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Das Ende der Weltraumstadt

Das Ende der Weltraumstadt

Titel: Das Ende der Weltraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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auf und ab schwellenden Pfeifens, eines riesigen Felsbrockens mit einem Griff, der sich ohne weiteres aus dem Boden heben ließ, eines makellos sauberen Krankenhauses tief unter dem Schlammboden der Venus. Vor dreihundert Jahren hatte Dr. Allison (Hellion) Murdoch hier gearbeitet, und noch jetzt, als Cal den Hauptschalter drehte, funktionierte die Stromversorgung.
    Auf einer Bahre schleifte Cal Tinker über den Sumpf und brachte sie in Murdochs Krankenhaus.
    Doch im Gegensatz zu diesen ersten vier Stunden würden die nächsten Cal immer in Erinnerung bleiben. Er wurde sich ihrer Situation erst richtig klar, als er erkannte, daß er nicht weiter wußte.
    »Tinker?« fragte er leise.
    »Ja?« murmelte sie. »Es geht schon noch. Bist du bereit?«
    Cal schluckte. »Ja«, erwiderte er heiser.
    »Der Kasten dort drüben – siehst du ihn? Nimm eine Ampulle zehnprozentiges Neocroalaminol-Opium heraus, fülle eine Spritze mit drei Kubikzentimeter davon und injiziere es mir zwischen den sechsten und siebten Halswirbel. Schaffst du es?«
    »Ich – ich kann es nicht!«
    »Du mußt. Wie sehr ich mir wünschte, wir hätten einen Duplikator.«
    Cal schüttelte sich. »Nein!«
    »Nun, dann könnte ich es dir am Duplikat zeigen und das Duplikat könnte mich behandeln.«
    Cal knirschte mit den Zähnen. »Und wen müßte ich dann beseitigen? Nein, Tinker. Es ist so schon schlimm genug.«
    »Gut, dann folge meinen Anweisungen.«
    Cal griff mit zitternden Fingern nach der Injektionsspritze, dann wartete er kurz, bis seine Hände sich beruhigt hatten, ehe er die Ampulle aufbrach und die Spritze füllte. »Ist es denn noch gut?« erkundigte er sich besorgt.
    »In einem Vakuum hält es sich unbegrenzt. Ganz abgesehen davon, müssen wir bei allem ein Risiko eingehen.«
    Cal injizierte, wie angewiesen. Sein Gesicht war grau.
    »Jetzt kann ich mich von den Schulterblättern abwärts nicht mehr bewegen, also auch nicht ungewollt, während du operierst. Du brauchst jetzt nur die Bibliothek zu finden und die Kassette mit Wirbelsäulenoperationen herauszusuchen.«
    »Woher weißt du, daß es überhaupt so eine gibt?« fragte Cal.
    »Es ist in Murdochs Tagebuch aufgeführt. Und jetzt red’ nicht so viel, sondern geh schon!«
    »Tagebuch? Wieso steht davon nichts in den Nachschlagwerken?«
    »Weil darin die Namen zu vieler Prominenter vorkommen, die Murdochs Experimente finanziell unterstützten. Ihre Nachkommen erfuhren nie etwas davon, denn das Tagebuch wurde in den höchsten Ärztekreisen wie ein Augapfel gehütet.«
    Cal fand die Bibliothek und konsultierte die Kartei. Er kehrte mit einer Videokassette zurück und projizierte sie auf die große Leinwand.
    Im Lauf des Filmes nahm Cal die benötigten Instrumente aus dem kochenden Wasser und legte sie auf ein steriles Tuch.
    Dann, als Tinker ihm mit Hilfe eines Spiegelsystems Anweisungen gab, hob Cal ein Skalpell und nahm seine erste Inzision vor.
    Mit zunehmender Geschicklichkeit benutzte er Klammern, Blutstiller und Pinzetten, während Tinker Murdochs Kommentare erläuterte, und die Leinwand immer wieder Großaufnahmen der einzelnen Schritte zeigte. Cal kam zu dem gebrochenen Knochen, und obgleich der Bruch nicht genau wie der im Bild war, setzte er die Instrumente doch richtig an, hob den zerschmetterten Wirbelknochen an und begutachtete das Rückenmark durch ein Mikroskop.
    »Ich sehe nichts, Tinker, aber das ist vermutlich nur, weil ich eben nichts davon verstehe.«
    »Und ich kann es nicht gut genug sehen. Berühr es nicht, Cal. Es ist vielleicht nur gequetscht. Projizier die Stelle, wo das Rückenmark dort wieder eingesetzt wird und halte dich an die Anweisungen. Falls es tatsächlich beschädigt ist, können sie es im Krankenhaus der Medizinischen Gesellschaft reparieren. Du wirst mich auf jeden Fall dorthin bringen müssen.«
    »Ist gut«, murmelte Cal.
    Mit Miniaturschienen gab er den zersplitterten Wirbelknochen wieder an seinen Platz zurück. Es war eine tüftelige Arbeit, die ungeheure Geduld erforderte, aber Cal schaffte es schließlich. Erst als er endlich den Verband anlegen konnte, begannen seine Hände zu zittern.
     
    Der Flieger von Northern Landing folgte seinem Peilgerät zu Cals Hauptoszillator und landete. Der Beamte verlor keine Zeit. Er befahl zwei seiner Begleiter, Tinker mitsamt Bahre in den Flieger zu heben, und machte sich sofort auf den Rückweg, nachdem er Wachen am Eingang zu Murdochs Hort zurückgelassen hatte.
     
    Elastischen Schrittes eilte Cal Blair den Weg

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