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Das Erbe der Carringtons

Das Erbe der Carringtons

Titel: Das Erbe der Carringtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Schmidt
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sie, wie die Frau
direkt zu ihr blickte und zufrieden lächelte.
    „Ich
glaube, Eleonora mag dich“, flüsterte Alina.
    Sarah
drehte sich zu ihr und sah sie fragend an. „Sie kennt mich doch gar nicht.“
    Alina
lachte amüsiert. „Glaub mir, Uroma kennt dich vermutlich schon besser als du
dich selbst.“
    Bevor
Sarah nachhaken konnte, stand eine Frau mittleren Alters auf und hob ihr Glas.
Nachdem sie alle begrüßt hatte, widmete sie sich Sarah. Sie hieß sie in der
Familie willkommen, beteuerte, wie sehr sie sich freue, Amandas Tochter
kennenzulernen und dass sie es kaum erwarten könne, mehr über sie zu erfahren.
Sarah glaubte ihr kein Wort. Die Frau klang distanziert und alles andere als
erfreut. Dennoch bedankte Sarah sich höflich und versicherte, sich auch darauf
zu freuen, alle besser kennenzulernen. Danach wurde angestoßen und das Essen
gebracht. Sarah sank in ihrem Stuhl zurück und hoffte, nicht länger das Zentrum
der Aufmerksamkeit zu sein.
    „Diplomatisch“,
murmelte Alina leise. „Ich hätte es mir nicht verkneifen können, Ramona auf
ihre falsche Freundlichkeit hinzuweisen. Sie ist übrigens die älteste Cousine
unserer Mütter und kümmert sich um die Finanzen der Familie. Deshalb hält sie
sich für etwas Besonderes.“
    Sarah
schenkte Alina ein Lächeln und fragte sie leise über die Familie aus. Am Tisch
saßen mindestens 30 bis 40 Leute. Die meisten Frauen sahen sich ähnlich und
hatten die typischen Merkmale einer Carrington. Die anderen waren angeheiratet,
wie Alina berichtete. Sie kannte von jedem am Tisch den Namen und die
Lebensgeschichte. Nach einer Weile konnte Sarah sich kaum noch etwas merken und
alles verschwamm zu einer Masse an Informationen, über die sie den Überblick
verlor.
    „Keine
Sorge, niemand erwartet von dir, schon am ersten Abend alle Familienmitglieder
zu kennen und wenn doch, wen interessiert’s?“, sagte Alina in einem
aufmunternden Tonfall. Sarah war ihr erneut dankbar und hoffte, sie würde das
eines Tages genauso gelassen sehen können wie ihre Cousine.
    Nach
dem Essen, das ein Fünf-Gänge-Menü gewesen war und trotz Sarahs Nervosität sehr
gut geschmeckt hatte, schlug Eleonora vor, in den Salon zu gehen, wo sie sich
besser unterhalten konnten. Sarah wäre am liebsten auf ihr Zimmer gegangen und
hätte sich mit ihrem Handy im Bett verkrochen, um Ariana anzurufen, aber das
wäre unhöflich gewesen. Deshalb folgte sie den Anderen und versuchte die
nächste Stunde über eine Unmenge an Fragen zu beantworten, die ihr meist in
einem nicht allzu freundlichen Tonfall gestellt wurden. Zum Glück wich Alina
nicht von ihrer Seite und schaffte es mit ihrer unzensierten und forschen Art,
alle unfreundlichen Familienangehörigen früher oder später zu vergraulen.
    Als
Alina sie nach einer Weile, die sich wie eine halbe Ewigkeit anfühlte, aus dem
Raum führte, fühlte Sarah sich ausgelaugt und müde. Wie hielt Alina es nur
inmitten dieser Familie aus?
    „Jahrelange
Übung, ein dickes Fell und eine antrainierte Haltung“, antwortete diese mit
einem Lachen und Sarah bemerkte, dass sie die Frage laut gestellt hatte. „Du
wirst dich auch noch dran gewöhnen, und zum Glück wohnen wir nicht hier. Das macht
das Ganze erträglicher, glaub mir.“
    Überrascht
sah Sarah zu ihr. „Du lebst auch nicht hier?“
    „In
dem Irrenhaus? Keine Chance! Zum Glück hat meine Mutter das auch so gesehen und
ist mit mir, als ich fünf war, nach Nocterin geflüchtet“, antwortete Alina.
    „Nocterin?
Dann ist Madelaine deine Mutter?“, fragte Sarah.
    „Genau.
Sie wäre auch gern gekommen, um dich kennenzulernen, hatte dieses Wochenende
aber keine Zeit. Deshalb hat sie mich geschickt.“
    „Geschickt?“
    „Ja,
sie hat dich schließlich den Wölfen zum Fraß vorgeworfen, da wollte sie dir
jemanden zur Seite stellen“, erläuterte Alina. „Ich wäre natürlich sowieso
gekommen, nachdem ich von dir erfahren habe. Mama hat es mir aber gleich
nahegelegt.“
    Das
klang, als war Madelaine jemand, den sie eines Tages kennenlernen wollte,
dachte Sarah. Vielleicht war Alina nicht die einzige Carrington, wegen der es
sich gelohnt hatte, ihre Familie zu kontaktieren. Da hatte Ariana Glück gehabt,
andernfalls hätte Sarah ihrer Berater-Freundin gründlich die Meinung gesagt.
    „Ach
ja, meine Mutter hat mir noch was für dich mitgegeben. Es ist in meinem
Zimmer.“ Alina führte Sarah zu einem Raum, der gegenüber von ihrem lag. Dann
verschwand sie darin und kam einen Moment später mit

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