Das Erbe der Carringtons
Manipulationen widerstehen kann?“
Er drehte sich um, öffnete sein Hemd und ließ es so weit seinen Rücken hinunterrutschen,
dass sie seine Tattoos sehen konnten. „Die haben magische Schutzzauber integriert“,
erklärte er, zog das Hemd wieder hoch und ging zu seinem Auto, das ein paar
Schritte weiter stand. Er öffnete den Kofferraum und das Geheimfach darin, in
dem er Waffen und andere, nützliche Dinge verstaute.
Als
die drei einen Blick hineinwarfen, stieß Julian einen Pfiff aus. „Da hat wohl
jemand zu viel Supernatural geschaut“, stellte er fest, was die Mädchen
schmunzeln ließ.
Halbherzig
lächelnd zuckte Ryan mit den Achseln. „Als Jäger wurde ich schon ausgebildet,
bevor es die Serie gab.“ Nach dem Tod seiner Mutter hatte er die meiste Zeit
bei seinen Großeltern verbracht, aber sein Vater war oft vorbeigekommen, um ihn
zu trainieren.
„Du
bist also ein richtiger Jäger für Übernatürliches?“, hakte Ariana nach und
musterte ihn von oben bis unten.
„Ja,
aber ich jage nur das Böse, nicht alles Übernatürliche“, stellte er klar.
„Gut,
sonst hätten wir dich auf keinen Fall mitgenommen“, erwiderte Julian.
„Wir
gehen also zusammen?“, fragte Ryan. „Ich würde euch sowieso folgen.“
Ariana
schmunzelte. „Dann bleibt uns ohnehin keine Wahl, oder?“
„Gute
Entscheidung“, stimmte Ryan ihr zu, bevor er Waffen aus dem Kofferraum holte,
um sich und die anderen damit auszustatten. Er wusste nicht, wo sie hinfuhren
und ob sie dort Gelegenheit dazu hätten. Nach kurzem Überlegen hielt er Ariana
seinen mit magischen Symbolen ausgestatteten Dolch entgegen. Der Rotschopf war
klein und sah von allen am schwächsten aus. Sie konnte bestimmt jede Art von
Hilfe gebrauchen, falls es zu einem Kampf kommen würde.
Ariana
betrachtete den Dolch und schüttelte ihren Kopf. „Ein normales Messer tut es
bei mir auch. Ich bin Beraterin. Magie funktioniert bei mir sowieso nicht“,
erklärte sie.
Dann
waren die Gerüchte über Berater wahr, dachte Ryan. Sie waren wirklich gegen
Magie immun. Das könnte in einer Auseinandersetzung mit Hexen nützlich sein. Er
nickte und gab Ariana ein normales Messer mit einer Halterung, die sie an ihrem
Gürtel befestigen konnte. Sie nahm es zaghaft, bedankte sich aber.
„Ich
hoffe, dass wir keine Waffen brauchen werden, aber es ist besser,
sicherzugehen“, sagte er. Als erstes würde er versuchen, Lorraine mithilfe des
Amuletts unschädlich zu machen. Das behielt er jedoch für sich. Der blonden
Hexe traute er nicht.
Als
er Julian seinen magischen Dolch geben wollte, schüttelte der ebenfalls seinen
Kopf. „Gestaltwandler. Falls es zu einem Kampf kommt, werde ich keine Hände
haben.“
„Okay“,
murmelte Ryan und versuchte, sein Unbehagen abzuschütteln, das durch die
Lehren seines Vaters ausgelöst wurde. Nur weil dieser davon überzeugt war, dass
Gestaltwandler unnatürliche Missgeburten waren, die ausgerottet werden mussten,
bedeutete das nicht, dass es stimmte!
Er
holte sich eine Pistole aus dem Kofferraum und steckte seinen Dolch selbst ein.
Die Hexe brauchte ihn sicherlich nicht und er traute ihr ohnehin nicht über den
Weg.
„Bedient
euch, falls ihr noch was mitnehmen wollt“, sagte er und beobachtete, wie Ariana
ein zweites Messer nahm und ein weiteres der Hexe gab.
„Magie
ist anstrengend, Ira“, sagte sie bestimmend. „Ich will nicht, dass du schutzlos
bist, falls du zu schwach zum zaubern sein solltest. Lorraine wird sauer auf
dich sein, wenn sie merkt, dass du uns gewarnt hast und sogar hilfst.“
Nickend
nahm die Blondine das Messer. Dann stiegen sie und Julian ins Auto. Als Ariana
ihnen folgen wollte, hielt Ryan sie zurück.
„Können
wir der Hexe trauen?“, fragte er leise.
„Auf
jeden Fall“, beteuerte sie. „Mich kann sie nicht magisch manipulieren, du
kannst mir also glauben.“
Ryan
hoffte, dass sie recht hatte.
10. Das
Ritua l
Das
erste, das Sarah wahrnahm, als sie aufwachte, war ihr hämmernder Schädel. Es
fühlte sich schlimmer an als ihre letzte Migräne. Sie versuchte, sich an den
Hinterkopf zu fassen, konnte ihre Arme aber nicht bewegen. Dann fiel ihr wieder
ein, was passiert war. Sie war zu der Adresse teleportiert, die ihr Julian
gegeben hatte. Dort hatte sie seinen Namen gerufen und Schritte hinter sich
gehört. Sie war dabei gewesen sich umzudrehen, als sie etwas am Kopf getroffen
hatte. In Sekundenschnelle war ihr schwarz vor Augen geworden. Kein Wunder,
dass ihr Schädel
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