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Das Ende der Galaxis

Das Ende der Galaxis

Titel: Das Ende der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Scheine stammen müssen. Wir werden bald abgeholt, Sir. Banknotenfälscher bekommen zwanzig Jahre, wenn ich mich nicht irre. Mein Bekannter im Dorf möchte gern wissen, ob wir eine Schießerei anfangen wollen, Sir – in diesem Fall würde er gern zusehen.«
    Pete starrte ihn an. »Hm, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Wir müssen uns schuldig bekennen, Thomas. Aber vielleicht will Daisy nicht heiraten, wenn ich ins Gefängnis muß. Am besten frage ich sie erst, bevor ich …«
    Er sprach nicht weiter, denn er hatte eben Daisys wütende Stimme gehört. Im gleichen Augenblick antworteten mehrere andere Stimmen. Pete rannte ins Labor und blieb entsetzt an der Tür stehen.
    Daisy hatte offenbar versucht, die Geldscheine zu einem größeren Stapel aufzuhäufen. Dabei mußte sie in den Arbeitsbereich der Maschine gekommen sein. Als Pete das Labor betrat, sah er dort bereits drei Daisys, die sich eben um eine vermehrten. Sekunden später erschien die fünfte Daisy. Pete rannte zum Schalter, erreichte ihn jedoch zu spät, um das Auftauchen der sechsten Daisy zu verhindern. Die Sechslinge hätten im Variete auftreten können, aber Pete starrte diesen Überfluß nur sprachlos an.
    Da alle Daisys in jeder Beziehung gleich waren, waren sie der festen Überzeugung, das viele Geld auf der Glasplatte des Demonstrators gehöre ausschließlich ihnen – und alle sechs versuchten es an sich zu raffen. Und Daisy stritt sich dabei mit sich selbst; sie sagte sich gründlich die Meinung, die nicht gerade schmeichelhaft war.
    Arthur war im Gegensatz zu Daisy friedfertig und genügsam. Er gehörte nicht zu den Känguruhs, die überall Streit suchen. Er graste friedlich auf dem Rasen, fraß die Dahlien und sprang gelegentlich über die zwei Meter hohe Hecke, weil er hoffte, auf der Straße würde ihn ein Hund anbellen. Oder wenn kein Hund in der Nähe war, würde vielleicht ein Passant einen Zigarettenstummel wegwerfen, den Arthur aufsammeln konnte.
    In der ersten Zeit waren beide Ereignisse häufig eingetreten. Harmlose Zeitgenossen, die sich plötzlich einem ausgewachsenen Känguruh auf der Straße gegenübersahen, warfen meistens alles weg und liefen davon. Manchmal ließen sie dabei eine Zigarette fallen, die Arthur dann genußvoll verzehrte.
    Früher hatte es auch viele Hunde gegeben, die aber jetzt einen weiten Bogen um Arthur machten. Daran war Arthur selbst schuld, denn er hatte es sich angewöhnt, fremde Hunde – besonders wenn sie bellten – mit den Vorderpfoten hochzuheben und mit einem Tritt durch die Hecke zu befördern.
    Arthur graste und langweilte sich etwas. Der Krach im Labor ließ ihn kalt. Aber er interessierte sich schon eher für die beiden Polizisten, die am Tor aus ihrem Auto kletterten und zur Haustür marschierten.
    Arthur bog eben um die Ecke, als sie klingelten. Er sprang fast zehn Meter weit, stützte sich auf seinen Schwanz und betrachtete die Besucher interessiert.
    »G-g-großer Gott!« sagte der untersetzte, dickliche Polizist. Er hatte eine Zigarette geraucht. Jetzt warf er sie weg und griff nach der Pistole.
    Das war ein Fehler. Arthur hatte eine Schwäche für Zigaretten. Diese eine lag nur fünf Meter von ihm entfernt. Er sprang darauf zu.
    Die Polizisten wichen zurück, und der Dicke schoß auf Arthur, ohne ihn zu treffen. Arthur ließ sich nicht aus der Ruhe bringen; er hielt den Knall für die Fehlzündung eines Automotors. Er landete fast auf den Zehen des Dicken, der in seiner Angst mit beiden Fäusten auf ihn einschlug.
    Arthur war ein friedfertiges Känguruh, aber er wehrte sich jetzt und streckte die Vorderpfoten nach dem Dicken aus. Der zweite Polizist wich erschrocken zurück und stand mit dem Rücken zur Tür, um sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. In diesem Augenblick öffnete Thomas die Haustür; der Polizist stolperte rückwärts, schlug mit dem Hinterkopf auf und blieb bewußtlos liegen.
    Eine Viertelstunde später stellte der dicke Polizist trübselig fest: »Anscheinend hätten wir uns die ganze Sache sparen können. Vielen Dank, daß Sie mir dieses Untier vom Hals geschafft haben, und Casey ist Ihnen für die Drinks dankbar. Wir sind hinter Banknotenfälschern her, und die Spur hat geradewegs zu Ihnen geführt. Jetzt müssen wir nochmals von vorn anfangen.«
    »Die Spur würde wieder zu uns führen«, behauptete Pete. »Kommen Sie, ich zeige Ihnen, wer an der Sache schuld ist.«
    Er ging ins Labor voran. Arthur tauchte unerwartet auf. Die beiden Polizisten beobachteten

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