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Das Ende der Nacht: Horror-Roman

Das Ende der Nacht: Horror-Roman

Titel: Das Ende der Nacht: Horror-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolas Preil
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Ecke . Nie zu laut, nie überfüllt.  
    Mickey, der Wirt, stand wie immer hinter dem Tresen und bediente, während er zu allem und jeden einen Kommentar übrig hatte. Für einen Samstag war der Laden dann doch ziemlich leer, was wohl am Regen lag. Auf dem Weg hatte er wieder angefangen und Xavers Haar und Kleidung war wieder nass. Vielleicht hatte der Guss den Schmutz von seinem Anzug gespült, den Dreck der Straßen und das Blut seiner Frau...
    Das Blut seiner Frau? Schwachsinn.
    Das Innere der Kneipe war nicht größer als eine Zwei-Zimmer-Wohnung. Ein Pärchen spielte Dart und dafür mussten sie mitten im Raum stehen. Als sie sich gerade knutschten, drückte Xaver sich an ihnen vorbei. Ein Popsong wurde leise gespielt, von irgendeiner Gruppe, die gerade In war, und in der einzigen dunklen Ecke weiter hinten tuschelten zwei Männer, offensichtlich in ein ernstes Gespräch vertieft. Da Xaver nicht so häufig in der Kneipe war und Mickey sonst nur privat sah, waren ihm die Menschen fremd. Er erkannte bloß die grauhaarige Frau, die immer am Ende des Tresens saß, um mit Mickey zu flirten, was ihm gar nicht gefiel. Nur fünf Gäste, dachte Xaver, wie konnte man so überleben? Xaver verkniff sich ein Lachen, denn die Frau hatte Mickey in ein Gespräch verwickelt und zwinkerte ihm zu. Xavers Erscheinen erlöste ihn. Der Wirt ließ die Frau mitten im Satz allein und begrüßte seinen Freund.
    „Xaver, Mensch, ich freue mich, dass du endlich wieder vorbei schaust. Ich habe dich seit Paris regelrecht vermisst. Wie geht´s Maria?“
    Xaver stutzte kurz, reichte Mickey erst einmal die Hand, bevor er antwortete.
    „Ihr geht´s blendend“, sagte er dann ( Das ist eine Lüge, Xaver, und das weißt du genau! ). „Sie hat heute Nacht unser Kind bekommen. Es ist ein Junge! Ich bin so stolz auf ihn, auf sie beide. Komme gerade aus dem Krankenhaus.“ 
    „Herzlichen Glückwunsch. Was kann ich dir anbieten, mein Freund? Hey, Rita, das ist mein alter Freund Xaver. Er ist Bulle, musst du wissen.“
    Die grauhaarige Frau blickte kurz zu ihm, nur um dann entnervt an ihm vorbei zu schauen. Eine Lampe beschien sie ungünstig und zeigte ihr hässliches, vom Alkohol aufgequollenes Gesicht in all seiner bedenklichen Pracht. Schließlich stand sie ohne ein weiteres Wort auf und verließ den Laden.
    „Die lässt sowieso nur noch anschreiben. Hat kein Geld mehr, seit Gerald sie verlassen hat.“
    Xaver setzte sich auf einen Hocker und schaute Mickey dabei zu, wie er ein Bier zapfte. Er wollte sich daran erinnern, wie es gewesen war, seinen Sohn im Arm zu halten, wie er ausgesehen hatte, wie gerochen. Aber er konnte es nicht, als hätte er einen Blackout. Vielleicht war das die Aufregung gewesen. Maria würde es ihm schon nicht übel nehmen. Das kann sie auch gar nicht mehr, Xaver! Gleich morgen wollte er sie wieder besuchen und seinen Sohn genau betrachten. Morgen ist auch noch ein Tag. Ich muss nur noch das Ende der Nacht abwarten.  
    Xaver trank drei Bier in kurzen Abständen hintereinander. Irgendwann, so spät konnte es noch nicht sein, war er allein mit Mickey.
     „Ich gehe pissen“, sagte Xaver und stand auf. Sein Gleichgewicht konnte er noch halten, aber jedes Zeitgefühl war ihm abhanden gekommen. Er pinkelte fast zwei Minuten, so stark war der Druck, und starrte dabei auf das Bild des nackten Mädchens, das in das Pissoir geklebt worden war. Nichts regte sich bei ihm. Das tat es bei ihrem Anblick nie. Es sind ihre Brustwarzen, dachte er, sie sind viel zu groß. Als er zurückgekehrt war, exte er einen doppelten Whiskey.
    „Du hast es heute echt nötig. Was, Xaver?“
    Xaver sagte nichts und starrte Mickey stattdessen an, als würde er ihn nicht erkennen.
    „Erzähl, Junge. Ich habe Zeit. Wie geht es Maria nun?“
    Ja, wie geht es ihr, Xaver?
    „Erschöpft, Mickey, erschöpft aber glücklich“, kam es aus seinem Mund.
    „Das wäre ich auch. Du hast also einen Jungen?“
    „Ja, ich glaube schon.“
    Mickey lächelte ungläubig.
    „Was heißt, du glaubst? Vorhin meintest du noch...“
    „Die letzten Stunden sind total aus meinem Gehirn gestrichen, Mickey. Keine Ahnung. Das Letzte, was ich erinnere, ist meine Rückfahrt von Bönningstedt.“
    Vielleicht kann ich es dir ja sagen.
    „Was?“
    Was passiert ist.
    „Woher willst du das denn wissen, Mickey?“
    „Woher soll ich was wissen?“, fragte Micky und schaute Xaver ratlos an. Sein Lächeln war noch da, aber erstarrt, als ob er nicht so recht wusste, ob es noch

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