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Das Erbe der Carringtons

Das Erbe der Carringtons

Titel: Das Erbe der Carringtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Schmidt
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Angestellten setzen. Sarah konnte sich das vom Rest
ihrer Verwandten gut vorstellen, verstand es aber nicht. Die Küche war riesig,
hatte alles, was man sich wünschen konnte, sah schick und zugleich edel aus.
Die Köchin, die viel freundlicher war als die meisten Carringtons, servierte
ihnen, was sie am liebsten aßen. Als sie die Küche verließen, hatte Sarah das Gefühl,
beinahe zu platzen. Alina schien es nicht besser zu gehen.
    „Nach
dem Wochenende muss ich das alles wieder abtrainieren!“, beschwerte sie sich.
    Sarah
lachte, vermutete aber, dass es ihr nicht besser ergehen würde. Wahrscheinlich
würde Hans ohnehin darauf bestehen, wenn sie am Montagabend ihre nächste
Selbstverteidigungsstunde hatte. Das erinnerte sie an ihren Vorsatz, in ihrer
Freizeit joggen zu gehen.
    „Wie
wäre es, wenn wir ein paar Runden durch den Schlossgarten machen?“, schlug sie
vor.
    „Gute
Idee, vor allem weil wir noch ein paar Essen vor uns haben.“

    Nach
dem Laufen und einer ausgiebigen Dusche holte Sarah Alina ab. Zusammen gingen
sie in die Hexen-Küche, die sich im Keller befand. Sarah sah sich begeistert
um. Der Raum war riesig, mindestens dreimal so groß wie der im Haus ihrer
Mutter. Es gab eine Unmenge an Utensilien und Büchern, die fein säuberlich in
Regalen verstaut waren. Wie gewöhnlich stand ein großer Tisch in der Mitte, auf
dem man alles vorbereiten und nach Herzenslaune zaubern konnte.
    „Womit
fangen wir an?“, fragte sie begeistert.
    Alina
überlegte kurz, bevor sie auf Sarahs Hals deutete. „Am besten damit. Die muss
unbedingt aufgeladen werden.“
    Sarah
nahm die Kette, die sie vor Wochen mit Lorraine hergestellt hatte, in die Hand.
Sie hatte zwar bemerkt, dass sich die Farbe der Perlen nicht mehr an ihre
Kleidung anpasste, fand das aber nicht schlimm. Die Kette sah auch so gut aus
und das Wichtigste war, dass die Schutzzauber noch wirkten.
    „Ich
kann nur noch einen kleinen Rest von schützender Magie spüren. Das bringt dir
im Ernstfall überhaupt nichts“, fuhr Alina fort.
    Überrascht
blickte Sarah auf. „Ich dachte, Schutzzauber verlieren nur ihre Wirkung, wenn
sie benutzt werden.“
    Alina
nickte. „Richtig, du musst deine verbraucht haben.“
    Sarah
wollte ihr gerade mitteilen, dass das nicht der Fall war, erinnerte sich dann
aber an den Angriff. Eines von den Wesen hatte sie am Hals gepackt und kurz
darauf zischend wieder losgelassen. Zu dem Zeitpunkt hatte sie keine
Möglichkeit gehabt, darüber nachzudenken, was passiert war. Jetzt machte es
Sinn.
    „Die
Dämonen“, murmelte sie. „Die Kette hat wirklich funktioniert! Der Dämon, oder
was auch immer er war, hat sich die Hand verbrannt, als er mich am Hals gepackt
hat.“
    „Ein
Dämon?“, fragte Alina schockiert. „Gegen die meisten Dämonen brauchst du mehr
als ein Schutzamulett.“
    „Wem
sagst du das?“, entgegnete Sarah. Sie glaubte kaum, dass sie die Kreaturen mit
ihrer Kette hätte besiegen können.
    Alina
bedachte sie mit einem mitfühlenden Blick. „Ein Schutzamulett ist ein guter
Anfang. Es kann dir wertvolle Momente verschaffen, die dein Leben retten
können. Wir werden uns deins auf jeden Fall vornehmen, und nebenher kannst du
mir von der Auseinandersetzung erzählen.“
    Sarah
nickte und zog die Kette aus, während Alina zu den Regalen ging, einen
Hexenkessel holte und in der Mitte des Tisches auf eine Halterung stellte. Dann
schob sie etwas darunter, das, sobald sie zurückwich, anfing, lichterloh zu
brennen. Sarah starrte auf die Flamme. Sie hatte aufgrund Arianas Anweisungen
ein paar Mal versucht, Feuer heraufzubeschwören, aber nie mehr als qualmende
Finger hinbekommen.
    „Warst
du das? Ist Pyrokinesis deine Fähigkeit?“, wollte sie wissen.
    Alina
lachte. „Nein, Feuer heraufzubeschwören musste ich auf die harte Tour lernen
und es hat eine Weile gedauert, bis ich darin gut war.“
    Erleichtert
darüber, dass Alina es auch nicht gleich hinbekommen hatte, nickte Sarah. Das
gab ihr Hoffnung, dass auch sie es, mit ein bisschen Übung, eines Tages
schaffen würde. Dennoch, beim Gedanken, Flammen zu erzeugen, wurde es Sarah
mulmig. Ohne es zu wollen, stellte sie sich jedes Mal vor, was passieren würde,
wenn sie die Kontrolle darüber verlor. Wahrscheinlich war es nicht
verwunderlich, dass sie es noch nie geschafft hatte, welche heraufzubeschwören.
Sie traute sich nicht.
    „Wo
wir gerade bei magischen Fähigkeiten sind…“, sagte Alina und beendete den Satz
mit einer Handbewegung statt Worten.

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