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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Schwimmbewegungen und tauchte unter.
    Er verdrängte das Wasser und stieß sich immer tiefer hinab, bis er bei Frethmar anlangte, der erstaunlicherweise noch lebte. Der Zwerg glotzte ihn aus panisch aufgerissenen Augen an, als wundere er sich über die erstaunliche Begegnung tief unter Wasser. Darius klemmte sich den geschwächten Körper unter den Arm und strebte zur Wasseroberfläche. Er spürte, dass Frethmars Kräfte erlahmten, und hoffte, der Zwerg könne seinen Atemreflex noch eine Weile kontrollieren. Nur einmal Luftholen unter Wasser, und alles wäre zu spät.
    Er schrie erleichtert auf, als sein Kopf den Wasserspiegel durchbrach, sog die herrliche Luft ein und hievte Frethmar hoch, der grunzte, spuckte und in seinen Armen hing wie ein filziger , nasser Sack.
    Mit wenigen Zügen war Darius bei der Irbina , wo man schon eine Strickleiter herabließ, an der er sich festhielt. Frethmar hustete, spuckte Wasser, röchelte und wirkte, als wolle er gleich wieder untergehen.
    » Helft mir!«, rief Darius.
    Man bemühte sich, zog, zerrte und stöhnte.
    Nur zwei Minuten später lag der Zwerg auf Deck, keuchte und rang nach Luft. Zwei Matrosen kümmerten sich um ihn und Darius, von dem das Wasser tropfte wie von einem Laubbaum im Regen.
    » Haben sie uns beschossen?«, keuchte er.
    General Molgan war bei ihm und half ihm auf die Beine. »Ihr seid ein tapferer Mann, Minister.«
    » Danke, aber jetzt ist keine Zeit für Komplimente. Haben sie uns beschossen? Mit Pfeilen?«
    » Nein, sie waren ganz ruhig. Mir schien, niemand glaubte, es würde Euch gelingen, den Zwerg lebendig zu bergen.«
    » Da haben sie sich getäuscht!« Darius hustete und spuckte Salzwasser auf die Planken.
    Frethmar rollte sich zusammen wie eine Schnecke und röchelte.
    »Er wird sich bald erholen«, sagte einer der Matrose. »Das kennen wir. Die meisten an Bord können nicht schwimmen, und es geht immer wieder einer über Bord. Man muss sich gedulden.«
    König Akish brüllte in seinen Trichter. Worte des Zornes. Es klang wie das Blöcken eines Schafsbockes.
    »Wir haben gewonnen, und wir haben Fret gerettet«, kicherte Darius, obwohl ihm nicht danach zumute war, aber sein Körper wurde von Wellen geschüttelt, die er kaum kontrollieren konnte.
    Kapitän Chuzzlewit kam zu ihnen. »Gut gemacht, Minister Darken.«
    » Lasst es gut sein«, winkte Darius ab. »Sagt mir lieber, was wir nun tun?«
    Ich muss mich um Fret kümmern!
    »Wir werden kämpfen«, murmelte der Kapitän mit versagender Stimme.
    » Kämpfen?«
    » Seht hin, Minister.« Seine Stimme klang wie Eis, auf das man einen Pickel schlägt.
    Darius wirbelte herum und sah den schneidenden Bug der Galeone auf die Irbina zukommen.
    » Liebe Güte, sie greifen uns an!«, stieß Darius hervor.
    » Ja, Herr. Das tun sie«, sagte der Kapitän. »Und wir haben keine Möglichkeit, ihnen zu entkommen.«
     
     
    General Molgan brachte seine paar Männer in Stellung. Sie waren allesamt perfekte Bogenschützen, gewandte Schwertkämpfer, und im Nahkampf schier unbesiegbar. Kantige Kerle, die ihr Leben dem Königshaus verschrieben hatten.
    Sie legten an, und ihre Pfeile zischten über das Wasser.
    Schreie auf der Galeone zeigten, dass die Pfeile getroffen hatten.
    Dann donnerten die ersten Kanonen los.
    Kugel klatschten nur ellenweit vor der Irbina ins Wasser. Auf Deck der Brigg hörte man Befehle, und das Schiff veränderte fast auf der Stelle seine Position und näherte sich ihnen.
    Und eine neue Salve Kanonen kugeln. Dieses Mal schlugen eine, zwei, drei in den Rumpf der Irbina , Holz splitterte, Metall kreischte.
    Der General gab seinen Männern die entsprechenden Befehle. Pfeile huschten, aber auf der anderen Seite hatte man sich darauf eingestellt , und plötzlich surrte ein Pfeil nur zwei Fingerbreit neben Darius in einen Mast.
    » Runter! Alle runter mit den Köpfen!«, rief er.
    Das war wichtig, aber unsinnig. Wer sich versteckte, konnte nicht kämpfen. Wer kämpfte, würde sterben. Es war eine unmögliche Situation , und Darius fragte sich, wie er hatte annehmen können, König Nj’Akish besäße genug Verstand, um die Eskalation zu vermeiden.
    Der Zwerg hatte sich aufgerappelt. »Ich brauche eine Axt. Ich brauche, verdammt noch mal, eine Axt!«, grunzte er.
    Neben der Kapitänskajüte stand eine, die er sich schnappte. Ein unförmiges Ding, das man benutzte, um im Notfall Taue zu kappen. Frethmar wog sich in beiden Händen und grinste.
    Bei den Göttern, wie lächerlich der Zwerg aussieht.

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