Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum
gedeutet?«, fragte er und fuhr fort. »Ja, das habe ich, sonst wäret Ihr zornig wie Akish.« Er blickte auf und sah Trevor in die Augen. »Willkommen in Dandoria, Meisterdieb.«
» Es ist mir eine Ehre, König Connor«, gab Trevor zurück und verneigte sich.
Connor sagte: »Die Halle leert sich, auch König Cam bricht auf. Noch eine Weile, und wir können uns austauschen. Bis dahin wird meine beste Freundin Bluma sich um Euch kümmern.«
Die blonde Frau trat zu ihnen. »Kommt bitte mit mir. Wir haben einen hübschen Garten, in dem man Luft holen kann, um sich von dem Ärger zu erholen. Der König wird den Abmarsch seiner Gäste ... überwachen. Danach wird sich alles klären.«
Sie folgten Bluma.
Auf den Zinnen
Sie begegneten sich auf den Zinnen. Hier, hatte Bluma erklärt, halte sich König Connor am liebsten auf und hatte sich sogar eine Sitzecke errichten lassen, von der aus man über den Hafen und die Stadt blicken konnte. Da das Wetter angenehm war und kein Regen in Aussicht, wolle man sich her treffen, um zu beratschlagen.
Tatsächlich gab es einen Winkel, in dem man sich einigermaßen windgeschützt aufhalten konnte.
So etwas hatte Aichame noch nie gesehen, und auch Trevor war erstaunt über diese originelle Idee.
Connor bat alle, sich zu setzen und winkte den zwei Mägden, sie mit Wein, Bier oder Säften zu bedienen, was sofort geschah.
Er lehnte sich zurück und strich sich mit einer nahezu femininen Bewegung das Haar aus der Stirn.
» Ich möchte euch Egg T’huton vorstellen, ein Freund der Bücher und Schriften. Er hat die ganze Nacht gearbeitet und ist sehr müde. Bluma kennt ihr. Mein lieber Freund Drinúin hatte die Idee mit der Hinrichtung, an die wir uns besser nicht mehr erinnern. Auch Jamus Lindor kennen alle, die Frethmar Stonebrocks Buch gelesen haben. Er selbst wurde bekannt mit den Oden des Königs, der zu den Riesen ging. « Er wies auf die Neulinge. »Ich freue mich, dass Aichame Bint Fyral mit ihrer Tochter Ceyda zu Gast sind, und schließlich noch der Meisterdieb aus Loreon, Trevor Dar’ont. Darius Darken kann heute nicht hier sein. Er ist mit General Molgan und einer Handvoll Krieger an Bord einer schnellen Kogge nach Gidweg unterwegs. Das musste heute Morgen blitzschnell gehen, denn es gab keine Zeit zu verlieren. Sie sind seit vier Stunden auf See.«
Er lehnte sich lässig über die Brüstung und wies zum Meer.
»Dort fahren sie, vier Schiffe, jeweils zwei in andere Richtungen und, um ehrlich zu sein, ich bin froh, dass sie weg sind.«
» Ich auch«, sagte Jamus.
» Es hätte fehlschlagen können«, fügte Egg hinzu, der dunkle Ränder unter den Augen hatte.
» Es hat sich gelohnt, zumindest vorläufig«, sagte Connor. »Um auch unseren Gästen zu erklären, warum sie hier sind und was geschah, sollten wir alles zusammenfassen. Da ich kein großer Redner bin ...«
Bluma nippte an einem Mimosensaft und lächelte die Neulinge freundlich an. »Obwohl wir sie in Frieden einluden, kamen beide Könige in betrügerischer Absicht. Davon erfuhren wir durch Zufall. König Rod Cam brachte Trevor, seinen Meisterdieb mit, damit er die Routenbücher des Hafenmeisters stiehlt. So kann er seine Freibeuter gezielt ansetzen. Ich fürchte, ihn hat die Hinrichtung kalt gelassen und eher noch motiviert. Rod Cam wusste allerdings nicht, dass Trevor sich nur wenige Stunden zuvor dem König anvertraut hatte.«
Der Dieb unterbrach. »Ich bin kein Verräter an meinem König, das möchte ich deutlich machen, denn ich bin niemandem verpflichtet. Im Gegenteil. Auf Dalven wartet ein Lehen auf mich und ein Leben in Annehmlichkeit. Doch es gibt Gründe, die mich bewogen, diesen Mann zu verabscheuen und nicht für ihn zu arbeiten. Kurz, bevor wir aufbrachen, tat er mir etwas an, das ich ihm nicht vergessen kann und mir selbst auch nicht. Es veränderte mich. Ich werde viel beten müssen und die Götter um Verzeihung bitten.«
Bluma wartete ein paar Atemzüge, dann fuhr sie fort: »Man kam überein, dass Trevor die Bücher stehlen sollte, damit alles echt wirkt. Zwar hätte König Connor sie sich auch vom Hafenmeister bringen lassen können ...«
» Ich wollte sehen, was Trevor kann«, sagte Connor. »Wir vereinbarten eine Zeit, in der es kaum zu schaffen war. Trevor war noch vor der Zeit zurück.«
Bluma fuhr fort: »Egg T’huton verbrachte die ganze Nacht damit, gemeinsam mit dem Hafenmeister neue Bücher anzulegen, die denen der alten glichen. Derzeit schläft der Hafenmeister und ist
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