Das Ende der Galaxis
anderen Daisy: »Du hast vielleicht Nerven! Das Geld auf der Platte gehört mir!«
Beide näherten sich dem Demonstrator. Drei weitere schlossen sich ihnen an. Die sechste Daisy – Pete hatte den Verdacht, daß sie das Original war – raffte hastig einen Teil des Geldes an sich, das die anderen aufgehäuft hatten.
Unterdessen gab die Maschine weiter seltsame Geräusche von sich. Pete bückte sich und stellte fest, daß Arthur offenbar einen Hebel bewegt hatte, durch den die Motordrehzahl geregelt wurde. Er zog den Hebel auf gut Glück zurück. Der Demonstrator gluckste erleichtert. Dann merkte Pete zu seinem Schrecken, daß fünf Daisys auf der Platte standen. Er wollte die Maschine abstellen – aber er kam zu spät …
Pete schloß entsetzt die Augen. Er war mit einer Daisy glücklich gewesen. Sechs Daisys wären unerträglich gewesen. Aber elf und …
Eine laute Stimme riß ihn aus seinen Alpträumen.
»Aha, dort stehen also die Presse und die … die Trickspiegel, in denen man alles doppelt sieht! Ich gehe jetzt durch die Falltür nach unten, wo die Mädchen verschwunden sind. Hoffentlich gibt es dort keine Schwierigkeiten, sonst können Sie etwas erleben!«
Der zweite dicke Polizist trat auf die verblüffenderweise leere Glasplatte. Der Demonstrator gluckste und summte. Die Platte bewegte sich – rückwärts! Der Polizist verschwand, und Pete merkte erst jetzt, daß er versehentlich den Hebel in entgegengesetzter Richtung bewegt hatte. Die überzähligen Daisys, der zweite dicke Polizist und alle Känguruhs bis auf Arthur waren bereits wieder verschwunden. Und die verräterischen Banknoten würden ebenfalls spurlos verschwinden, wie Pete erleichtert feststellte.
Aber Casey, der sich inzwischen befreit hatte, und der dicke Polizist waren keineswegs erleichtert. Sie verließen fluchtartig das Haus, und Pete sah ihren Wagen in Schlangenlinien davonfahren.
»Ich glaube nicht, daß sie zurückkommen, Sir«, meinte Thomas hoffnungsvoll.
»Ich auch nicht«, stimmte Pete gelassen zu. Er wandte sich an die verbliebene Daisy. »Liebling«, sagte er behutsam, »die Banknoten sind offenbar doch wertlos. Wir müssen sie alle zurückschicken und mit dem Inhalt des Holzschuppens, des Kartoffelsacks und des Kohlenkastens auszukommen versuchen.«
Daisy gab sich Mühe, geistesabwesend auszusehen, was ihr nicht recht gelang.
»Du hast vielleicht Nerven!« warf sie ihm vor.
Das Ende der Galaxis
Die Kolonne bewegte sich über das Eis, das sich an allen Seiten bis zum Horizont erstreckte. Die Eisfläche war glatt wie Glas und wies weder Risse noch Erhebungen auf, die ihre Einförmigkeit unterbrochen hätten. Weit vor der Kolonne ragte etwas in den purpurroten Himmel empor. Die Sonne leuchtete dunkelrot; sie gab nur wenig Licht und noch weniger Wärme ab, die in diesen letzten Tagen der Erde nur für Menschen wahrnehmbar war, die längere Zeit hier gelebt hatten.
Die Männer kamen rasch voran, ohne sich anstrengen zu müssen. Sie bewegten sich auf Kufen, die von winzigen Triebwerken vorangetrieben wurden, so daß sie nur noch zu steuern hatten. Sie trugen metallbeschichtete Schutzanzüge, so daß ihre Körper keine Wärme abstrahlten, und durchsichtige Gesichtsmasken, in denen ihre Atemluft vorgewärmt wurde. Zu der Kolonne gehörten auch drei schlittenartige Fahrzeuge, die sich auf Raupen fortbewegten.
Die Kolonne kam rasch voran. Die düstere Sonne stieg höher am Himmel, den sie sich mit vielen Sternen teilte. Im Osten zeichnete sich ein weißes Leuchten ab. Der Lichtschein dieser neuen Sternenmasse war so hell, daß keine einzelnen Sterne in ihr zu erkennen waren; es handelte sich dabei um ein Inseluniversum, das der Ersten Galaxis so nahe war, daß es nur eine Fortsetzung zu sein schien.
Als das Leuchten stärker wurde, drehten die Männer sich danach um. Die Kolonne kam zum Stehen, damit alle es betrachten konnten.
»Es scheint sich kaum zu verändern«, meinte Ron Hort, »und es ist so weit entfernt …«
»Weit genug, so daß wir es in altem Licht sehen«, sagte der Fahrer eines Eistraktors. »Es ist uns seitdem erheblich näher gekommen.«
»Das Ende steht bevor«, gab Ron zu.
»Wir haben bestenfalls noch fünf Jahre Zeit«, behauptete der Mann neben ihm. »Vielleicht auch nur Wochen oder Minuten. Ich finde, daß es unsinnig ist, sich noch um Sart zu kümmern. Ich bin mitgekommen, aber nach unserer Rückkehr habe ich vor, die Zeit bis zum Ende zu genießen. Ich bin anderer Auffassung als du,
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