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Das Ende der Weltraumstadt

Das Ende der Weltraumstadt

Titel: Das Ende der Weltraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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vorher Bescheid zu geben, ohne Erlaubnis, ohne Erklärung. Da die Richtstrahlen über eine längere Zeit als für eine Unterbrechung zulässig ist, nichts mehr übermittelt haben, hat die Interplanetare Fernmeldekommission es für notwendig erachtet, Ihnen die Lizenz zu entziehen.«
    »Ach so! Und das nach allem, was ich für sie getan habe!«
    »Da sieht man es wieder! Sie bilden sich ein, Ihnen ließe man alles durchgehen! Zweifellos ist diese Eiseskälte in der Station die Ursache für Ihr Versagen?«
    »Möglich. Könnte natürlich auch sein, daß jemand ganz einfach Eiskrem in größeren Mengen herstellen wollte.«
    »Werden Sie nicht unverschämt! Sehen Sie sich die Papiere an. Es ist alles hieb- und stichfest. Da können Sie sich nicht mehr herausreden!«
    »Verraten Sie mir, Sie Gesetzesleuchte, wer wird die Station denn in Betrieb halten, wenn ich fort bin?«
    »Die Terran Electric.«
    »Ich nehme an, Sie mußten die Firma als Sicherheit überschreiben?«
    Kingman lief rot an.
    »Sie finden wohl, daß die Terran Electric ohnehin nicht mehr viel wert ist, hm?« fragte Channing.
    »Sie wirft genug ab«, entgegnete Kingman heftig.
    »Aber auf die Idee sind Sie nicht gekommen, daß die Relaisstation nichts mehr wert ist?«
    »Unter meiner Leitung wird sie mehr als genug Profit abwerfen!« versicherte ihm Kingman scharf. »Ich werde der Interplanetaren Fernmeldekommission auch berichten, daß eines Ihrer unverzeihlichen Experimente Ihnen aus der Hand geriet und die Station fast völlig eingefroren hat. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß Sie nicht in diese Lage gekommen wären, wenn Sie nicht Ihre Finger in alles mögliche andere gesteckt hätten.«
    »Das will ich gar nicht bestreiten. Aber Sie wissen ja, wie es ist, wenn man sich nicht ausgelastet fühlt. Wie soll es also weitergehen?«
    »Channing, Ihre Einstellung läßt jeden Ernst vermissen. Sie scheinen offenbar nicht zu glauben, daß jetzt ich die Sache in der Hand habe! Ich muß anscheinend andere Seiten aufziehen. Also: Sie haben zwölf Stunden, die Station an mich zu übergeben und sie zu verlassen!«
    »Darf ich vielleicht ganz leise darauf hinweisen, daß wir Weihnachten haben?«
    »Ich habe mich der rechtlichen Situation auch in diesem Fall vergewissert. Weihnachten ist ein rein irdischer Feiertag, der außerhalb des Planeten Erde zumindest juristisch nicht anerkannt wird.«
    »Und was ist mit dem Personal? Muß es auch in zwölf Stunden hier verschwunden sein?« erkundigte sich Don gleichmütig.
    »Nur Sie und Ihre leitenden Angestellten«, erwiderte Kingman. »Alle anderen, die zum Betrieb der Station nötig sind, werden gebeten, unter der neuen Geschäftsleitung zu bleiben.«
    »Ich kann Ihnen nur wünschen, daß Ihre Augen nicht größer sind als Ihr Bauch«, sagte Channing grinsend.
    »Ich verzichte auf Ihre unnötigen guten Wünsche!«
    »Schön. Und nun, da Sie sich alles von der Leber geredet haben, kann ich ja zur Party zurückkehren. Machen Sie es sich hier gemütlich. Es wird Sie bestimmt niemand stören.«
    Kingman nickte mißtrauisch. Er hatte einen Kampf erwartet, doch offenbar glaubte Channing ihm nicht wirklich. Aber der Fernmeldekommission würde er glauben müssen, wenn er dort anfragte. Inzwischen war es wirklich das beste, wenn er hier im Büro blieb, oder sich vielmehr in das anschließende Apartment zurückzog.
    Es fiel ihm gar nicht auf, daß sich überhaupt nichts Persönliches mehr in Channings Büro befand. Aber er hätte sich auch keine Gedanken darüber gemacht. Alles war wunderbar gelaufen, und er saß jetzt groß da!
    Der ranghöhere Polizist fragte: »Brauchen Sie uns noch?«
    »Nein«, erwiderte der neue Besitzer der Relaisstation Venus.
    »Dann kehren wir zur Erde zurück.«
    Channing schloß sich wieder den Feiernden an und verbrachte zehn Minuten damit, seinen Freunden zu erzählen, was vorgefallen war. Dann widmete er sich ganz dem Punsch und der Fröhlichkeit, die bis zu den frühen Morgenstunden nicht nachließ und erst endete, als alle zu müde waren, die Augen länger offenzuhalten.
    Durch den in den Korridoren wütenden Schneesturm kämpften sich alle vergnügt nach Hause in die Wärme ihrer Apartments und in die Betten.
     
    Arden setzte sich im Bett auf und blickte sich verschlafen in dem dunklen Zimmer um. »Don«, fragte sie besorgt, »ist dir nicht gut?«
    »Doch«, versicherte er ihr.
    Arden tastete nach dem Licht und schaltete es ein. Sie bemerkte, daß Don halbangekleidet war.
    »Was ist los?«

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