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Das Erbe der Carringtons

Das Erbe der Carringtons

Titel: Das Erbe der Carringtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Schmidt
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Mädchen gut
behandelt wurde und auch dass sie keine Betrügerin war, die sich bei der
Familie einschleichen wollte. Um das Letztere brauchte Madelaine sich keine
Sorgen zu machen. Ein Blick genügte, um zu sehen, dass Sarah eine Carrington
war. Sie hatte die typischen, grünen Augen, gepaart mit dunkelbraunen Haaren
und sah ihrer Mutter zum verwechseln ähnlich. Alina hatte genügend Fotos von
Amanda gesehen, um das beurteilen zu können.
    Als
die Tür aufging, wurde Alina aus ihren Gedanken gerissen und starrte Sarah an.
Sie sah total verändert aus, mit ihrem schicken silbernen Kleid und der
Hochsteckfrisur. Alina stieß einen Pfiff aus.
    „Du
hast dich ja ganz schön herausgeputzt, in der kurzen Zeit.“ Sie selbst hatte
sich nicht umgezogen. Sich ihren Verwandten anzupassen, hatte sie schon vor
Jahren aufgegeben. Die, die ihr etwas bedeuteten, interessierte es nicht, was
sie trug, der Rest war ihr egal. Als rebellierender Teenager hatte sie sogar
versucht, sich bei Familienfeiern so skandalös wie möglich zu kleiden. Mit
ihren dunklen Jeans und ihrer weinroten Bluse, sah sie heute, im Vergleich zu
damals, sogar extrem konservativ aus.
    „Zu
schick?“, fragte Sarah und betrachtete Alinas Outfit.
    „Nein,
hier kann man gar nicht schick genug sein“, erwiderte Alina mit einem bitteren
Lachen. „Deshalb habe ich es auch schon lange aufgegeben.“ Sie zwinkerte ihr zu
und grinste, bevor sie den Flur hinunter deutete und loslief.
    „Was
ich anhabe ist also okay?“, hakte Sarah nach, als sie zu Alina aufschloss.
    „Von
mir aus kannst du anziehen, was du willst und die, die das anders sehen, sind
es nicht Wert, dass du versuchst, ihnen zu gefallen“, erläuterte Alina. Früher
oder später würde Sarah das auch merken, aber ihr gleich ein paar Tipps zu
geben, konnte nicht schaden. Vielleicht würde sie ihr dadurch einiges ersparen,
das sie selbst auf die harte Tour gelernt hatte.
    „Du
meinst damit Hilda?“, wollte Sarah wissen.
    „Zum
Beispiel“, erwiderte Alina. „Hier gibt es noch einen Haufen anderer Snobs, aber
Hilda ist die Schlimmste. Sie ist die älteste Schwester unserer Mütter, hat
aber so gut wie nichts mit ihnen gemeinsam.“
    „Dann
bist du also meine Cousine?“
    Alina
starrte sie überrascht an. „Das wusstest du nicht?“
    „Nein,
ich hatte bis gestern keine Ahnung, dass ich noch Verwandte habe und bis vor
ein paar Wochen wusste ich nicht mal, dass ich eine Hexe bin.“
    „Im
Ernst?“
    „So
habe ich wahrscheinlich auch geschaut, als mir klar wurde, dass Magie real
ist“, sagte Sarah und deutete auf Alinas Gesicht, was diese zum Lachen brachte.
Sie mochte Sarah schon jetzt.
    „Wenn
du Fragen hast, kannst du jederzeit zu mir kommen“, bot sie an.
    „Wie
lange bist du denn hier?“, fragte Sarah.
    „Ein
paar Tage, wieso?“ Sie hatte vor so lange zu bleiben wie Sarah. Sie konnte sie
hier nicht alleinlassen. Länger würde sie aber auf keinen Fall bleiben.
    „Nur
so… wenn du alle meine Fragen beantworten willst, brauchen wir Monate, oder
sogar Jahre.“
    Alina
lachte erneut und hakte sich bei Sarah ein. Sie hatte das Gefühl, dass sie mit
ihr noch jede Menge Spaß haben würde. Vielleicht würden Familienfeste ab jetzt
nicht mehr unerträglich werden.

    Beim
Essen bestand Alina darauf, bei Sarah zu sitzen. Jemand hatte schicke
Namenskärtchen gemacht und dafür gesorgt, dass Alina am anderen Ende des
Tisches platziert war. Ihre Cousine schien das nicht zu interessieren. Sie
setzte sich neben Sarah, nahm Hildas Kärtchen, das vor ihr stand, fuhr mit
ihrem Finger über den Namen und stellte es zurück auf den Tisch. Als Sarah es
betrachtete, sah sie, dass nun Alina Carrington darauf stand. Sie schmunzelte.
Sie mochte Alina und das nicht nur, weil diese es sich in den Kopf gesetzt
hatte, sie zu beschützen.
    Als
Hilda auftauchte und eine Szene machte, zuckte Alina nicht einmal mit der
Wimper, sondern ignorierte sie. Hilda schien das noch mehr aufzuregen, aber
dann befahl ihr eine autoritäre Stimme, sich wieder einzukriegen und irgendwo
hinzusetzen. Sarah blickte zum Kopf des Tisches, wo eine kleine Frau mit weißen
Haaren stand, die auf den ersten Blick alt und schwächlich wirkte, es aber mit
Sicherheit nicht war. Alle Gespräche im Raum waren verstummt, als sie
gesprochen hatte, und sogar Hilda war ohne ein weiteres Wort davongeeilt. Sarah
vermutete, dass die ältere Frau das Sagen hatte und das nicht nur, weil sie die
Älteste war. Kaum hatte sie den Gedanken beendet, bemerkte

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