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Das Engelsgrab

Das Engelsgrab

Titel: Das Engelsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht zu fürchten brauchst.«
    »Warum nicht?«
    »Weil du sie nicht allein verbringen wirst. Suko und ich werden bei dir sein.«
    »Ohhh - auch hier im Zimmer?«
    »Zumindest hier in der Wohnung, wenn du möchtest, Toby.«
    »Ja, das wäre super. Dann… dann«, er war ganz aufgeregt. »Dann sieht ja alles schon super aus.«
    »Das weiß ich nicht. Zuvor müssen wir noch den Friedhof finden, denn bis zum Anbruch der Dunkelheit haben wir viel Zeit. Leider wissen wir beide nicht, wo wir suchen müssen. Ich kenne in London keinen Friedhof mit diesem Namen, aber ich bin sicher, dass wir ihn finden werden.«
    »Wollen Sie denn alle hier in London absuchen?«
    »Nein, aber ich kann jemanden anrufen, der Bescheid weiß. Es gibt da so etwas wie eine Friedhofsverwaltung. Und die Leute dort müssten eigentlich mehr wissen.«
    »Das kann ja sein.«
    »Wenn Sie telefonieren möchten, das können Sie im Wohnzimmer«, bot Lilian an.
    »Nein, ich nehme mein Handy.« Nach diesem Satz stand ich auf und ging in den kleinen Flur, weil ich mit meiner Telefoniererei keinen stören wollte.
    Von Glenda Perkins ließ ich mir die entsprechende Telefonnummer heraussuchen, und sie erhielt auch einen kurzen Bericht von dem, was bisher geschehen war. Leider kannte sie auch keinen Friedhof mit dem entsprechenden Namen. So blieb mir nichts anderes übrig, als den offiziellen Weg einzuschlagen.
    Ein paar Minuten später hatte ich einen Mitarbeiter vom Amt in der Leitung. Er sprach bereits mit einer Grabesstimme oder hörte sich an, als wollte er mir irgendwelche Särge verkaufen. Als er dann meinen Wunsch hörte, sagte er zunächst einmal nichts und schnaufte nur.
    »Haben Sie mich nicht verstanden?« fragte ich.
    »Doch, das schon. Nur frage ich mich, ob Sie wirklich ein Polizist sind. Einen Friedhof der Gerechten oder einen der Kinder, den gibt es hier nicht.«
    »Dann möchte ich Ihren Vorgesetzten sprechen«, erklärte ich mit scharfer Stimme.
    »Gut, ich verbinde.«
    Der Vorgesetzte hieß Bonnard und fragte mit der schneidigen Stimme eines Versicherungsvertreters: »Was kann ich für Sie tun?«
    Ich erklärte es ihm. Ich rechnete nicht damit, Glück zu haben, doch auch Geisterjäger irren, denn ich bekam eine Antwort, hörte zuvor aber ein Lachen. »Dieser Friedhof existiert nicht unter dem Namen, den Sie mir genannt haben. So heißt er im Volksmund.«
    »Ich freue mich, dass Sie ihn kennen, Mr. Bonnard.«
    »Kennen ist zuviel gesagt. Ich weiß zumindest, wo Sie ihn finden können.«
    »Damit wäre mir sehr geholfen.«
    »Etwas außerhalb der Stadt. Zwischen Wembley und Stanmore. Wir haben ihn praktisch ausgemustert. Er steht nicht mehr auf der Liste für Beerdigungen. Allerdings möchten wir ihn nicht ganz aus den Augen lassen, denn er könnte auch so etwas wie ein Kulturgut werden. Man müsste ihn dann unter Denkmalschutz stellen lassen. Die beiden Namen trägt er eigentlich zu Recht. Dort sind sehr viele Kinder beerdigt worden, die bei Bombenangriffen damals im Zweiten Weltkrieg umkamen. Deshalb wohl dieser volkstümliche Name.«
    »Sehr gut, Mr. Bonnard. Wenn Sie mir jetzt noch erklären könnten, wie ich fahren muss, um den Friedhof zu finden, wäre wirklich alles perfekt.«
    »Das ist ganz einfach, wenn man es weiß, und zu den Wissenden zählen Sie gleich auch, Mr. Sinclair.«
    Ich verdrehte die Augen, als ich die Antwort gehört hatte, hielt mich jedoch mit einem Kommentar zurück und hörte anschließend sehr gut zu. In Wembley kannte ich mich zwar einigermaßen aus, leider nicht in der weiteren Umgebung. So war ich froh, die Beschreibung geliefert zu bekommen. Ich bedankte mich entsprechend und war sicher, dass dieser Mr. Bonnard um einige Zentimeter wuchs. Drei Augenpaare schauten mich neugierig an, als ich das Kinderzimmer betrat und an der Tür stehen blieb.
    »Erfolg gehabt?« fragte Suko.
    »Ja, wir können fahren.«
    »Dann gibt es den Friedhof?« rief Toby Cramer und jubelte beinahe.
    »In der Nähe von Wembley.«
    »Das ist aber weit weg.«
    »Wir fahren trotzdem.«
    Mrs. Cramer war besorgt. »Wollen Sie Toby denn mit auf den Friedhof nehmen?«
    »Nein, da brauchen Sie keine Sorge zu haben. Mein Freund und ich werden uns dort umschauen. Anschließend kommen wir wieder zu Ihnen hier zurück, und wir werden auch bleiben, das haben wir Ihnen ja versprochen. Toby wird in der Nacht nicht allein sein. Da mag der Vollmond noch so scheinen wie er will.«
    Sie legte einen Arm um die Schultern ihres Sohnes. »Sie glauben gar nicht,

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