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Das Ende des Himmels: Roman (German Edition)

Das Ende des Himmels: Roman (German Edition)

Titel: Das Ende des Himmels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O´Guilín
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kommt.

17
    Der große Mann
    Zwei aufgerüstete Wärter hatten Hiresh von Tarini getrennt und hielten ihn an den Oberarmen fest. Sie dachten, sie hätten ihn sichergestellt, aber sie waren zu alt, um zu wissen, wie man sich durch eine Menge bewegte. Hiresh sah ein Dutzend verschiedene Möglichkeiten, wie er sie aus dem Gleichgewicht bringen und sich aus dem Staub machen könnte. Aber sie hatten einen weiten Weg mit dem Shuttle zurückgelegt, und es war eigentlich nur seine Neugier, die ihn zu ihrem Gefangenen machte.
    Sie brachten ihn unter eine riesige Kuppel. Sie war so hoch, dass sie im Obergeschoss vielleicht einen Hügel bildete. Hier schienen Fische zu schwimmen; das Dach projizierte einen kompletten Ozean, den man von unten sah. Hiresh beobachtete, wie an der einen Seite der Kuppel ein großer Wal auftauchte und langsam über die Fläche trieb.
    Niemand beachtete sie. Für die Träumer war es besser, wenn sie die Augen schlossen, und die Religiösen waren mit ihren Zeremonien beschäftigt. Ihre Gebete und Gesänge konkurrierten mit dem Getöse und dem Lachen der Kinder. Wenig später hatte sich der Wal in einen Teil der Kuppel bewegt, wo die Projektoren nicht mehr funktionierten.
    »Mit wem werden wir uns treffen?«, wollte Hiresh von den Wärtern wissen. Doch sie sagten nichts, sondern packten ihn nur noch fester, bis sein wunder Arm ihn zwang, sie um sanftere Behandlung zu bitten.
    Diese beiden meinen es ernst! , sendete er an Tarini. Wohin hat man dich gebracht?
    Schau selbst! Sie übermittelte ihm das Bild einer Plattform, die auf einer Seite steil in die Tiefe abfiel. Auf der anderen stapelte sich ein Berg aus Nahrungsmittelpäckchen.
    Wow! Mir läuft das Wasser im Mund zusammen …
    Am Ende der Kuppel betraten sie einen Korridor, der von mindestens zwanzig Wärtern bewacht wurde. Es waren grimmige Männer und Frauen mit den unterschiedlichsten Waffen, einschließlich eines seltenen und kostbaren Lasers, der zweifellos eine Antiquität war.
    Die Gerüchte über eine neue Rebellion grassierten, und Bilder von Sektoren, in denen Kämpfe tobten, wurden mental über das gesamte Dach verbreitet. Aber niemand würde hier vorbeikommen, und Hiresh fragte sich, was – oder vielleicht wer – so bedeutend war, dass so viele Wärter zur Bewachung abgestellt werden konnten.
    Sie traten zur Seite, um ihn und seine Eskorte durchzulassen. Dann sah er einen riesigen Schacht, mehrere Hundert Meter im Durchmesser und so hoch, wie das Auge reichte. Tunnel mündeten aus unterschiedlichen Stockwerken und jeder erdenklichen Richtung in den Schacht. Alle endeten vor einem gähnenden Abgrund, aber das war es gar nicht, was Hireshs Aufmerksamkeit fesselte. Genau vor ihm befand sich auf der anderen Seite eine riesige Sphäre: das Kriegsschiff! Ds berühmte Kriegsschiff, das gewöhnliche Menschen von Hand gebaut hatten, seit der Nachschub an neuen Nanos versiegt war.
    Er versuchte, Tarini zu zeigen, was er sah, aber jetzt blockierte jemand seine Übertragungen. Wie schade! Also musste er sich damit begnügen, ihr später die Aufzeichnung vorzuspielen. Unzählige primitive Schläuche und Kabel verbanden das Kriegsschiff mit den Wänden des Schachts, und eine Armee aus Sphären umschwirrte es. Darunter hingen große Triebwerke, und stellenweise waren Menschen zu sehen, die sich an den Rumpf klammerten und an irgendetwas arbeiteten.
    Eine der Sphären sank herab, bis sie genau zwischen dem Ausgang des Tunnels, in dem Hiresh stand, und dem Kriegsschiff schwebte. An der Seite bildete sich eine Tür.
    »Du sollst einsteigen«, sagte einer der Wärter.
    »In die Sphäre?« Er hatte noch nie die Gelegenheit gehabt, eine von innen zu sehen, jedenfalls nicht im realen Leben, und nun bedauerte er noch mehr als zuvor, dass er den Kontakt zu Tarini verloren hatte.
    »Beeil dich«, sagte der Wärter und benutzte seine aufgerüsteten Muskeln, um ihm einen alles andere als sanften Schubs zu geben. Die Tür der Sphäre hatte sich zu einer praktischen Treppe umgestaltet, doch sobald er sie betrat und mit seinem ganzen Körpergewicht belastete, schloss sie sich wieder und warf ihn auf einen Sitz.
    »Schnall dich an!«, sagte eine vertraute Stimme.
    »Bei der Göttin!«, rief Hiresh. Sein Magen sagte ihm, dass sie bereits aufstiegen, aber das war es nicht, was ihm den Atem raubte.
    Der Mund des Kommissionsvorsitzenden verzog sich zu seinem berühmten Halblächeln. »Du darfst mich Dharam nennen, Sergeant.«
    »Sergeant?« Das hatte Hiresh schon

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