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Das Ende der Welt (German Edition)

Das Ende der Welt (German Edition)

Titel: Das Ende der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Höra
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den Wagen und quetschten uns in die Kuhle, die Astrid für uns geschaufelt hatte.
    »Esst nicht alle auf«, rief sie, bevor sie und Tomasz uns mit den noch warmen Broten zudeckten. Es war eng und stickig, und wir schwitzten augenblicklich aus allen Poren. Zusätzlich legten sie, wegen des Regens, noch eine Plane obendrauf, wodurch uns noch heißer wurde. Dann rumpelten wir los. Gedämpft durch die Brote, hörten wir den Straßenlärm. Der Wagen holperte über das Pflaster, und mehr als einmal krachten wir in ein Schlagloch, dass uns Hören und Sehen verging. Ich hatte Tomasz im Verdacht, dass er das mit Absicht tat.
    Am ersten Kontrollposten hörten wir die beiden mit den Wachen scherzen, während sie ihr Brot verteilten. Ebenso am zweiten. Als wir den dritten Posten erreichten, gab es Geschrei. Nagelstiefel polterten über das Pflaster, und jemand stieß so heftig gegen unseren Wagen, dass er fast umgefallen wäre.
    »Das sind sie!«, schrie eine Stimme, dann krachte ein Schuss, und jemand schrie vor Schmerz. Befehle wurden gerufen, bevor wir in halsbrecherischem Tempo weiterrollten. Wir waren fest davon überzeugt, dass Astrid und Tomasz uns verraten hatten.
    Nach einer ganzen Weile blieb der Wagen stehen. Leela und ich lauschten, doch außer einem Flüstern war nichts zu hören. Ich wollte nicht wie eine Made aus der Baumrinde gezogen werden, also sprang ich mit einem Schrei auf, bereit, unser Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. Die Fäuste erhoben, stand ich auf dem Handwagen inmitten der Brote und sah in die erstaunten Gesichter von Astrid und Tomasz. Neben mir tauchte Leela aus dem Wagen auf. Ihr Gesicht war dunkelrot und verschwitzt. Sie war über und über mit Brotklumpen beklebt. Ich konnte nicht anders, ich musste lachen. Als Leela mich sah, lachte sie ebenfalls. Ich muss genauso bescheuert ausgesehen haben.
    »Was ist los mit euch?«, zischte Tomasz. »Ihr scheint den Ernst der Lage nicht begriffen zu haben.«
    Ich konnte ihm ansehen, dass er uns für Idioten hielt.
    Wie sich herausstellte, hatten die Soldaten am Grenzposten ein Mädchen und einen Jungen mit uns verwechselt. Deshalb die Aufregung.
    Ich sah mich um. Wir waren in einer alten Fabrikhalle. Von der hohen Decke hingen Ketten mit dicken Gliedern, die fast den Boden berührten und an Schlingpflanzen erinnerten.
    »Willkommen im Untergrund«, sagte Astrid. Wenigstens sie lächelte.
    »Wo sind wir?«, fragte ich.
    »Je weniger ihr wisst, umso besser für euch«, sagte Tomasz barsch. »Falls sie euch doch erwischen, könnt ihr nichts verraten. Nicht mal unter Folter. Außerdem müssen wir vor Catos Spitzeln aufpassen.« Den letzten Satz hatte er in meine Richtung gesagt. Ich mochte ihn immer weniger.
    Astrid ging zu einer Metalltür und klopfte in einem bestimmten Rhythmus dagegen. Kurz darauf wurde sie geöffnet, und ein Gesicht erschien. »Das ist Maynier«, stellte uns Astrid den Jungen vor. Der nickte zur Begrüßung und hielt uns die Tür auf. Dahinter führte eine Treppe in die Tiefe. An den Wänden hingen Petroleumlampen und beleuchteten die ausgetretenen Stufen mit ihrem schwachen Schein. Unten führten Gänge in verschiedene Richtungen und verloren sich in der Dunkelheit.
    Tomasz ging voran, Leela und ich in der Mitte, Astrid folgte uns. Schon nach ein paar Minuten hatte ich die Orientierung verloren. Allein hätten wir nicht mehr rausgefunden.
    Wir betraten einen fensterlosen Raum mit einem großen Tisch in der Mitte, der mit Büchern und Papieren übersät war. Ein riesiger Glasschrank mit Büchern lehnte an der Wand. Auf einem Sofa saßen mehrere Jungen und zwei Mädchen in unserem Alter unter einem zerrissenen Sonnenschirm und unterhielten sich. Am Tisch saßen ebenfalls Jungen und Mädchen und lasen oder schrieben, manche trugen Uniform. Als wir das Zimmer betraten, starrten uns alle an. »Das ist er«, hörte ich ein Mädchen ihrer Nachbarin zuflüstern.
    »Das sind die Mitglieder unserer Widerstandsgruppe«, sagte Astrid und beschrieb mit dem Arm einen Halbkreis.
    »Hier verfassen wir unsere Flugblätter im Kollektiv.«
    »Im was?«, fragten Leela und ich gleichzeitig.
    »Alle zusammen, wir sind eine Gruppe«, sagte Tomasz streng.
    Leela stürzte auf das Bücherregal zu. »Bücher!«, rief sie begeistert und zog eins heraus. Auf dem Umschlag stand: Theorie und Praxis des bewaffneten Kampfes.
    »Das ist noch nichts für euch«, sagte Astrid und nahm der verwirrten Leela das Buch aus der Hand. »Ihr müsst erst die Grundlagen

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