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Das Erbe der Elfen

Das Erbe der Elfen

Titel: Das Erbe der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
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dir.«
    »Hmm  ... Aber jetzt  ... gibt es ja viel mehr Menschen als  ... als euch.«
    »Weil ihr euch vermehrt wie die Kaninchen«, sagte der Zwerg zähneknirschend. »Wenn ihr euch nur bumsen könnt, auf Teufel komm raus, im Kreis herum, mit wem und wo sich’s gerade ergibt. Und eure Frauen brauchen sich anscheinend bloß auf eine Männerhose zu setzen, schon schwillt ihnen der Bauch an  ... Was bist du so rot geworden, dass man meinen könnte, du bist eine Mohnblume? Da hast du die reinste Wahrheit und die wahre Geschichte der Welt, die der beherrscht, der anderen geschickter die Schädel einschlägt und schneller die Weiber schwängert. Und mit euch Menschen kann man schwer konkurrieren, sowohl was das Morden als auch was das Bumsen angeht  ...«
    »Yarpen«, sagte Geralt kalt, der auf Plötze zu ihnen herangeritten war. »Halte dich gefälligst mit der Wortwahl etwas zurück. Und du, Ciri, hör auf, die Kutscherin zu spielen, schau nach Triss, ob sie nicht aufgewacht ist und etwas braucht.«
    »Ich bin schon lange wach«, meldete sich die Zauberin in der Tiefe des Wagens mit schwacher Stimme. »Aber ich wollte nicht  ... diese interessante Unterhaltung unterbrechen. Stör nicht, Geralt. Ich würde gern  ... etwas mehr über den Einfluss des Bumsens auf die Entwicklung der Gesellschaft erfahren.«
     
    »Kann ich etwas Wasser warm machen? Triss will sich waschen.«
    »Mach es warm«, willigte Yarpen Zigrin ein. »Xavier, nimm den Spieß vom Feuer, unser Hase ist schon gut. Gib den Kessel her, Ciri. Oho, voll bis zum Rand! Hast du dieses Gewicht allein vom Bach herangeschleppt?«
    »Ich bin stark.«
    Der ältere von den Dahlberg-Brüdern brach in Gelächter aus.
    »Urteile nicht nach dem Anschein, Paulie«, sagte Yarpen ernst, während er den gebratenen Hasen geschickt in mehrere Portionen zerteilte. »Da gibt es nichts zu lachen. Sie ist eine halbe Portion, aber ich sehe, dass sie ein kräftiges und ausdauerndes Mädel ist. Sie ist wie ein Ledergürtel: So dünn er ist, mit den Händen zerreißt du ihn nicht. Und wenn du dich daran aufhängst, hält er auch.«
    Niemand lachte. Ciri hockte sich neben den am Feuer ausgestreckten Zwergen hin. Diesmal hatten Yarpen Zigrin und seine vier »Jungs« ein eigenes Lagerfeuer entzündet, denn sie gedachten den Hasen, den Xavier Moran erlegt hatte, nicht mit anderen zu teilen, er reichte kaum für sie selbst als Vorspeise.
    »Legt Holz nach«, sagte Yarpen, während er sich die Finger ableckte. »Da wird das Wasser schneller warm.«
    »Das mit dem Wasser ist Unsinn«, verkündete Regan Dahlberg, nachdem er einen Knochen ausgespuckt hatte. »Waschen kann einem Kranken nur schaden. Einem Gesunden übrigens auch. Erinnert ihr euch an den alten Schrader? Dem hat seine Frau einmal gesagt, er soll sich waschen, und kurz darauf ist er gestorben.«
    »Weil ihn ein tollwütiger Hund gebissen hatte.«
    »Wenn er sich nicht gewaschen hätte, hätte ihn der Hund nicht gebissen.«
    »Ich denke auch«, meldete sich Ciri zu Wort, während sie mit dem Finger die Wassertemperatur im Kessel prüfte, »dass es übertrieben ist, sich jeden Tag zu waschen. Aber Triss bittet darum, und einmal hat sie sogar geweint  ... Also haben Geralt und ich  ...«
    »Wissen wir.« Der ältere Dahlberg nickte. »Aber dass ein Hexer  ... Ich komme aus dem Wundern nicht heraus. He, Zigrin, wenn du ’n Weib hättest, würdest du sie waschen und kämmen? Sie auf Händen ins Gebüsch tragen, wenn sie mal muss  ...«
    »Sei still, Paulie«, fiel ihm Yarpen ins Wort. »Nichts gegen den Hexer, das ist ein anständiger Kerl.«
    »Sag ich denn was anderes? Ich wundere mich nur  ...«
    »Triss«, warf Ciri ein, »ist überhaupt nicht sein Weib.«
    »Umso mehr wundere ich mich.«
    »Ein umso größerer Trottel bist du, heißt das«, resümierte Yarpen. »Ciri, gieß ein bisschen von dem Wasser für einen Sud ab, wir werden der Zauberin noch etwas Safran mit Mohn aufgießen. Heute schien es ihr schon besser zu gehen, was?«
    »Scheint so«, murmelte Yannick Brass. »Wir mussten ihretwegen den Konvoi nur sechsmal anhalten. Ich weiß, dass man auf der Reise Hilfe nicht verweigern darf, wer anders denkt, ist ein Narr. Und wer sie verweigern würde, wäre ein Erznarr und ein Hundsfott. Aber wir stecken schon zu lange in diesen Wäldern, zu lange, sag ich euch. Wir fordern das Schicksal heraus, verdammt, im Übermaß fordern wir das Schicksal heraus. Hier ist es nicht sicher. Die

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