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Das Erbe der Carringtons

Das Erbe der Carringtons

Titel: Das Erbe der Carringtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Schmidt
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zufrieden. Bisher war alles aufregend, geheimnisvoll,
enttäuschend, traurig, beängstigend oder gar gefährlich gewesen. Nun fühlte sie
sich endlich wieder so, als könnte sie relaxen und ihr Leben genießen.
Wahrscheinlich war es gut gewesen herzukommen.
    „Du
siehst nicht mehr so angespannt aus“, bemerkte Alina. „Ich glaube, es war eine gute
Idee, aus dem Schloss zu verschwinden.“
    „Auf
jeden Fall“, stimmte ihr Sarah zu, bevor sie sich den rötlichen Himmel ansah.
Die Sonne war am Untergehen und verschwand langsam hinter einer Burg, die auf
einem Hügel mitten in der Altstadt gebaut war.
    „Das
Sinclair Schloss“, informierte Alina sie. „Es ist das Älteste in Magijaria und
soll sehr mysteriös sein.“
    „Du
warst noch nie dort?“, fragte Sarah. Die Sinclairs waren neben den Carringtons
eine der Gründerfamilien Magijarias. Sie hatte angenommen, dass sich zumindest
deren Mitglieder alle kannten.
    „Nein.
Es herrscht eine ziemliche Rivalität zwischen den Carringtons, Sinclairs und
MacKennas. Nicht, dass mich das interessiert. Alle, die sich meinen
unausstehlichen Verwandten entgegenstellen, sind meiner Ansicht nach meine
Freunde“, verkündete Alina.
    Sarah
grinste. Etwas anderes hätte sie von ihrer Cousine auch kaum erwartet. „Aber
die Sinclairs sehen das nicht so?“, fragte sie.
    Alina
zuckte mit den Schultern. „Die jüngeren sind nett, aber die älteren würden eine
Carrington bestimmt mit einem Fluch belegen, wenn sie versuchen würde, ihr Heim
zu betreten.“
    Sarah
lachte, bemerkte dann aber Alinas ernsten Blick und verstummte. Sie drehte sich
zurück zu dem Schloss. Es sah zwar toll aus, aber sie wollte nicht herausfinden,
ob Alina mit dem Verfluchen recht hatte. Sie mochte historische Gebäude zwar,
aber dann doch nicht so sehr.
    Als
die Sonne verschwunden war und Straßenlaternen angingen, sprang Alina auf und
stellte sich vor Sarah. „Zeit ins Oz zu gehen.“
    Lächelnd
stand Sarah auf und folgte ihr zu einer Gasse, die den Hügel in Richtung
Sinclair Anwesen hinaufführte. Sie bogen mehrere Male ab und gingen von einem
Gässchen in das nächste. Sarah hatte keine Ahnung, wie Alina sich den Weg
merken konnte und überlegte, ob ein Teil des Oz Mysteriums vielleicht gar
nichts mit Magie zu tun hatte.
    „Ist
es noch weit?“, fragte sie, als sie plötzlich ein allzu bekanntes Gefühl
überkam. Die Haare in ihrem Nacken stellten sich auf. Sie runzelte die Stirn.
Anscheinend war es zu viel verlangt, einen Tag lang nicht beobachtet zu werden.
    Alina
drehte sich zu ihr, vermutlich, um ihr zu antworten, sah sich aber stattdessen
um. Sie spürt es auch , dachte Sarah, während sie versuchte, sich einen
Überblick ihrer Umgebung zu verschaffen. Sie standen in einer kleinen, düsteren
Gasse. Die umliegenden Häuser waren dunkel. Außer ihnen war kein Mensch zu
sehen.
    „Wir
müssen von hier verschwinden“, sagte Alina in einer leisen, eindringlichen
Stimme.
    „Okay“,
flüsterte Sarah beunruhigt. Dann landete etwas zwischen ihnen. Mit rasendem
Herzen versuchte sie, zu erkennen, wer oder was es war. Für einen Moment
erwartete sie, rot glühende Augen zu entdecken, die auf einen weiteren Teycra
Angriff hindeuten würden. Stattdessen bemerkte sie, dass was auch immer vor ihr
stand weder eine gebückte Haltung, noch ein dämonisches Aussehen hatte. Es war
ein Mann und er sah menschlich aus. Aber Menschen konnten nicht auf diese Weise
von oben herunter springen, oder? Vor allem nicht, wenn keine Balkone, sondern
nur Dächer in der Nähe waren. Während ihr Gehirn versuchte, die Konsequenzen
davon zu verarbeiten, landeten zwei weitere Gestalten auf dem Boden und
kreisten Sarah und Alina ein.
    „Lauf
so schnell du kannst“, rief Alina.
    Noch
bevor Sarah klar wurde, dass sie damit gemeint war, flogen die Neuankömmlinge
durch die Gasse und schlugen hart gegen Häuserwände. Alina kniete sich mit
einer eleganten Bewegung auf ihr linkes Bein, holte mit beiden Händen etwas aus
ihrem rechten Stiefel und schleuderte die länglichen Gegenstände in Richtung
zweier der Kreaturen. Sie explodierten in einer Staubwolke, bevor sie völlig
die Wand hinunterrutschen und auf dem Boden aufschlagen konnten. Sarahs Augen
weiteten sich. Sprachlos starrte sie ihre Cousine an. Dann spürte sie, wie sich
eine Hand von hinten um ihren Hals legte und sie gegen einen kalten, harten
Körper zog. Ein erstickter Schrei entwich ihr, der verstarb, als ihr die Luft
abgedrückt wurde.
    „Denk
nicht mal dran oder ich

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