Das Erbe der Carringtons
meinem Körper lösen
kann.“
„ Geistern ?
Und du bist am Leben?“, fragte Sarah irritiert und fühlte, wie sich ihr Schock
und die Traurigkeit, die sie gefühlt hatte, in Wut verwandelten.
„Es
geht dir gut! Und du jagst mir so einen Schrecken ein!“, beschwerte sie sich,
schnappte sich ein Kissen und warf es nach Alina, was aber nichts brachte, da
es durch sie hindurch flog und unsanft auf dem Boden landete.
„Sorry?!“,
entgegnete Alina kleinlaut. „Aber sieh es mal so, jetzt bist du wenigstens
hellwach.“
Sarah
starrte sie mit offenem Mund an. „Du kannst froh sein, dass ich dir in deinem
momentanen Zustand nicht den Hals umdrehen kann!“
„Hey,
das wäre aber kontraproduktiv. Schließlich hast du dich gerade noch gefreut,
dass ich am Leben bin“, erwiderte Alina.
Sarah
seufzte und ließ sich zurück auf ihr Bett fallen. Alina war unglaublich. „Du
hast Glück, dass du mich nicht zu Tode erschreckt hast“, beklagte sie sich.
„Und wo ist eigentlich der Rest von dir?“
„In
meinem Zimmer natürlich, meinen Rausch auskurieren.“
Sarah
schnaubte verächtlich und sah gen Himmel. Womit hatte sie das nur verdient?
Nach
dem morgendlichen Schock und der durchzechten Nacht, beschlossen die Cousinen,
den Tag ruhig angehen zu lassen. Sie verbrachten den Morgen im Bett - in Sarahs
um genau zu sein, da Alina noch nicht in ihren von Kopfschmerzen und Übelkeit
gequälten Körper zurück wollte – und unterhielten sich. Danach tauschten sie
das Mittagessen gegen einen magischen Anti-Hangover Trank aus und verbrachten
den Nachmittag auf einem mittelalterlichen Hexen-Markt, der diesen Sonntag auf
dem Carrington Anwesen stattfand. Sarah kaufte magische Zutaten, einen schicken
Gürtel mit einer Pentagramm-Schnalle und sah sich mit Alina ein paar Shows an,
bevor sie vor einer Auseinandersetzung mit einer Gruppe von MacKennas
flüchteten, die die Gründerfamilienrivalität zu wichtig nahmen. Daraufhin
mussten sie sich im Schloss nervige Kommentare von Carringtons anhören, von
denen Sarah die Vornamen weder wusste noch wissen wollte. Sie hatte
beschlossen, Alinas Ratschlag zu folgen und den Rest der Familie zu ignorieren.
Sie brauchte sie nicht und hatte genug von ihnen. Es war an der Zeit, nach
Hause zu gehen.
Nachdem
sie gepackt hatten, folgten sie ihren Reisetaschen, die Alina mithilfe ihrer
Telekinesis vor ihnen her schweben ließ. Sie hatten die Treppe zum
Ausgangsbereich fast erreicht, als plötzlich Hilda vor ihnen auftauchte.
„Wie
ich sehe, geht die verlorene Carrington schon wieder. Wie schade“, verkündete
die ältere Frau in einem beiläufigen Tonfall. „Hast du unsere Familie schon
genug ausgenommen?“
Sarah
betrachtete sie genervt und hielt Alina zurück. Sie konnte sich selbst
verteidigen. Bevor sie allerdings etwas erwidern konnte, hörte sie eine andere
Stimme.
„Du
musst Hilda entschuldigen, Sarah, sie ist leider, wie so oft, fehlinformiert.“
Sarah
drehte sich um und sah Eleonora Carrington auf sich zukommen. Ihr Blick war
jedoch auf Hilda gerichtet.
„Sarah
hat jede einzelne Zutat, die sie in unserer Hexenküche benutzt hat, ersetzt.
Sehr zu meinem Bedauern, wie ich hinzufügen möchte. Darüber hinaus hat sie uns
weder um Geld noch sonst etwas gebeten. Deine Verhaltensweise ist somit die
einzige, die unangebracht ist.“
Hilda
starrte ihre Großmutter mit einem finsteren Blick an. Sie öffnete ihren Mund,
schloss ihn aber gleich wieder und lief ohne ein weiteres Wort davon.
„Ich
hätte dafür bezahlt, das sehen zu dürfen“, sagte Alina mit einem breiten
Grinsen und strahlte Eleonora an.
Schmunzelnd
blickte Sarah von einer zur anderen und bemerkte zu ihrer Überraschung, dass
ihre Urgroßmutter ein Lächeln unterdrückte.
„Bei
deinem nächsten Besuch brauchst du nichts zu ersetzen, was du bei uns
verwendest“, sagte diese und fügte nach einem Moment beharrlich hinzu: „Ich
bestehe darauf“, als hätte sie Sarahs Gedanken gelesen und gewusst, dass sie
genau das vorhatte, sollte sie je wieder herkommen und noch einmal in der
Hexenküche arbeiten. Daraufhin kam Eleonora näher, nahm Sarahs Hand und legte
etwas hinein.
Sarah
drehte ihren Arm, um besser erkennen zu können, was es war. Ein Ring?
„Ja,“,
bestätigte Eleonora. „Mit dem Carrington Familiensiegel. Ab jetzt gehörst du
offiziell zur Familie.“
Schluckend
sah Sarah zu dem kleinen, silbernen Gegenstand zwischen ihren Fingern. Obwohl
sie beschlossen hatte, dass ihr außer Alina niemand in der
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