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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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feinen Faden, durch den ich mit Rordril verbunden war, dem Drachen, den Bob reitet. Ein schimmernder Faden, der nie zerreißen wird, so, wie bei manchen die Liebe nie stirbt.« Er lächelte zu Aichame. Sie lächelte zurück. Alle hier mochten den stillen, sensiblen Mann und gönnten ihm seinen Drachen von Herzen. »Es gelang uns, König Akishs Schiffe zu verjagen und wir verfolgten sie so lange, bis wir sicher waren, dass sie den Nordwind hatten. Von ihnen droht vorerst keine Gefahr. Hier hörte ich auf Bobs innere Stimme, denn bis dahin wusste ich nicht, wer Darius Darken ist. Er sagte, er müsse Freunden helfen, rief mich und das genügte mir.«
    » Nj’Akish wird seine Wunden lecken. Aber er wird sich rächen. Doch das kann dauern«, sagte Aichame.
    » Genauso wie König Rod Cam. Er wird nie vergessen, dass er mich hergeben musste und mit seinen eigenen Waffen geschlagen wurde«, fügte Trevor hinzu.
    Saymoon kam zum Thema zurück. »Minister Darken und seine Männer waren außer Gefahr, als wir uns nach Dandoria aufmachten. Trotzdem ist der Faden gerissen. Zuerst war er hell und jubilierend. Dann wurde er grau, und jetzt gibt es ihn nicht mehr. Auch Cybilene spürt ihn nicht, denn die Verbindung zu ihrem Drachenbruder ist existenziell für sie. Man könnte meinen, Rordril sei tot.« Saymoons Blick irrlichterte. »Verzeiht die schlechten Nachrichten.« Er senkte den Blick und schien etwas in sich zusammenzusinken.
    Connor trat zu ihm und legte ihm seine Pranke auf die Schulter. »Danke, Wanderer. In diesem Haus reden wir offen und ehrlich miteinander. Intrigen und Lügen überlassen wir anderen. Es gibt nichts, das man Euch verzeihen müsste.«
    Sie schwiegen , und das Kaminfeuer prasselte.
    Bluma atmete tief ein und stand auf. Sie stützte ihre Handflächen auf die Tischplatte. »Ich schlage vor, wir schicken Saymoon mit seinem Drachen zur Zwergeninsel. Niemand ist schneller.«
    Saymoon stand ebenfalls auf und deutete eine Verbeugung an. »Wenn mein König dem Vorschlag zustimmt, fliege ich noch heute Nacht. Wir werden vielleicht schon morgen Mittag eine Antwort haben.«
    » So soll es geschehen«, sagte Connor.
    » Und was geschieht mit John?«, fragte Aichame leise.
    Connor knurrte: »Ein paar Tage bei karger Kost werden ihn nicht umbringen.« Man sah ihm an, dass er sich mit diesem Problem jetzt nicht beschäftigen wollte. Seine direkte Sorge galt den Freunden.
    Das spürte auch Trevor, der vor stillem Zorn bebte, sich jedoch zügelte. Nun gab es schon drei Männer, an denen er sich rächen würde. Grodon, Chargos und John Darken. Doch alles zu seiner Zeit. Am besten dann, wenn niemand daran dachte und die Mahlzeit heiß servierte wurde.
    Saymoon fragte: »Bluma Darken, wollt Ihr mit mir fliegen?«
    Bluma wurde rot. Die Höflichkeit des Wanderers, seine sanfte Stimme und der freundliche Habitus machten sie verlegen.
    »Das ist sehr aufmerksam von Euch und ich würde es gerne, aber ich meine, jemand anderer hat es wesentlich mehr verdient als ich.«
    Saymoon schmunzelte und verbeugte sich erneut. »Ihr habt absolut recht.« Er drehte sich um, winkte zu Jamus Lindor und sagte: »Kommt bitte mit, Freund Jamus, Künstler, Barde und Drachenreiter.«

13
     
    Sie stiegen die in den Berg geschlagenen Stufen zur Zwergenstadt hinunter. Frethmar vorneweg, dahinter Bob, Kapitän Chuzzlewit und abschließend Darius.
    Die schmalen Gassen waren erstaunlich hell erleuchtet, was man von weiter oben nicht so sah, da die Dächer der windschiefen Häuser sich wie beschützend über die Gassen und die Öllampen neigten. Es handelte sich überwiegend um Holzhäuser, nur wenige waren aus Stein.
    Sie bewegten sich vorsichtig vorwärts und pressten sich an die Hauswände, während sie zu begreifen versuchten, was um sie herum stattfand. Zwerge und Grubentrolle stolperten, staksten, schlichen durch die Gassen und Winkel und blickten starr vor sich hin. Andere redeten hektisch miteinander, und immer wieder hörte man Worte wie: Wer? Du? Warum?
    Manche sprachen Zwergisch, andere in der Hohen Sprache von Mittland. Einige bekamen Streit und schubsten sich, dann blitzte Stahl und es floss Blut, während Zwerge, ohne sich für die Dramen zu interessieren, daran vorbeigingen, ganz in sich versunken.
    Noch nie hatte Darius eine derartige Anhäufung von Nachdenklichkeit und Verinnerlichung erlebt. Die meisten Zwerge wirkten wie Federn, die im Wind trieben, oder Schneeflocken, die nicht wussten, wo und wann sie schmelzen würden. Niemand

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