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Das Ende der Weltraumstadt

Das Ende der Weltraumstadt

Titel: Das Ende der Weltraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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füllten sich mit Tränen. Sie wischte sie hastig zur Seite, ehe sie zu Eis erstarren konnten, und lächelte schwach.
    Unter den Decken war es wärmer, oder vielleicht war es auch nur Walts Körpertemperatur, die die Kälte für sie erträglicher zu machen schien. Obwohl er schlief, legte er instinktiv die Arme um sie, und Christine schmiegte sich dicht an ihn, teils, um sich an ihm zu wärmen, und teils, um ihm ein wenig ihrer Wärme abzugeben.
    Kurz ehe die Wellen schwärzesten Schlafes sie überschwemmten, dachte sie noch: das ist die angenehme Wärme, die dem Tod durch Erfrieren vorhergeht …
     
    »Das«, sagte Arden erfreut, »ist etwas, das selbst der beste Duplikator nicht fertigbringt.« Sie meinte damit die Zwanzigmannband, deren rhythmische Klänge die riesige Halle füllten, wo dreitausend Menschen tanzten oder sich sonst köstlich amüsierten. Joe schenkte Punsch aus einem Gefäß ein, das selbst Nero vor Neid hätte erblassen lassen. Es war vier Meter fünfzig im Durchmesser, aus Platin mit kunstvoller Goldverzierung und mit zahllosen Brillanten und Smaragden besteckt. Am Rand dieser gewaltigen Punschschüssel hing Joes ursprüngliches Barschild. Die umwerfende Flüssigkeit füllte er mit einem silbernen Schöpflöffel in goldene Becher.
    Linna Johnson aus der ehemaligen Kaste juwelenbehangener Damen der Gesellschaft trug voll Stolz handgearbeiteten Schmuck und erzählte jedem, der es hören wollte oder auch nicht, daß Keg ihn für sie gemacht hatte. Barney Carroll hielt einer Gruppe von Bewunderinnen einen Vortrag über die Wunder und Geheimnisse der verlorenen marsianischen Zivilisation, auf die sie bei ihren Ausgrabungen in der Marswüste gestoßen waren, während sein Partner Jim den Thomas-Brüdern, Chuck und Freddie, erklärte, wie sie einen Materietransmitter für ihre Ausgrabungen einzusetzen gedachten. Wes Farrell erläuterte einer fröhlich nickenden Frau, die kein Wort der Erklärungen verstand, wie das Elementefilter und der Überlagerungsoszillator zur Herstellung reiner synthetischer Elemente funktionierten.
    »Welch eine Party!« schwärmte Arden. »So etwas hat es noch nie zuvor gegeben!«
    »Und wird es auch nie wieder geben«, sagte Don überzeugt. »Heilig Abend auf der Relaisstation Venus! Weißt du übrigens, daß die Triplanet Fernsehleute hier sind? Die Interplanetaren Fernsehgesellschaften haben alle anderen Programme kurzfristig abgesagt und übertragen ab Mitternacht die Livesendung von hier als Weihnachtsüberraschung.«
    Michael Warren blieb mit seiner Frau neben den Channings stehen. Hilda Warren lächelte glücklich. »Ich glaube, es ist mir bisher nie bewußt geworden, wie viele Menschen hier arbeiteten«, sagte sie.
    »Und ich ziehe mich die Hälfte der Zeit heute abend aus der Affäre, indem ich die Namen der Leute unverständlich murmele. Und, Hilda, wenn ich Sie darauf aufmerksam machen darf, Sie stehen unter einem Mistelzweig!« Bevor sie auch nur blinzeln konnte, hatte Don sie geküßt.
    Arden schüttelte den Kopf. »Der Schwerenöter steht schon eine halbe Stunde hier und läßt sich von den Leuten Komplimente über die herrliche Party machen.«
    »In meinem Wahnsinn liegt Methode«, erklärte Don stolz.
    Ein silbriges Klingeln von Glöckchen war aus der Ferne zu hören, und als die Leute darauf aufmerksam wurden, tupfte Keg Johnson Don auf die Schulter und sagte: »Die Flotte ist eingetroffen, Don, und hier kommt unser bestellter Weihnachtsmann. Die Schiffe landen jetzt und starten morgen gegen Mitternacht. Die Johnson Raumschiffsgesellschaft gibt sich die Ehre, die gesamte Besatzung samt Kind und Kegel und persönlichem Gepäck zur Erde zu bringen. Ist alles dafür bereit?«
    Don nickte geistesabwesend. Er lauschte dem Klingeln der Schlittenglöckchen, ehe er antwortete: »Alles von persönlichem Wert ist eingepackt, was anderes wollen die Leute gar nicht mitnehmen. Wie viele Männer haben Sie?«
    »Etwa zweihundert.«
    »Dann sagen Sie ihnen doch, sie sollen das Packen und jegliche sonstige Arbeit einstweilen liegenlassen und sich uns anschließen. Bei dieser Menge fallen weitere zweihundert Mann überhaupt nicht ins Gewicht. Aber verraten Sie mir, kommt der Nikolaus hier herein?«
    Keg nickte. »Auf dem Schnee der Korridore benutzt er natürlich die Kufen seines Schlittens, aber für hier fährt er seine Räder aus.«
    Die Band begann Jingle Bells zu spielen, und ein volles Dutzend Rentiere kam durch die riesige Flügeltür hereingetrabt. Schnee wirbelte mit

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