Das Ende meiner Sucht
mit Leberzirrhose«.)
ZUSAMMENFASSUNG
Hintergrund
Die wirksamste Behandlung für alkoholabhängige Patienten mit Leberzirrhose ist eine Intervention, um Alkoholabstinenz zu erreichen, doch Anti-Craving-Medikamente verschlimmern oft die Lebererkrankung. Wir wollten die Wirksamkeit und Sicherheit von Baclofen beim Erreichen und Erhalten von Alkoholabstinenz bei Patienten mit Leberzirrhose erforschen.
Methoden
Zwischen Oktober 2003 bis November 2006 wurden 148 alkoholabhängige Patienten mit Leberzirrhose an das Institut für Innere Medizin der Universität Rom, Italien, verwiesen. 84 Patienten wurden randomisiert und bekamen über 12 Wochen entweder Baclofen oder Placebo. Das wichtigste Ergebnis war der Anteil der Patienten, die Alkoholabstinenz erreichten und durchhielten. Gemessen wurde dies durch komplette Alkoholabstinenz und die kumulative Dauer der Abstinenz, was durch Hausbesuche bei den Patienten überwacht wurde. Ein Rückfall wurde definiert als Alkoholaufnahme von mehr als vier Drinks pro Tag oder einen Gesamtalkoholkonsum von 14 oder mehr Drinks pro Woche über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen. Die Analyse wurde nach intention to treat durchgeführt [das heißt, die Ergebnisse der Studienabbrecher wurden mit einbezogen]. Die Studie ist registriert unter ClinicalTrials.gov., Nummer NCT 00525252.
Ergebnisse
Von 42 Patienten, die Baclofen erhielten, erreichten 30 (71 %) absolute Alkoholabstinenz und hielten sie durch, verglichen mit 12 (29 %) der 42 Patienten in derPlacebo-Gruppe (Fehlerquote 6,3 [95% Konfidenzintervall 2,4–16,1]; p = 0,0001). Die Zahl der Studienabbrecher (Beendigung der Behandlung) betrug in der Baclofen-Gruppe 14% (6/42) und in der Placebo-Gruppe 31% (13/42) (p = 0,12). Die kumulative Dauer der Abstinenz war bei den Patienten in der Baclofen-Gruppe rund zweimal höher als in der Placebo-Gruppe (Mittelwert 62,8 [Standardfehler 5,4] vs 30,8 [5,5] Tage; p = 0,001). Nebenwirkungen auf die Leber wurden nicht festgestellt.
Interpretation
Baclofen unterstützt die Alkoholabstinenz bei alkoholabhängigen Patienten mit Leberzirrhose. Der Wirkstoff wird gut vertragen und könnte eine wichtige Rolle bei der Behandlung dieser Personen spielen.
Übersetzt aus The Lancet 370 (9603), (8. Dezember 2007 – 14. Dezember 2007), 1915 -1922. »Effectiveness and safety of baclofen for maintenance of alcohol abstinence in alcoholdependent patients with liver cirrhosis: randomised, double-blind controlled study.« Addolorato, G., Leggio, L., Ferrulli, A., et al. Mit freundlicher Genehmigung von Elsevier.
BACLOFEN UND ANGST
ABSTRACT 1
Breslow, M. F., Fankhauser, M. P., Potter, R. L. et al. (1989), Die Rolle von Gamma-Aminobuttersäure bei der Wirksamkeit von Medikamenten gegen Angststörungen.
American Journal of Psychiatry 146, S. 353–356.
Alle bei der Behandlung von Panikstörungen effektiven Wirkstoffe erhöhen die Transmission von Gamma-Aminobuttersäure (GABA). Anxiolytika und Antidepressiva ohne GABA-Aktivität sind bei Panikstörungen nicht wirksam. Um die Hypothese zu testen, dass die GABA-Aktivität eine Komponente der Wirksamkeit von Medikamenten bei Panik ist, verabreichten die Verfasser 9 nicht medikamentös behandelten Patienten mit Panikstörung oral Baclofen (30 mg pro Tag über 4 Wochen) in einer doppelblinden, placebokontrollierten Crossover-Studie. Baclofen, ein spezifischer GABA-Agonist, war signifikant wirksamer als Placebo hinsichtlich der Reduktion der Zahl von Panikanfällen und der Werte auf der Hamilton-Angstskala, der Zung-Skala und der Katz-R-Nervositäts-Unterskala. Die Verfasser diskutieren mögliche Wirkungsmechanismen von Mitteln gegen Panik.
Übersetzt aus American Journal of Psychiatry 146, 353–356, 1989. »Role of gamma-aminobutyric acid in antipanic drug efficacy.« Breslow, M. F., Fankhauser, M. P., Potter, R. L. et al. Mit freundlicher Genehmigung von The American Journal of Psychiatry (Copyright 1989), American Psychiatric Association.
ABSTRACT 2
Krupitsky, E. M., Burakov, A. M., Ivanov, V. B. et al. (1993), Anwendung von Baclofen zur Behandlung affektiver Störungen bei alkoholabhängigen Patienten. Drug and Alcohol Dependence 33, S. 157–163.
90 alkoholabhängige Patienten mit sekundären affektiven Störungen (Angst, Depression) wurden in vier Gruppen aufgeteilt. Die Patienten in der ersten Gruppe erhielten GABA B -Rezeptor-Liganden (Baclofen), die der zweiten Gruppe Diazepam, die der dritten Gruppe Amitriptylin und die der vierten Gruppe ein
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