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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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schwang nach unten. Sam fing sie auf und ließ sie dann langsam herunter. Er erhob sich auf die Zehenspitzen und warf einen Blick in die Öffnung.
    »Eine Zwischendecke«, stellte er fest.
    »Sie verläuft in die richtige Richtung.«
    Sam stemmte Remi durch die Luke, dann machte er einen Klimmzug und folgte ihr. Auf Händen und Knien krochen sie nach achtern.
    »Ich glaube, jetzt befinden wir uns genau über den Kohlebunkern«, sagte Sam irgendwann.
    Nach drei weiteren Metern meldete Remi: »Gleich kommt die nächste Trennwand.«
    Sie hielten an. Das Geräusch von Remis Fingern, die die Trennwand abklopften und untersuchten, war in dem niedrigen Kriechraum deutlich zu hören.
    Klick.
    »Heureka«, sagte sie. »Die nächste Klappe.«
    Sie schlängelte sich durch diese Öffnung und verschwand außer Sicht. Sam hörte das metallische Dröhnen, als ihre Füße auf Stahl trafen. Er kroch zur Luke. Unmittelbar vor ihm befand sich eine Strebe. Er ergriff sie und zog sich daran nach draußen.
    Sie standen auf einem Laufsteg, der mit einem Geländer gesichert war. Also traten sie an seinen Rand und leuchteten mit ihren Stirnlampen nach unten. Maschinen, Stahlstreben und Rohre wurden aus dem Dunkel gerissen.
    Sie tasteten sich über den Laufsteg zur hinteren Trennwand, wo sie eine kurze Leiter fanden, die ebenfalls zu einer Luke führte. Sobald sie durch diese Luke geklettert waren, fanden sie sich in gebückter Haltung im hinteren Frachtraum wieder, der knapp einen Meter fünfzig hoch war.
    Sam ließ den Lichtstrahl seiner Lampe umherwandern, während er sich zu orientieren versuchte. »Wir befinden uns genau unter der Offiziersmesse. Es muss noch eine weitere …«
    »Ich hab sie gefunden«, rief Remi aus einigen Schritten Entfernung.
    Sam drehte sich um und sah sie vor einer herabhängenden Deckenluke stehen. Sie grinste. »Ein raffinierter Hund, dieser Sultan«, sagte sie. »Meinst du, das war für einen Harem bestimmt?«
    »Zutrauen würde ich es ihm.«
    Sam kam in geduckter Haltung herüber und faltete die Hände zu einer Steighilfe zusammen. »Rauf mit dir.«

    Nach einer kurzen Kletterpartie zum darüber liegenden Deck standen sie in einem etwa zehn Meter langen Korridor. Hinter ihnen ragte der dritte Mast der Shenandoah, der Besan, in die Höhe. Auf der Steuerbordseite des Korridors befanden sich fünf Türen. Sie gehörten wahrscheinlich zu den Unterkünften der Offiziere.
    Sam versuchte sein Glück an der ersten Tür. »Die Toilette«, flüsterte er.
    Nacheinander öffneten sie die restlichen Türen. Der zweite und der dritte Raum waren leer, jedoch nicht der vierte und der fünfte. In jeder der Kojen befand sich ein Skelett, das auf dem Rücken lag.
    »Lebendig begraben«, murmelte Remi. »Mein Gott, ich frage mich, wie lange es wohl gedauert hat.«
    »Egal wie lange, es muss grässlich gewesen sein.«

    Am Ende des Korridors wandten sie sich nach rechts, gingen durch eine weitere Türöffnung und gelangten in den an Backbord gelegenen, zum Vorderschiff führenden Korridor. Hinter mehreren Türen auf einer Seite befanden sich weitere Mannschaftsunterkünfte. Eine einzelne Tür auf der anderen Seite gehörte zur Offiziersmesse.
    »Möchtest du einen Blick hineinwerfen?«, fragte Sam.
    »Nicht unbedingt. Es dürfte dort nicht viel anders aussehen.«
    »Dann müssen wir nur noch einen Raum überprüfen.«
    Sie machten kehrt. Ein paar Schritte nach achtern gewahrten sie eine massive Eichentür mit schweren schmiedeeisernen Scharnieren und einer nicht weniger wuchtigen Klinke.
    »Die Kapitänskajüte«, sagte Sam beinahe feierlich.
    »Mir klopft das Herz bis zum Hals.«
    »Meins ebenfalls.«
    »Du oder ich?«, fragte Remi.
    »Ladies first.«
    Sam zielte mit seiner Stirnlampe über Remis Schulter, um ihr den Weg zu erhellen. Sie ging zur Tür, legte die Hand auf die Klinke und drückte sie nach kurzem Zögern nach unten. In Erwartung des obligatorischen Knarrens alter Scharniere waren sie vollkommen überrascht, als die Tür geräuschlos aufschwang.
    Aus ihren Recherchen wussten sie, dass die Grundfläche der Kapitänskajüte auf der Shenandoah etwa siebeneinhalb Quadratmeter betrug: drei Meter mal zwei Meter fünfzig. Verglichen mit den Kammern der Offiziere und vor allem mit den Schlafräumen der Mannschaft war das geradezu luxuriös.
    Sam und Remi entdeckten ihn gleichzeitig.
    Unmittelbar vor ihnen, mit dem Gesicht zu den vier längs unterteilten Heckfenstern, stand ein Schaukelstuhl. Über die Lehne ragte ein

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