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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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gestohlen haben, nicht wahr? Der Lichtwurm ist das Schicksal, das Gewissen und die Gerechtigkeit.«
    König Cam hatte Mühe, seine Würde zu behalten. »Gerechtigkeit«, murmelte er, als sei ihm übel. »Ich soll ihm also zureden und ein Honorar versprechen, das er nicht ablehnen kann?«
    » Das überlassen wir Euch, König Cam. Wenn Ihr abreist und Euer Dieb winkt Euch hinterher, ist Dandoria zufrieden«, sagte Connor.
    Der König öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, doch Connor wurde ungeduldig. »Und nun bitte ich Euch zurück in die Halle. Es gibt heute frisches Obst und feine Pralinen. Genießt die Mahlzeit und vergesst nicht ... Ihr werdet leben und unbeschadet nach Dalven zurückkehren.«
    Als der König die Bibliothek verließ, stank der Raum durchdringend, und Bluma öffnete angewidert die Fenster.

13
     
    Wie attraktiv er noch ist. Wie seine blauen Augen glänzen. Wie sehr er Ceyda ähnelt.
    Aichame konnte sich an König Connor nicht sattsehen und rührte von den feinen Speisen kaum etwas an. Ihr Herz bebte heftig, sodass sie glaubte, jeder sähe ihr an, was in ihr vorging. Sie hatte Ceyda noch nichts von ihren Plänen gesagt und fragte sich, wie Connor das bewerkstelligen wollte, ohne einen Konflikt heraufzubeschwören, der Mittland erschütterte.
    Wiederholt fragte sie sich, ob sie das Richtige tat oder sich verhielt wie ein verliebtes Mädchen, das mit dem Herzen, aber nicht mit dem Kopf denkt.
    Doch die letzte Nacht hatte sie in ihrer Entscheidung bestärkt, und ganz nebenbei fühlte sie sich unverschleiert außerordentlich wohl. Schon der Gedanke, sich wieder hinter Leinen oder Seide verbergen zu müssen, erschien ihr unerträglich.
    König Rod Cam wurde von Connor persönlich zu einem Gespräch gebeten, was zwar in keiner Weise dem Protokoll eines Staatsbesuches entsprach, aber augenscheinlich niemanden sonderlich störte, sah man von Nj’Akish ab, der dem Tross mit misstrauischen Blicken folgt. Als Rod Cam zurückkehrte, wirkte er nervös und verschwitzt. Er setzte sich zu seinen Männern, von denen einer Aichame schon mehrfach aufgefallen war.
    Ein markanter Bursche, der versuchte, Ceyda nicht ununterbrochen anzustarren und dem dies nicht gelang. Seine Blicke knisterten richtiggehend, und auch Ceyda hatte das bemerkt und drehte, wenn Aichame hinschaute, errötend den Kopf weg, fühlte sie sich jedoch unbeobachtet, schenkte sie dem Mann – war das nicht der Meisterdieb? – glühende Blicke.
    Unwichtig! Wenn Rod Cam geht, nimmt er seinen Dieb mit nach Westen, und Ceyda wird ein paar schlaflose Nächte verbringen. Wird sie sowieso - und ich vermutlich auch.
    Ihre Gedanken kreisten wirr , und ihre Nervosität wuchs.
    König Cam rief den Dieb zu sich und redete aufgeregt mit ihm. Der Dieb beug te sich tief zu seinem König hinunter, und die langen Haare verbargen sein Gesicht, dann richtete er sich auf und wirktre, als habe er auf einen Skorpion getreten. Er sagte etwas, das niemand verstand, da in der Halle ein heiterer Lärm herrschte. Rod Cam gestikulierte und wirkte zornig. Dann begann das Gesicht des Diebes zu leuchten, er lächelte breit. Er nickte und ging zurück auf seinen Platz.
    Währenddessen hatte sich König Connor zu seinen Gästen begeben, Bluma zu seiner Rechten und den scheußlichen Zwergriesen zu seiner Linken. Der weißhaarige ehemalige Manndämon war nicht anwesend.
    Connor steckte Akish etwas zu, das Aichame als Rabbolohülse erkannte.
    Eine Nachricht? Warum erhält Akish eine Nachricht?
    Connor flüsterte mit dem König des Südens, und dieser kräuselte die Lippen, wobei er dankbar lächelte und mit dem Finger auf die Hülse klopfte, um gleich darauf daran zu ziehen und aus der engen Ummantelung zu fummeln.
    Connor drehte sich zu Bluma, sagte etwas, und dann fand sein Blick Aichame. Um seine Mundwinkel spielte ein Schmunzeln. Er wirkte völlig entspannt, was man von ihr nicht behaupten konnte. Am liebsten wäre sie zu ihm gegangen, um ihn zu fragen, was nun geschehen sollte. Wusste er, dass sie bei ihm bleiben wollte? Und wann würde sie es endlich Ceyda sagen, die nur noch Augen für den Dieb hatte?
    Es wurde gelacht, schon am frühen Mittag wurde Wein getrunken, die Soldaten und Wachen wirkten entspannter als am Tag zuvor, denn inzwischen wussten sie, dass dies ein zwangloses Treffen war, bei dem man Spaß hatte, aber kein Blut fließen würde. Das machte sie zwar unachtsam, aber worauf sollte man achten, wenn alle so fröhlich waren?
    Abgesehen von König Cam, der

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