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Das Ende der Nacht: Horror-Roman

Das Ende der Nacht: Horror-Roman

Titel: Das Ende der Nacht: Horror-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolas Preil
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erfahren."
    Kathleen blieb stehen, drehte sich aber nicht um.
    "Okay", sagte sie, "dann hol den Jungen und komm mit rein. Wenn du wirklich so scharf darauf bist, dann bitte. Aber mache mich hinterher nicht für irgendetwas verantwortlich. Klar?"
    "Was auch immer.“
    Während Kathleen wartete, lief Michelle zum Wagen und hob Kevin heraus. Den Jungen auf ihren Armen betrat sie nach Kathleen das Haus, in dem sie mit ihrem Bruder die Katastrophe überleben wollte. Gleich würde sie mehr wissen.
     

Kapitel Vier
    Die fünfte Dimension
     
     
    I
     
    Sie gelangten in eine kleine Eingangshalle. An den Wänden hingen Bilder, vergilbt und nichtssagend. Szenerien von Bauernhöfen. An der Decke hing ein Kronleuchter, der von einer dicken Eisenkette getragen wurde. Der Haustür gegenüber befand sich eine schmale Treppe, die in das obere Stockwerk führte. Vier Türen konnte man hier unten erreichen. Jeweils zwei waren links und rechts.
    "Ist das dein Haus?"
    "Nein, es gehörte unserer Tante. Sie starb vor drei Jahren an Lungenkrebs", antwortete Kathleen. „Ich wohne eigentlich in Wandsbek."
    "Und was machst du dann hier?"
    "Das wirst du gleich sehen."
    Kathleen ging auf die Tür zu, die gleich rechts neben ihnen lag, öffnete sie und bat Michelle, ihr zu folgen. Als sie gerade im Begriff war, der Aufforderung ihrer Mitschülerin nachzukommen, öffnete Kevin seine Augen.
    "Wo sind wir?", fragte er und betrachtete dabei, mit offenem Mund, den Leuchter an der Decke.
    "Bei einer Freundin. Hier sind wir in Sicherheit vor den Schattenwesen."
    "Lass mich runter, bitte."
    Michelle tat, worum er gebeten hatte.
    "Habe ich lange geschlafen?", fragte er und rieb sich dabei die Augen. Er schaute sich um und musste lächeln, als er die Bilder sah.
    "Musst du doch wissen. Wie fühlst du dich denn?"
    "Ich fühle mich nicht mehr so müde."
    "Um so besser", rief Kathleen, die Tür aufhaltend, "jetzt kommt!"
    Michelle nahm Kevin an die Hand und ging mit ihm zu ihrer Mitschülerin.
    "Wie heißt du?", fragte er Kathleen, nachdem sie das Zimmer betreten hatten. Sie nannte ihren Namen und schloss die Tür.
    Sie befanden sich jetzt in einem Esszimmer. Ein langer Tisch, bedeckt mit Kerzen und weißen Spitzendecken, erstreckte sich über die Hälfte des Zimmers. Am linken Ende des Raumes war eine zweite Tür. Neben ihr stand ein schmaler Tresen, hinter dem wahrscheinlich nur eine Person Platz hatte. Michelle wollte sich die Bar näher ansehen und ging einige Schritte auf den Tresen zu.
    "Meine Tante hatte für gewöhnlich jedes Wochenende Spielbesuch", erklärte Kathleen und folgte ihr.
    "Spielbesuch?", fragte Michelle und griff sich eine Flasche Whiskey aus dem Regal, nachdem sie hinter die Theke geschritten war.
    "Skat-Abende. Verstehst du?"
    "Hm hm, schon. Hast du was dagegen, wenn ich mir einen Schluck genehmige?"
    "Nein. Lass es dir schmecken."
    Michelle nahm sich ein Glas aus einem der unteren Regale und goss sich Whiskey ein, bis es halb gefüllt war. Kathleen war wieder zu Kevin gegangen und zeigte ihm, wie man das Wandspiel benutzte, das neben der Tür hing, durch die sie gekommen waren.
    Einige Schlucke getrunken, gesellte sich Michelle zu den beiden und ließ ihren Blick zur Decke streifen. Kein Kronleuchter, dafür drei oval-förmige Lampen füllten den Raum mit Licht. Die Decke war dunkel-lila gestrichen worden, was zu dem Grün der Wände nicht passen wollte. Kathleens Tante hatte wohl mehr als einen Spleen gehabt. Mit dem Glas in der Hand fühlte sich Michelle wie in einem dieser Noir-Filme. Sie war ein Detektiv, der auf seinen Auftrag wartete und dabei an seinem Whiskey nippte. Ohne Eis. So wie es die harten Kerle taten.
    Nachdem Kevin das System des Wandspiels begriffen hatte und sich damit alleine beschäftigen konnte, meinte Kathleen, dass es an der Zeit war, Michelle den Anderen vorzustellen. 
    "Den Anderen?", fragte sie und trank einen weiteren Schluck. Gar nicht so übel. Es brannte nicht einmal, als die Flüssigkeit die Kehle hinab floss. Im Gegenteil, mit jedem Schluck vertrieb sie mehr und mehr den Restgeschmack von Kotze, der sie seit dem Schattenangriff begleitete.
    "Hast du etwa geglaubt, dass ich die Zeit über mit meinem Bruder alleine bleibe?“
    „Eigentlich habe ich mir bisher gar keine Gedanken darüber gemacht."
    "Und jetzt bist du auch hier, und Kevin, also muss ich dich ja mal vorstellen.“
    "Und du hast uns nur mit zum Haus genommen, weil ich dir auf dem Hügel wieder das Leben gerettet habe?"
    "Falsch",

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