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Das Ende der Weltraumstadt

Das Ende der Weltraumstadt

Titel: Das Ende der Weltraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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spezialisiertes Unternehmen im Auge. Eines, das sich in einer Welt ohne Geld bezahlt macht.«
    »Was wollen Sie verkaufen – und wofür?«
    »Sicherheit – gegen Dienstleistung.«
    »Aha.«
    »Das ist nämlich das, was Ihre Teufelsmaschine nicht nachahmen kann, Channing.«
     
    Linna Johnson blickte leicht verärgert hoch, als Keg ihr Zimmer betrat. Sie war groß und trotz ihrer fünfzig Jahre geschmeidig und graziös.
    »Linna, ich brauche hundertsiebzigtausend Dollar.«
    »Tatsächlich? Und was habe ich damit zu tun?«
    »Du hast Schmuck im Wert von gut einer Viertelmillion. Ich möchte, daß du ihn mir zur Verfügung stellst.«
    »Meinen Schmuck? Was hast du denn diesmal für ein verrücktes Geschäft vor?«
    »Absolut nichts Verrücktes, Linna«, versicherte Keg ihr. »Ich habe gerade die Raumfahrtlinie verkauft.«
    »Oh! Du hast die Raumfahrtlinie verkauft! Dafür müßtest du ja ganz schön was bekommen haben. Wozu brauchst du dann noch mehr Geld?«
    »Ich möchte Fabriville kaufen.«
    »Was ist Fabriville?«
    »Eine Ortschaft südlich von Canalopsis, mit Fabrikanlagen, Läden und allem, was sie wirtschaftlich verhältnismäßig unabhängig macht.«
    »Ich habe nie davon gehört.«
    Ein wenig säuerlich sagte Keg: »Es gibt vieles, wovon du noch nie gehört hast, Linna. Rück lieber mit deinem Schmuck heraus. In einem Jahr ist er nicht mehr soviel wert wie eine ausgebrannte Kathode.«
    »Wieso?«
    »Unsere Wirtschaftsstruktur ist am Zusammenbrechen. Nichts wird mehr Geldwert haben. Selbst ein faustgroßer Brillant ist dann nichts weiter als eben ein Kohlenstoffkristall. Ich möchte uns Sicherheiten schaffen, ehe es zum Zusammenbruch kommt.«
    »Und wie wird es dazu kommen?«
    »Don Channing und Walt Franks haben ein Gerät entwickelt, das jeden Artikel an jeden beliebigen Ort befördern kann. Damit ist die Interplan erledigt. Die Artikel – oder vielmehr ihre Signalimpulse – können aufgezeichnet und die Aufzeichnungen zur Vervielfältigung benutzt werden. Das heißt, daß jeder Artikel, so oft wie gewünscht, genau dem Original entsprechend hergestellt werden kann.«
    »Du Idiot!« sagte Linna abfällig. »Warum besorgst du dir dann nicht ganz einfach ein solches Gerät und kopierst unser Geld?«
    »Ganz einfach, weil beispielsweise hundert Tausenddollarscheine alle mit der gleichen Seriennummer nichts einbrächten, so leicht das Fälschen auch wäre. Außerdem habe ich nicht vor, das Gesetz zu brechen.«
    »Aber mein Schmuck!«
    »Ist keinen Pfifferling mehr wert!«
    »Dann sind wir bankrott?«
    »Richtig.«
    »Aber das Haus – die Wagen …«
    »Wir behalten sie natürlich, doch ihr Tauschwert ist gleich Null.«
    »Wenn wir kein Geld mehr haben, wie sollen wir dann für ihre Erhaltung bezahlen?«
    »Nicht nötig. Wir machen uns Duplikate davon.«
    »Aber …«
    »Hör zu, Linna. Wenn ich Fabriville bekommen will, muß ich noch heute nachmittag zugreifen. Gib mir jetzt den Schmuck.«
    »Was willst du eigentlich mit Fabriville, wenn sowieso nichts mehr einen Wert hat?«
    »Oh, manches wird durchaus Wert haben, Linna. Darauf arbeite ich hin.«
    »Trotzdem gebe ich meinen Schmuck nicht gern her.«
    »Wenn dir der Tand soviel bedeutet«, explodierte Keg, »verspreche ich dir, ihn zu ersetzen, und du bekommst noch mehr dazu, sobald wir im Geschäft sind.«
    »Aber wenn du kein Glück hast und alles verlierst, habe ich auch keinen Schmuck mehr!«
    »Verdammt! Begreifst du denn immer noch nicht? Ich möchte noch herausholen, was sich herausholen läßt, ehe man uns den Boden unter den Füßen wegzieht. Es wird zur Inflation schlimmster Art kommen, und die Räder werden zu rollen aufhören – außer in Fabriville. Und da erscheine ich auf der Bildfläche.«
    »Na schön«, sagte Linna gelangweilt. »Solange ich meine Juwelen wiederbekomme, ist es mir egal, welche Fäden du an der Börse ziehst. Also nimm sie, aber laß mich endlich allein, ich muß mich noch zu einer Verabredung umziehen.«
     
    Eine Stunde später tätigte Keg Johnson unauffällig ein paar Transaktionen und gewann langsam, aber sicher die Kontrolle über Fabriville. An der Börse herrschte das übliche Treiben, und noch nichts wies hier auf die kommenden Veränderungen hin.
    Am nächsten Tag erschien in jeder Zeitung eine ganzseitige Werbung der Terran Electric, und stündlich brachten Radio und Fernsehen eine fünfminütige Reklame. Alles, was es an elektrischen Haushaltsgeräten gab, wurde angeboten.
    Die Preise dafür waren

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