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Das Ende der Weltraumstadt

Das Ende der Weltraumstadt

Titel: Das Ende der Weltraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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ihnen herein, und ein eisiger Wind blies durch die Tür. Der Schlitten, auf dessen Kutschbock der apfelbäckige Weihnachtsmann saß, war mit prallen Säcken und Paketen beladen.
    Ehe die Tür vor dem Schneesturm im Korridor geschlossen wurde, schleppten ein paar Mann noch einen großen Baumstamm herein, den sie in den gewaltigen offenen Kamin an einem Ende des Saales hoben.
    Das einzige, das nicht so recht dazu paßte, war der riesige Spieß, den ein mit einer Sonnenenergieröhre betriebener Motor drehte.
    Der Weihnachtsmann händigte den direkt neben ihm Stehenden ein paar Geschenke aus, ehe er auf die Bühne der Musikkapelle kletterte. Schweigen gebietend hielt er eine Hand hoch.
    »Bevor ich mit meiner eigentlichen angenehmen Arbeit beginne, Geschenke und Andenken zu verteilen, wird unser gemeinsamer Freund, Don Channing, ein paar Worte an alle richten.«
    Ein stürmisches Klatschen setzte ein. Don Channing stieg ebenfalls auf die Bühne. »Meine Freunde«, begann er. »Ich will keine lange Rede halten und auch nicht viel Zeit vergeuden, die wir beim Feiern angenehmer verbringen können. Wir alle haben hier auf der Relaisstation schwer gearbeitet, aber wir hatten auch viel Spaß. Sie war unser Daheim, und sie morgen nacht zu verlassen, wird uns sicher nicht leichter fallen, als vor Jahren, da wir unser Zuhause auf der Erde, dem Mars oder der Venus verließen. Mir jedenfalls nicht. Ich werde verdammtes Heimweh nach ihr bekommen.
    Aber – unser Job hier ist beendet, und wir haben gute Arbeit geleistet.« Plötzlich grinste er vergnügt. »Wir fingen damit an, Funkverbindung von Planet zu Planet herzustellen. Wir dehnten sie von Planet zu Schiff aus, und dann, als der Funkverkehr auch von Schiff zu Planet möglich war, kam es automatisch zur Kommunikation von Schiff zu Schiff. Und nun sind wir soweit, daß wir es von überallher nach überallhin ohne Relaisstation schaffen. Und eine Relaisstation ist eben überflüssig, wenn sie nichts mehr zu übermitteln braucht. Und jetzt, meine lieben Freunde, fällt mir zumindest im Augenblick kein neues Kommunikationsprojekt ein, jedenfalls keines, das dringend wäre. Aber …«
     
    Eine Windung in dem Chaos von Heizdrähten auf dem Metallfußboden verdrehte sich. Das nackte Metall schloß einen Teil der langen Schleife kurz; das verbleibende Stück wurde entsprechend heißer. Durch die von der Hitze verursachte Ausdehnung wand sich das Drahtknäuel langsam. Zwei sich kreuzende Drähte berührten sich und schlossen die überhitzte Schleife noch mehr kurz. Sie flammte hell auf und brannte wie eine Sicherung durch. Winzige Tröpfchen geschmolzenen Metalls sprühten durch den Raum und landeten erstarrt, aber noch heiß auf Fußboden und Wänden.
    Ein wenig des sengenden Regens traf Walt im Gesicht. Ihm gelang, was wohl kaum etwas anderem mehr gelungen wäre: ihn zu wecken. Er war so steif, daß es schon schmerzte, als er nur den Kopf zu wenden versuchte, und es war schwierig die Augen zu öffnen, da die Wimpern leicht an die Wangen gefroren waren. Es dauerte Minuten, bis er sich überhaupt die Frage stellte: Was hat mich geweckt?
    Sein linker Arm lag unter Christine. Er drehte sich schmerzhaft um und betrachtete sie stumpf. Sie schlief und war so still wie im Tod. Vorsichtig zog er den Arm zurück. Die Bewegung unter den Decken ließ eisige Luft ein, und er fror noch mehr als zuvor, wenn das überhaupt möglich war. Er warf einen Blick auf die Uhr. Seit er Christine das letztemal geweckt hatte, waren neun Stunden vergangen.
    Im Augenblick empfand er absolut keine Schmerzen. Er hatte im Grunde nur das eine Bedürfnis, sich wieder unter den Decken an Christine zu kuscheln und sich im Nichts zu verlieren.
    Walt preßte die Zähne zusammen und bemühte sich um einen klaren Kopf. Er durfte Christine nicht einfach sterben lassen. Doch wenn er unter den Decken hervorkroch, würde er zweifellos innerhalb weniger Minuten erfroren sein. Trotzdem – er mußte etwas tun.
    Er betrachtete die kleinen Energieröhren und den Drahtsalat durch geschwollene halbgeschlossene Augen. Er vermeinte, mit Blitzesschnelle von der Couch zu springen, aber in Wirklichkeit waren seine Bewegungen unsagbar langsam. Vor den Röhren ließ er sich auf die Knie fallen und fummelte mit den bloßen Händen nach den heißen Drähten. Sie versengten seine Finger, und beißender Rauch quälte seine Nase, aber seine Hände spürten den Schmerz nicht, und auch sein Geruchssinn registrierte den Gestank des verbrennenden

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