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Das Ende der Nacht: Horror-Roman

Das Ende der Nacht: Horror-Roman

Titel: Das Ende der Nacht: Horror-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolas Preil
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ihr ins Wort. "Du meinst, dass das, was du denkst, der Wahrheit entspricht. Im Prinzip aber bist du nur in deinem Pessimismus gefangen, der es dir nicht befähigt, klar und sachlich zu denken." 
    Wow, dachte er. Habe ich das gerade formuliert? Woher kamen diese Worte?
    "Ich will sterben", sagte sie. "Ich habe nichts mehr zu verlieren. Niemand steht mehr an meiner Seite..."
    "Und was ist mit mir?"
    "Verdammt, Kevin! Kannst du nicht einfach akzeptieren, dass ich nicht mehr leben will?"
    "Nein", sagte er, "das kann ich nicht. Nur weil die Welt mit diesen Schattendingern übervölkert ist, heißt das nicht, dass wir das nicht ändern können."
    "Warum denn wir?"
    "Weil wir zwei der wenigen Überlebenden sind. Jemand muss doch den Anfang machen. Steh' auf, Michelle! Du bist so stark. Das weiß ich."
    Michelle sagte nichts, winkte aber mit ihrer rechten Hand ab und gab ihm zu verstehen, dass er Scheiße redete.
    "Du bist scheiße", fuhr er sie an, "Ich werde jetzt einen Joint drehen. Und ich würde dir empfehlen mitzurauchen."
    Er stand auf und verließ die Halle.
     
    Michelle schaute zum Kronleuchter hinauf, dann nach unten auf die Tote. Lauras Blut war noch nicht getrocknet und es sah verlockend aus. Sich darin zu baden, musste ein Genuss sein. Die Energie der Yteda verstärkte den Druck in ihrem Gehirn.
    Sie hatte sich entschieden, es auf sich wirken zu lassen. Wieso auch nicht? Es machte vieles einfacher und die Energie schien dankbar über diese Einladung, schlich sich wie ein allesfressendes Monster in ihren Geist. Sie wollte sich nicht wehren. Nur ihr Verstand schien als kleines Licht im Unterbewusstsein und beobachtete das Treiben aus Distanz. Sie stellte sich vor, wie es war, dem Tod durch die Schattengestalten zu entgehen, dafür aber im Haus zu sterben.
    Wie lange dauerte es, Kathleen das andere Bein herauszureißen oder sollte sie es besser absägen? Michelle öffnete die Augen, weil sie vor sich ein Geräusch hörte. Kevin war in die Eingangshalle gekommen, mit einem fertig gedrehten Joint in der Hand.
    "Ich habe aufgepasst", sagte er, lächelte und zeigte mit dem rechten Zeigefinger stolz auf die Rolle in seiner Hand, "Hast du Feuer?"
    "Sicher."
    Michelle griff in ihre rechte Hosentasche und zog ihr Feuerzeug heraus. Sie schmiss es ihm vor die Füße, während sie überlegte, ob sie ihm zuerst die Zehennägel oder die Zähne herausreißen sollte.
    "Danke", sagte er genervt. "Du bist also immer noch nicht vernünftig."
    Der Joint fraß Feuer und Kevin nahm den ersten Zug in seinem Leben. Hustend drehte er sich im Kreis und krümmte sich, den Hals mit einer Hand umklammert, bevor er den zweiten Zug nahm.
    "Schmeckt echt scheiße", war sein Kommentar.
    "Okay", sagte Michelle, "ich rauche mit."
     
     
    VI
     
    Kathleen lebte noch, als Michelle sie gegen halb vier aufsuchte. Sie hatte sich mittlerweile auf einen Stuhl gesetzt und trank ein Glas Milch. Welche Schmerzen sie bei ihren Bewegungen empfinden musste, zeichnete sich in ihrem Gesicht ab. Tiefe Furchen zierten ihre Stirn und ihre Augen waren blutunterlaufen. Die große Wunde an ihrem Unterkörper hatte aufgehört zu bluten, nur durch einzelne, kleine Löcher sickerte die rote Flüssigkeit noch durch und tropfte zu Boden, wo sie sich mit Kotze mischte.
    Bevor sie das Haus verlassen würde, wollte Michelle noch wissen, warum. Warum die Leute in diesem Haus das alles getan hatten. Warum war es die einzige Möglichkeit gewesen? Und für was? Da sich das Schicksal gegen die fünf Beschwörer gewendet hatte, schien Kathleen bereit, ein letztes offenes Gespräch zu führen.
    "Ich werde es dir erzählen", sagte sie, "damit die wahren Werte erhalten bleiben."
    Michelle lachte kurz auf.
    "Ich weiß nicht, ob ich überleben werde, aber ich werde es versuchen", antwortete sie. "Gibt es etwa noch andere, die die Tore schließen können? Und glaubst du eigentlich, dass jemand überlebt hat?"
    "Ich weiß es", gab ihre Mitschülerin zurück. Kathleen zuckte kurz unter Schmerzen zusammen und hielt sich mit der Hand an der Seite fest, an der das Bein ausgerissen worden war. "Wir selbst haben dafür gesorgt, dass welche überleben."
    Michelles Augen weiteten sich. Aber eigentlich kam das nicht überraschend. Der Plan dieser Leute war so perfide, dass sie für alles gesorgt hatten.
    "Du meinst, ihr habt anderen erzählt, was ihr vorhattet?"
    "Ganz genau.“
    „Aber meinte Thomas nicht was von irgendwelchen Regeln?“
    „Die galten nur für Nicht-Eingeweihte, für euch

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