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Das Ende meiner Sucht

Das Ende meiner Sucht

Titel: Das Ende meiner Sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivier Ameisen
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patterns of cocaine use, The Journal of Clinical Psychiatry 64, S. 1440–1448.
    Smith, C. R., LaRocca, N. G., Giesser, B. S. et al. (1991), High-dose oral baclofen: experience in patients with multiple sclerosis, Neurology 41, S. 1829–1831.
    Xi, Z. X. und Stein, E. A. (1999), Baclofen inhibits heroin self-administration behavior and mesolimbic dopamine release, The Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics 290, S. 1369–1374.
    Übersetzt aus Alcohol and Alcoholism 40 (2), 147–150, 2005. »Complete and prolonged suppression of symptoms and consequences of alcohol-dependence using high-dose baclofen: a self-case report of a physician.« Ameisen, O. Mit freundlicher Genehmigung von Oxford University Press.
FALLBERICHT 2
    Alcohol and Alcoholism Bd. 42 (2007), Nr. 2, S. 158–160.
    Suppression der Symptome von Alkoholabhängigkeit und von Craving durch hoch dosiertes Baclofen
    William Bucknam
ABSTRACT
    Ziele: Weiter überprüfen, ob die durch Baclofen erreichte Suppression der Motivation zum Konsum von Alkohol bei Tieren auf Menschen übertragbar ist. Methoden: Einem Patienten, der andere Behandlungen nicht vertragen und nicht davon profitiert hatte, wurde versuchsweise Baclofen in einer Dosierung von bis zu 140 mg/Tag verschrieben. Ergebnisse: Der Patient berichtete über dramatische Abnahme von Craving und zwanghaftem Nachdenken über Alkohol. Folgerungen: Die Therapie mit hoch dosiertem Baclofen ging mit vollständiger und anhaltender Suppression der Symptome und Folgen der Alkoholabhängigkeit einher.
EINFÜHRUNG
    In den letzten zehn Jahren haben Wissenschaftler wichtige Fortschritte auf dem Weg zum Verständnis der neurobiologischen Vorgänge gemacht, die Alkohol- und Drogensucht zugrunde liegen. Die konsequente Entwicklung neuer Pharmakotherapien hat die Ergebnisse für mit Standardalkoholtherapien (unterstützende Psychotherapie einzeln und/oder in Gruppen, kognitive Verhaltenstherapie, 12-Schritte-Programme) behandelte Patienten deutlich verbessert. Die FDA hat bisher drei Wirkstoffe zugelassen. In der Reihenfolge der Zulassungszeitpunkte sind dies Disulfiram, orales Naltrexon, Acamprosat und neuerdings über einen längeren Zeitraum (30 Tage) die Injektion von Naltrexon. Letztere wurde erst kürzlich zugelassen und hat in der klinischen Anwendung noch keine große Bedeutung. Obwohl Garbutt et al. (2005) Naltrexon als Injektionslösung bei Alkoholabhängigen mit einer Reduzierung der Tage mit starkem Alkoholkonsum pro Monat in Verbindung bringen, hat die Zahl der Tage mit Alkoholkonsum über die gesamte Dauer des Versuchs nicht abgenommen. Das könnte damit zusammenhängen, dass Naltrexon das Craving nach Alkohol nicht vollständig unterdrücken konnte. Einige Studien haben gezeigt, dass Craving ein Prädikator fürdas Trinkverhalten ist (Bottlender und Soyka, 2004). Trotzdem ist Craving als Konzept unzureichend definiert. Der Wert der klinischen Messung von Craving ist unklar. Die Reduktion der Tage mit hohem Alkoholkonsum wurde bisher in randomisierten Versuchen nachgewiesen mit oralem Naltrexon (Balldin et al., 2003), Topiramat (Johnson et al., 2003), Baclofen in einer Dosierung von 10 mg t.i.d. [dreimal täglich] (Addolorato et al., 2002) und in einem Open-Label-Versuch [das Gegenteil einer Doppelblindstudie: Versuchsleiter und Versuchsteilnehmer wissen jeweils, wer welcher Gruppe angehört] mit Acamprosat (Soyka und Chick, 2003).
    In validierten Tierversuchsmodellen zu Alkohol-Craving (Koob, 2000) hat einer dieser Wirkstoffe, Baclofen, ein Agonist am GABA B -Rezeptor, die Motivation zum Alkoholkonsum vollständig unterdrückt. Der Unterdrückungseffekt ist dosisabhängig (Colombo et al., 2003). Acamprosat hat bei alkoholpräferierenden Ratten ebenfalls zur Reduzierung der freiwilligen Alkoholaufnahme geführt (Cowen et al., 2005). Naltrexon hat die Alkoholaufnahme verringert, aber nicht gestoppt. Für Topiramat gibt es keine Daten aus Tierversuchen (Ameisen, 2005a).
    Angststörungen (Breslow et al., 1989; Drake et al., 2003) und Angst in Verbindung mit affektiven Störungen (Addolorato et al., 2002a, b, 2006) besserten sich unter Baclofen. Klinisch signifikante Angst ist eine häufige Komorbidität von Alkoholabhängigkeit (Grant et al., 2004). Andere bei Alkoholabhängigkeit eingesetzte Wirkstoffe haben keine Wirkung auf die Angst gezeigt (Ameisen, 2005b). Nach Durchsicht der Literatur scheint es, dass Baclofen der einzige Wirkstoff ist, der Craving komplett unterdrücken und die

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