lagen wirklich dort. Dann wurde er wütend. Vielleicht war die Putzfrau unverschämt genug gewesen, Janes Zigaretten zu rauchen. Er sprang auf und suchte nach weiteren Spuren, ohne jedoch welche zu finden. Als er zurückkam, war der Aschenbecher leer, obwohl niemand im Haus gewesen war, um ihn zu leeren.
    Jimmy zweifelte nun logischerweise an seinem klaren Verstand; er beschäftigte sich mit den eigenartigen Vorgängen der beiden letzten Tage und kam zu dem Schluß, daß es sich um bloße Illusionen gehandelt haben mußte. Dann ging er an den Schreibtisch, an dem Jane ihr Haushaltsbuch geführt hatte. Er wollte alles zu Papier bringen, um dann ganz methodisch die einzelnen Punkte gegeneinander aufzurechnen …
    Janes Tagebuch lag auf der Schreibunterlage; ein Bleistift steckte noch zwischen zwei Seiten. Jimmy nahm es auf. Eines Tages würde er es vielleicht lesen – eine absurde Chronik, die Jane ihm nie gezeigt hatte –, aber nicht jetzt. Nicht jetzt!
    Dann fiel ihm ein, daß das Tagebuch nicht hier liegen dürfte. Seine Hände zitterten, und das Buch öffnete sich wie von selbst. Er sah Janes

Weitere Kostenlose Bücher