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Das Erbe der Elfen

Das Erbe der Elfen

Titel: Das Erbe der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
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der Gedanke an den Vorschlag kalte Schauder über den Rücken laufen und die Knie zittern ließ.
    Philippa Eilhart, wenngleich sehr attraktiv, war entschieden gar nicht nett.
    Außerdem war Philippa eine wichtige Person im Rat der Zauberer und die angesehene Hofmagierin König Wisimirs. Sie war eine sehr fähige Magierin. Es hieß, sie sei eine der wenigen, die über die Kunst der Polymorphie verfügten. Sie sah aus wie dreißig. Wahrscheinlich war sie mindestens dreihundert.
    Dijkstra, die voluminösen Hände vor dem Bauch verschränkt, ließ die Daumen umeinander kreisen. Philippa schwieg weiterhin. Ori Reuven hustete, schniefte und zupfte ruhelos immer wieder seine Robe zurecht. Die Robe erinnerte an die eines Professors, sah aber nicht so aus, als habe er sie vom Senat erhalten. Sie sah aus, als stamme sie vom Müllhaufen.
    »Dein Hexer«, schnaubte der Spion plötzlich, »hat den Herrn Rience jedoch unterschätzt. Er hat eine Falle gestellt, aber jede Spur von Vernunft vermissen lassen, indem er annahm, Rience werde persönlich hineinlaufen. Nach dem Plan des Hexers sollte Rience sich in Sicherheit wiegen. Rience konnte den Hinterhalt nicht wittern, konnte nirgends die ihm auflauernden Leute des Herrn Dijkstra bemerken. Weil auf des Hexers Geheiß Herr Rittersporn dem Herrn Dijkstra kein Sterbenswörtchen von der geplanten Falle erzählte. Was der Herr Rittersporn jedoch gemäß seinen Anweisungen hätte tun müssen. Herr Rittersporn hatte in dieser Anglegenheit klare, eindeutige Befehle, die zu ignorieren er für zweckmäßig hielt.«
    »Ich bin nicht dein Untergebener«, sagte der Dichter von oben herab. »Und ich brauche mich nicht nach deinen Wünschen und Befehlen zu richten. Ich helfe dir gelegentlich, aber ich tue das aus eigenem Antrieb, aus patriotischem Pflichtgefühl, um angesichts der heraufziehenden Veränderungen nicht tatenlos zu bleiben  ...«
    »Du spionierst für alle, die dich bezahlen«, fiel ihm Dijkstra kalt ins Wort. »Du machst für alle den Zuträger, die dich am Haken haben. Und ich habe ein paar ziemlich gute Haken für dich, Rittersporn. Mach also keine Sperenzchen.«
    »Ich lasse mich nicht erpressen!«
    »Wollen wir wetten?«
    »Meine Herren.« Philippa Eilhart hob die Hand. »Mehr Ernst, wenn ich bitten darf. Wir wollen nicht vom Thema abkommen.«
    »Richtig.« Der Spion machte sich im Sessel breit. »Hör zu, Dichter. Was geschehen ist, ist geschehen. Rience ist gewarnt und wird sich kein zweites Mal überraschen lassen. Aber ich darf nicht zulassen, dass in Zukunft wieder so etwas passiert. Deshalb möchte ich den Hexer treffen. Führe ihn zu mir. Hör auf, in der Stadt umherzuirren und zu versuchen, meine Agenten abzuhängen. Geh geradewegs zu Geralt und bring ihn hierher, in den Lehrstuhl. Ich muss mit ihm reden. Persönlich und ohne Zeugen. Ohne Aufsehen und Geschrei, die es gäbe, wenn ich den Hexer verhaften ließe. Führ ihn zu mir, Rittersporn. Das ist alles, was ich vorerst von dir verlange.«
    »Geralt ist abgereist«, log der Barde ruhig. Dijkstra warf der Zauberin einen Blick zu. Rittersporn verspannte sich in Erwartung eines das Gehirn sondierenden Impulses, spürte aber nichts. Philippa schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an, doch nichts wies darauf hin, dass sie mit Zauberei die Wahrheit seiner Worte zu prüfen versuchte.
    »Ich werde abwarten, bis er zurückkommt«, seufzte Dijkstra und tat so, als glaube er Rittersporn. »Die Angelegenheit, die ich mit ihm zu besprechen habe, ist wichtig, also werde ich meinen Zeitplan ändern und auf den Hexer warten. Wenn er zurückkehrt, führst du ihn her. Je früher, desto besser. Es wird für viele Leute besser sein.«
    »Es könnte Schwierigkeiten geben« – Rittersporn verzog das Gesicht  –, »Geralt zu überzeugen, dass er herkommt. Er hegt nämlich, denk dir nur, eine unerklärliche Abneigung gegen Spione. Obwohl er zu verstehen scheint, dass das eine Arbeit wie jede andere ist, scheint er diejenigen zu verabscheuen, die sie ausüben. Patriotische Beweggründe, pflegt er zu sagen, sind eine Sache, aber ins Spionagefach gehen ausschließlich komplette Lumpen und die letzten  ...«
    »Genug, genug.« Dijkstra winkte lässig ab. »Ohne Phrasen, bitte, Phrasen langweilen mich. Sie sind so einfältig.«
    »Das finde ich auch«, knurrte der Troubadour. »Aber der Hexer ist ein guter, geradliniger Kerl mit einfachem Gemüt, kein Vergleich mit uns Männern von Welt. Er kann Spione einfach nicht leiden und wird um

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