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Das Ende des Himmels: Roman (German Edition)

Das Ende des Himmels: Roman (German Edition)

Titel: Das Ende des Himmels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O´Guilín
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brechen wir deine Knochen, einen nach dem anderen, bis sie spricht.«
    Eine Geisel. Wie er erwartet hatte. Aber wenn sie ihn dazu benötigten, bedeutete das vielleicht, dass Flammenhaar nicht mehr am Leben war. Vom Schleim getötet? Diese Vorstellung schnürte ihm die Kehle zu und schwächte seine Knie so sehr, dass die Frauen ihn mitschleifen mussten. Sein ganzer Stamm starb. Jeder Mensch, den er gekannt hatte, bis zum letzten Kind. Was gab es jetzt noch für ihn? Was konnte es jetzt noch für ihn geben?
    Ein anderer Elite-Krieger wartete neben der bewusstlosen Tarini kniend an der Brücke auf sie, aber Stolperzunge beachtete ihn nicht weiter. Er spürte, dass sich der Griff lockerte, mit dem die hübsche Wärterin seinen Arm gepackt hielt.
    »Hiresh?«, sagte sie.
    Stolperzunge blinzelte erstaunt. Eigentlich sollte der Junge tot sein, aber nun stand der Jäger ihm wieder gegenüber.
    Die Wärterin sprach weiter, mit heiserer und schwacher Stimme. »Also wurdest du auserwählt? Du wurdest befördert? Ich habe mir gleich gedacht, dass mir das Mädchen bekannt vorkommt. Sie ist die Verrückte, die dich die ganze Zeit angehimmelt hat. Das seltsame Krisenbaby …«
    Hiresh richtete sich wankend auf, kramte in der Tasche und zog etwas hervor. Er richtete es auf die Gruppe, und Stolperzunges Bewacherinnen ließen ihn sofort los. Auch der Jäger erkannte den Gegenstand, aber er brachte nicht mehr die Kraft auf, sich davor zu fürchten.
    »Nimm den Laser runter«, sagte die hübsche Frau. »Hiresh?«
    Doch er hob ihn noch höher und drückte einen Knopf auf der Oberseite. Dann hörte Stolperzunge nur noch die ungleichmäßigen Schritte, als die Wärterinnen die Flucht ergriffen.
    Der Junge ließ die Waffe sinken und ging wieder neben dem Mädchen in die Knie. Stolperzunge kam ihm näher. Ein Teil von ihm wollte wütend auf Hiresh sein, weil er ihn verraten hatte. Doch all das schien jetzt ohne Bedeutung zu sein, während die Welt um sie herum starb.
    »Es stimmt, nicht wahr?«, flüsterte Hiresh. »Sie desertieren. Diese Laborgeschichte ist … einfach nur dumm. Wozu braucht das Schiff dann Triebwerke? Wie konnte ich so etwas nur glauben?«
    »Sie werden nicht entkommen«, sagte Stolperzunge. »Ich glaube, jemand hat den … die magischen Worte geändert … die …«
    »Den Startkode.« Hiresh nickte. Tränen liefen ihm über das Gesicht.
    »Indrani ist der einzige Mensch, der diesen Kode kennt, glaube ich.«
    »Nimm Tarini mit. Sie hat einen Schlag abbekommen, aber sie wird sich schnell davon erholen.«
    »Natürlich, Hiresh. Aber was wird aus dir?«
    Hiresh lächelte traurig und schüttelte den Kopf. Er nahm eine Hand des Jägers und legte sie an seine Wange. Seine Tränen brannten auf Stolperzunges Haut. Schleim! Der Junge schwitzte Schleim aus, genauso wie die Maschinen im Obergeschoss. Stolperzunge riss die Hand zurück.
    »Du musst … gehen«, sagte Hiresh. »Bevor es zu einem weiteren Beben kommt … Und ich will nicht, dass sie … mich sieht. Aber sag ihr … bitte, sag ihr …« Er schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern.
    »Das werde ich tun«, versprach Stolperzunge. »Ich werde es ihr sagen.«
    Hiresh warf einen letzten langen Blick auf Tarini. Er stand auf und drehte sich um, als wollte er gehen. Doch dann hielt er inne und warf Stolperzunge etwas zu. Es war die Grünlicht-Waffe. »Nur ein Wärter kann sie benutzen«, sagte er. »Ich glaube … Indrani zählt noch dazu. Aber ich weiß es nicht.«
    Dann humpelte er davon.
    Stolperzunge wartete, bis Hiresh hinter der Biegung des Korridors verschwunden war, dann rüttelte er Tarini behutsam wach.
    Sie war noch völlig benommen. »Haben sie mich geschlagen?«
    Er lächelte.
    »Abschaum«, sagte sie und stöhnte, als sie versuchte, sich aufzusetzen.
    »Soll ich dich tragen?«, bot er ihr an.
    Sie überraschte ihn mit einem leichten Schlag gegen den Arm. »Wer hat dich getragen, als wir durch den Schacht geklettert sind?« Sie kämpfte sich auf die Beine. »Was jetzt, Häuptling?«
    »Ich brauche deine Hilfe, Tarini. Du musst mich in dieses Ding begleiten. Sie halten dort meine Frau und meine … meine Tochter fest.«
    »Du klingst, als wärst du dir in diesem Punkt nicht ganz sicher.«
    Flammenhaar war natürlich die Tochter seines Bruders. Aber Stolperzunge war der einzige Vater, den sie je kennen oder lieben würde. Es war eine erstaunliche Erkenntnis: Er hatte sie als etwas gesehen, das Wandbrecher ihm geraubt hatte, wie so vieles andere, obwohl es

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