Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler

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Jakarta. Er suchte sich ein Zimmer im nächsten Hotel mit WiFi-Verbindung und der Möglichkeit, einen Laptop zu leihen, dann rief er Selma wieder an.
    »Mir ist völlig egal, ob wir mit dem Ort richtig liegen oder nicht«, sagte Sam. »Ich muss ihn Rivera nur glaubwürdig verkaufen und ihn überzeugen können, dass wir uns treffen müssen.«
    »Ich könnte irgendwelche Beweise produzieren. Wendy könnte mit Photoshop einiges …«
    »Nur als letzte Möglichkeit.« Sam sah auf die Uhr. »Wir nehmen uns sechs Stunden Zeit, um alles durchzugehen, was wir haben. Wenn wir nicht weiterkommen, folgen wir Ihrem Plan. Gehen wir ihn noch mal kurz durch: Orizaga verschwand vermutlich, um Chicomoztoc zu suchen. Ist er auf Sumatra geblieben?«
    »Das wissen wir nicht.«
    »Er und Blaylock hatten beide ein besonderes Interesse an dem Maleo. Orizaga hatte erklärt, wenn er einen ›Brutplatz großer Vögel‹ fände, wisse er, dass er auch Chicomoztoc gefunden habe. Er muss damit den Maleo gemeint haben, einverstanden?«
    »Davon kann man wohl ausgehen.«
    »Wo trifft man diese Vögel an?«
    »Sie stehen auf der Liste gefährdeter Arten. Sie leben ausschließlich auf den Inseln Sulawesi und Buton.«
    »Und wie war das vor fünfhundert Jahren?«
    »Keine Ahnung.«
    »Pete und Wendy sollen mal eine Liste von Vogelexperten zusammenstellen, die auf den Maleo spezialisiert sind.«
    »Wir wissen doch noch nicht einmal, ob es so etwas überhaupt gibt. Erkundigen Sie sich nach Brutplätzen, nach Orten, wo sie in großer Zahl anzutreffen sind, nach Wegen und Routen, die die Vögel möglicherweise bei ihren Wanderungen benutzen … okay, zurück nach Sulawesi: Dort lebten die Madagassen, ehe sie nach Madagaskar auswanderten, und wir haben Blaylocks Auslegerboot auf Madagaskar gefunden. Das wären zwei Punkte, die für Sulawesi sprechen. Was wissen wir darüber, wie es vor dem sechsten Jahrhundert auf Sulawesi ausgesehen hat?«
    Sam hörte das Rascheln von Papier. Selma sagte: »Menschliche Siedlungen lassen sich schon dreißigtausend Jahre vor Christus nachweisen. Die Insel soll einst Teil der Festlandbrücke zwischen Australien und Neuguinea gewesen sein …«
    »Aber wie sieht es in jüngerer Zeit aus?«, fragte Sam.
    »Soweit ich in den letzten Tagen feststellen konnte, gibt es bis zum sechzehnten Jahrhundert, als die Portugiesen dort landeten, nur wenige Zeugnisse.«
    »Was ist mit Sprache oder Kunst? Gibt es irgendwelche Ähnlichkeiten mit den Azteken oder Blaylocks Ur-Azteken?«
    »Wendy ist gerade auf der Suche, aber wir haben das gleiche Problem: Sulawesi besteht aus Tausenden Quadratkilometern Regenwald, erloschenen Vulkanen und sonst nicht viel. Es gibt Regionen auf dieser Insel, die nie erforscht wurden. Außerdem findet man dort kaum Internet und noch weniger Online-Kunstsammlungen. Wenn wir ein paar Wochen Zeit hätten …«
    »Haben wir nicht. Geben Sie sich einfach nur Mühe. Wenn Sie irgendetwas finden, das auch nur entfernt aztekisch aussieht oder klingt, markieren Sie es.«
    »Sam, Sie müssen auch mal Luft holen.«
    »Erst wenn ich Remi zurückhabe. Kehren wir zu dem Auslegerboot zurück. Sie haben den Laborbericht. Frischen Sie mein Gedächtnis auf: Was wissen wir über das Baumaterial, das dafür verwendet wurde?«
    »Das Holz des Zibetbaums. Wir wissen, wo er heute gedeiht. Ich versuche herauszukriegen, wo diese Bäume möglicherweise vor dem sechsten Jahrhundert vorkamen. Das betrifft auch alles andere – den Gummibaum, die Pandanblätter, die Gebang-Palme …«
    »Lassen Sie mich raten: Auf diesem Gebiet gibt es auch nicht allzu viele Experten, oder?«
    »Ich habe jedenfalls keinen gefunden.«
    »Was ist mit Blaylocks Briefen?«
    »Wir haben sie alle entschlüsselt. Solange nicht noch ein zweiter verborgener Code hinter dem ersten existiert, gibt es dort nichts Neues. Das trifft auch auf sein Tagebuch zu. Was ist mit den Briefen an Constance, die Sie auf der Shenandoah gefunden haben?«
    »Die sind nicht verschlüsselt. Die ersten beiden Briefe behandeln seine Reise zur Sundastraße. Der letzte wurde wahrscheinlich geschrieben, kurz bevor er starb. Sie können ihn lesen, wenn wir nach Hause kommen. Er gesteht Constance, er wünsche sich, er könne in die Heimat zurückkehren, um sie zu heiraten.«
    »Wie traurig. Was ist mit der Maleo-Figur, die Sie gefunden haben?«
    »Sie könnte aus Smaragd oder Jade oder aus irgendeinem anderen Edelstein bestehen, den ich nicht kenne. Ich suche mal nach Mineralen, die man auf