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Das Ende der Galaxis

Das Ende der Galaxis

Titel: Das Ende der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Straße. Sam griff nach dem Lenkrad, aber er hatte zu spät reagiert. Der leichte Lastwagen, der noch immer beschleunigte, prallte gegen das Heck des geparkten Autos, wurde zurückgeworfen und streifte das andere Fahrzeug ein zweitesmal. Dann kam er endlich zum Stehen.
    Jemand rief Sam etwas zu. Er stieg mit weichen Knien aus, besah sich den Schaden und versuchte zu erraten, weshalb Rosie und er noch lebten. Dann überlegte er angestrengt, wie er seiner Firma erklären sollte, daß er Rosie ans Steuer gelassen hatte.
    Die Stimme rief jetzt lauter. Zwanzig Meter von Sam entfernt stand ein rothaariger Mann im Gebüsch und versuchte etwas aus der Gesäßtasche zu ziehen. Er fluchte aus Leibeskräften, und als er jetzt die Hand hob, glitzerte etwas darin.
    Inzwischen war Sam herangekommen. Als er sah, daß der andere eine Pistole in der Hand hielt, holte er aus. Der Rothaarige blieb liegen, ohne sich zu rühren.
    »Mein Gott!« murmelte Sam. »Einer der Bankräuber!«
    Er starrte den Mann an. In den Büschen hinter ihm knackte etwas. Sam brauchte keinen hohen IQ, um zu erraten, daß die Komplicen des Rothaarigen irgendwo in der Nähe sein mußten. Eine Sekunde später tauchten sie bereits auf.
    Rosie kletterte eben aus dem Wagen. Sie war sehr blaß, und Sam hatte nicht einmal Zeit, sie zu warnen, damit sie sich aus dieser Sache heraushielt. Einer der beiden Männer trug einen Leinensack mit der Aufschrift City Bank Dunnsville. Die Männer kamen auf Sam zu; sie fluchten noch lauter als der Rothaarige.
    Dann sahen sie ihren Kameraden bewußtlos vor Sam liegen. Einer von ihnen – er war dicht an Rosie vorbeigelaufen, ohne auf sie zu achten – riß eine Pistole aus der Tasche. Er wollte sie eben aus knapp fünf Meter Entfernung gegen Sam einsetzen, als er einen seltsamen Laut hinter sich hörte. Er drehte sich danach um.
    Dieser Laut war ein dumpfes wumm! – Rosies Schraubenschlüssel hatte den Kopf des dritten Mannes getroffen. Sie hatte den Schraubenschlüssel mitgenommen, um ihn für Sam zur Hand zu haben. Jetzt hatte sie damit den Fremden niedergestreckt, der liegenblieb und friedlich zu schlummern schien.
    Nun holte Sam zum zweitenmal aus.
    Dann herrschte Schweigen, bis Rosie ihm weinend in die Arme sank.
    Er machte sich mühsam frei, ging an seinen Werkstattwagen und holte eine Rolle Telefondraht und eine Zange heraus. Mit dem Draht fesselte er die drei Männer an Händen und Füßen. Schließlich schleppte er sie zum Wagen, stapelte sie auf der Ladefläche und legte den Geldsack daneben.
    Die Bankräuber kamen allmählich wieder zu sich, und Sam erklärte ihnen, daß sie in Gegenwart einer Dame nicht fluchen dürften. Aber die drei waren noch so erschüttert, daß Sam und Rosie keine Schwierigkeiten mit ihnen hatten.
    Rosies Eltern wären begeistert gewesen, wenn sie gewußt hätten, wie musterhaft die beiden jungen Leute sich benahmen, während sie die Bankräuber in die Stadt brachten. Rosies Eltern hätten sich aber auch darüber gewundert.
    Am gleichen Abend saßen Rosie und Sam auf der Bank vor dem Haus. Sie sprachen über die Ereignisse des vergangenen Tages, bis Sam schließlich aufstand und sagte: »Schön, ich muß jetzt allmählich nach Hause, Rosie. Ich will mich anrufen, um mir zu sagen, daß ich mich gefälligst um meine eigenen Angelegenheiten kümmern soll.«
    »Oh?« Rosie schüttelte den Kopf. »Nein, Sam, du bleibst hier, und ich begleite dich morgen wieder. Bisher bist du ehrlich geblieben, aber ich möchte, daß du es bis morgen abend bleibst. Vielleicht bleibst du es dann für immer.«
    Sam versuchte zu widersprechen, aber Rosie achtete gar nicht darauf. Sie trieb ihn wieder in das Zimmer ihres Bruders, und ihr Vater ließ das Vorhängeschloß zuschnappen. Sam schlief in dieser Nacht nicht allzu gut; er hatte bisher vergeblich auf den Lohn der Tugend gewartet, und die Zukunft sah ziemlich finster aus. Sam lag nachts lange wach und grübelte. Erst gegen Morgengrauen wurde ihm plötzlich alles klar.
    »Großer Gott!« murmelte er vor sich hin. »Natürlich!«
    Er grinste breit, drehte sich um und schlief wenigstens noch eine Stunde lang. Beim Frühstück war er bester Laune, während er sich mit Buchweizenpfannkuchen und Sirup vollstopfte. Rosie beobachtete ihn zunächst mit trübseliger Miene, lächelte dann verwirrt und begriff offenbar nicht, weshalb Sam so fröhlich war.
    Als sie wie jeden Morgen mit ihren Bluejeans und dem Schraubenschlüssel in der hinteren Hosentasche an den Wagen trat,

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