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Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Titel: Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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zu Cathy. Vielleicht ist sie schon weitergekommen. Ein Rechner hat meistens eine Möglichkeit, Speichermedien auszulesen.“
    Cathy merkte gar nicht, wie der Professor und Bakshi hinter sie traten, so vertieft war sie in ihre Arbeit. Ihre linke Hand steckte in dem virtuellen Bildschirm und öffnete ein Menü nach dem anderen. Mit der rechten machte sie Notizen. Sie hatte mindestens schon zehn DIN-A-4-Blätter vollgeschrieben.
    „Wie kommen Sie voran?“, fragte Hawker.
    Cathy sah so überrascht auf, als würde sie aus einer anderen Welt auftauchen.
    „Oh, gut. Die Lantis machen es einem wirklich leicht. Die Bedienung ist intuitiv, nicht unähnlich einem Smartphone, nur dreidimensional. Über die Bedeutung der einzelnen Symbole und de r dahinter stehenden Anwendungen kann ich aber nichts sagen. Dafür ist einfach zu viel auf dem Ding hier drauf. Und bis zum Betriebssystem bin ich auch noch nicht vorgedrungen.“
    „Können Sie schon Speicherkristalle auslesen?“
    Hawker zeigte ihr den Chip mit dem Y.
    „Nichts leichter als das.“
    Sie berührte ein Symbol in der rechten unteren Ecke. Es sah aus wie ein Zauberwürfel, der vor vielen Jahren zum Spielen sehr beliebt gewesen war. Das war offensichtlich der Weg zum Basismenü.
    Im Bildschirm erschienen zahlreiche Symbole in mehreren Lagen versetzt hintereinander. Eins davon sah aus wie ein Speicherkristall.
    Cathy tippte darauf.
    Neben der virtuellen Tastatur erschien eine Vertiefung, die genau für solch einen Chip geschaffen war. Hawker legte ihn hinein. Der Chip sackte nach unten weg, das Loch schloss sich wieder.
    Interessant, fand Hawker, aber solche Details waren im Moment nicht wichtig.
    Auf dem Bildschirm erschienen drei Symbole. Der Chip enthielt eine Textdatei, eine dreidimensionale und eine zweidimensionale Darstellung von etwas, das einfach mit Y benannt war.
    Cathy berührte das Symbol für 3D.
    Ein verwickelter Faden erschien, mit dem niemand etwas anfangen konnte.
    „Können Sie das vergrößern?“
    Cathy berührte mit ihrem linken Zeigefinger einen Punkt auf dem Faden und mit dem rechten Zeigefinger einen anderen. Sie zog ihre Finger auseinander und der Strang wuchs entsprechend mit. Diesen Vorgang wiederholte sie mehrere Male. Jetzt konnte man erste Details erkennen.
    „Das ist eine DNA“. Bakshi sagte es so laut, dass die anderen aufsahen. Sie kamen herbei.
    „Darf ich mal?“
    Cathy machte Bakshi Platz. DNA war sein Fachgebiet.
    Bakshi zoomte in den DNA-Strang hinein und heraus, sah sich verschiedene Bereiche an und sagte immer wieder „erstaunlich“.
    Schließlich wurde es Hawker zu bunt. „Wie schön, dass Sie das alles erstaunlich finden. Würden Sie uns an Ihren Erkenntnissen teilhaben lassen? Was ist so besonders an dieser DNA?“
    Bakshi räusperte sich wie vor einem Vortrag.
    „Grundsätzlich ist der Aufbau d ieser DNA so, wie wir ihn kennen. Das ist nicht verwunderlich, denn es handelt sich nicht um Aliens, sondern um Wesen, die auf unserem Planeten gelebt haben und dann ausgestorben sind. Trotzdem sind sie Teil des irdischen Gen-Pools. Nur, ich hätte jetzt das Gen einer Echse erwartet oder etwas ähnlich einem Huhn, was ja ein entfernter Nachkomme der Saurier ist. Es ist aber ein Säugetier-Gen.“
    „Sind Sie sich da sicher?“
    Bakshi zog die Brauen zusammen. Diese Frage war fast schon eine Beleidigung.
    „Ich bin einer der wenigen, der Saurier-Gene gesehen hat, extrahiert aus dem Mageninhalt einer Bernsteinmücke. Ich habe aus winzigsten Bruchteilen weitreichende Schlüsse gezogen.“
    Bakshi zoomte einen Teil des DNA-Strangs heran.
    „Diesen ganzen Bereich gibt es nur bei Säugetieren. Das ist eindeutig.“
    „Haben Sie eine Vermutung, was es für ein Säugetier sein könnte?“
    Bakshi zögerte. „Dafür ist es noch zu früh. Es wäre unwissenschaftlich, das jetzt schon zu sagen. Wir müssten ...“
    „Nun sagen Sie endlich, was Sie denken“, unterbrach Hawker. „Wir wissen, dass Sie Genome lesen wie andere Leute Bücher. Was glauben Sie, was es ist?“
    „Der erste Eindruck ist viel zu kurz, aber ... Ich würde sagen - es handelt sich um das Genom eines Hominiden, und es ist ziemlich komplex.“
    Jetzt war es heraus. Das ganze Team schwieg. Ein Hominide - von vor fünfundsechzig Millionen Jahren. Das konnte nur eines bedeuten.
    Hawker sprach es als Erster aus. „Ein Lantis. Wir haben das Genom eines Lantis vor uns.“
    Bakshi sah ehrfürchtig auf den Bildschirm.
    Das war mehr , als alle erwartet hatten, aber es

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