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Das Erbe der Carringtons

Das Erbe der Carringtons

Titel: Das Erbe der Carringtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Schmidt
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leise.
    Ariana
und Nadira schnaubten verächtlich. „Nein, und egal, was passiert, ruf auf
keinen Fall einen Arzt oder Krankenwagen“, sagte Ariana in einem eindringlichen
Tonfall.
    „Und
erzähle niemandem von dem, was du gehört hast“, fügte Nadira hinzu. „Wir werden
alles später erklären.“
    Ariana
nickte zustimmend. „Wenn wir mit Sarah zurück sind.“
    Selina
seufzte, nickte aber auch. Sie wollte noch fragen, in welcher Art von Gefahr
sich Sarah befand, hörte in dem Moment aber die Haustür und Julians Stimme von
unten.
    „Wir
müssen los“, rief Ariana und rannte aus dem Zimmer, gefolgt von Nadira, die ihr
zum Abschied aufmunternd zulächelte.
    Als
die beiden außer Sichtweite waren, ließ Selina sich in den Sessel an Damiens
Bett fallen. War es richtig gewesen, sie gehen zu lassen, ohne auf eine
Erklärung zu bestehen? Hätte sie mit ihnen gehen sollen, um Sarah zu helfen?
Nadira hatte sie angerufen, weil sie jemanden brauchten, der sich um Damien
kümmerte, und sie konnte ihn in seinem Zustand auf keinen Fall alleinlassen.
Das würde Sarah genauso sehen, oder? Aber Sarah war in Gefahr! Sollte sie nicht
zumindest die Polizei rufen? Selina erinnerte sich an das Gespräch zwischen
Ariana und Nadira. Sollte sie einem Polizisten sagen, dass sie Angst um ihre
Freundin hatte, weil Bekannte, die von Gestaltwandlern und Hexen redeten,
behaupteten sie sei in Gefahr? Da könnte sie sich gleich selbst einliefern
lassen! Nein, bevor sie wusste, was wirklich vor sich ging, konnte sie
niemandem davon erzählen.
    Seufzend
nahm sie ein feuchtes Tuch, das auf dem Nachttisch lag, um Damiens fiebrige
Stirn damit abzutupfen. Sich um ihn zu kümmern, war das Wichtigste. Für Sarah
konnte sie im Moment nichts tun. Sie musste darauf vertrauen, dass die anderen
wussten, was sie taten und ihre beste Freundin heil zurückbrachten. Bis dahin
würden ihre Fragen warten müssen.
    Selina
legte das Tuch weg und betrachtete Damien. So hatte sie sich ihr nächstes
Wiedersehen nicht vorgestellt. Aber er hatte nach ihr gefragt. Das war
zumindest etwas. Von allen Menschen, die er kannte, wollte er sie bei sich
haben, wenn es ihm nicht gut ging. Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die
Stirn. Dann nahm sie seine Hand in ihre und lehnte sich zurück.
    „Egal
was passiert ist und vor sich geht, zusammen schaffen wir das“, versprach sie
ihm und drückte seine Finger sanft. „Genau wie damals, als wir klein waren.“
Sie blickte gedankenverloren in die Ferne. „Erinnerst du dich, wie du nicht von
meiner Seite gewichen bist, als ich Windpocken hatte? Es hat dich nicht einmal
interessiert, dass es ansteckend war. Deine Mutter konnte dich auch nicht von
mir fernhalten. Mama hat mir oft davon erzählt, wenn ich später krank war. Sie
meinte, du hättest die roten Punkte auf meinem Körper so finster angesehen,
dass sie sich gewundert hat, dass du sie damit nicht vertrieben hast.“ Sie
lächelte. „Du warst immer für mich da, jetzt werde ich für dich da sein.“

    Ryan
parkte und sah zu der Adresse, die Sarah ihm gegeben hatte. Das Gebäude war ein
älteres Herrenhaus und lag direkt am Meer einer der beliebtesten Wohngegenden
Lunadars. Was machte sie denn hier? Er schob den Gedanken beiseite. Er hatte
wichtigere Fragen und nicht nur ein paar, sondern eine Unmenge. Sarah war nicht
nur eine Hexe, sondern lebte laut Hans auch ein interessantes und gefährliches
Leben. Nach allem, was er von seinem Freund erfahren hatte, machte sich Ryan
wieder mehr Sorgen um Sarah, als um die Tatsache, dass sie eine Hexe war. Hans
war nicht der Einzige, der Sarah die letzten Tage über beobachtet hatte. Seinen
Berichten zufolge war er bei mehr als einer Gelegenheit einem jungen Mann
begegnet, der Sarah verfolgte und ihr später gegen Lorraine und den Lunar
geholfen hatte. Bei dem Gedanken daran, wurde es Ryan mulmig. Ein Mann
beobachtete seine Freundin ständig, und Ryan hatte keine Ahnung, welche
zwielichtigen Gründe der Kerl dafür hatte. Dass Sarah ihn kannte und er ihr
geholfen hatte, machte die Sache kaum besser. Aber das war nicht mal das
Schlimmste. Außer dem mysteriösen Unbekannten war auch noch eine Gruppe von
Dämonen auf Sarahs Fersen. Hans und der Fremde hatten sich ihnen abwechselnd
angenommen, als hätten sie ein unausgesprochenes Abkommen geschlossen. Ryan
wünschte sich, sein Freund wäre dabei auf die Idee gekommen, den Fremden zu
fragen, was seine Motive waren. Aber das war offensichtlich zu viel verlangt.
Ryan hatte ihn

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